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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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wirklich riesig!«, sagte Skully. Berzerk hatte gehofft, dass der Schädel schlief, musste sich jedoch eingestehen, dass hier der Wunsch Vater des Gedankens gewesen war. »Echt Berzerk, der Plan ist so ausgeklügelt, dass ich dich küssen konnte. Doch stattdessen ziehe ich es vor, zu weinen und über deine unglaubliche Schlichtheit deprimiert zu sein.«
    Berzerk drehte dem Schädel den Kopf zu. »Hast du eine bessere Idee? Dann raus damit. Dein Meckern hilft niemandem!«
    »Ich bin nur ein Totenkopf, hast du das schon vergessen? Ein medizinisches Wunder! Und jetzt soll ich auch noch Pläne schmieden oder was? Morgen soll ich dann die Formel für das ewige Leben finden, oder wie sehe ich das?«
    Berzerk schnaubte. »Na ja, ein wenig hast du das ja schon geschafft. Wenn auch nur als ständig meckernder Totenschädel mit üblem Mundgeruch, der jedem auf den Zeiger geht!«
    »Wann wollen wir los?«, fragte Rambus, bemüht, das Gespräch wieder in ergiebigere Bahnen zu lenken.
    »Sobald es dunkel ist, obwohl ich nicht glaube, dass das einen Unterschied macht. Wahrscheinlich haben sie Überwachungssender über die gesamte Küste verteilt. Aber ich bin es so gewohnt, nachts anzugreifen. Das ist so drin bei mir. Und Telli scheint es ein wenig besser zu gehen, so dass wir keinen ganz großen Zeitdruck zu haben scheinen.«
    Rambus nickte. »Ich denke, etwas Anderes haben wir nicht. Also lass es uns so angehen.«
    Und so warteten sie. Sie beobachteten das flimmernde Land am Horizont. Raumschiffe und flache Überschallflieger kreisten über den Gebäuden – wenn es denn welche waren – und flogen einen Zickzackkurs durch die in den Himmel ragenden Sendemasten. Als Berzerk und seinen Freunden es zu langweilig wurde, dieselben Flugmanöver wieder und wieder zu betrachten, sprachen sie über ihre Wunschkinder, wobei sie viel voneinander erfuhren. Vor allem Rambus machte es zu schaffen, nicht zu wissen, ob er jemals zu seinem Wunschkind gelangen würde.
    Alles lief harmonisch und friedlich ab, zumindest bis Skully einem vorbeiziehenden hölzernen Blauwal zurief, dass er die Mutter des Wals vor kurzem in einer kentosianischen Fischtaverne gesehen hätte, und zwar in kleinen Scheiben mit heller Soße zubereitet. Sie wäre grün gewesen, hätte verfault gerochen und nach verdorbenen Algen geschmeckt, teilte er dem gigantischen Meeresbewohner mit. Daraufhin hatte der Wal die Bountyhunter rammen wollen. Nur Berzerks Intervention war es zu verdanken, dass kein riesiger Walkopf Rambus` Schiff zu kleinen Splittern verarbeitete.
    Dann war es so weit. War der Tag- und Nachtwechsel im Reich der unerfüllten Träume schon überraschend, so setzte das Technoland noch einen drauf. Als wäre ein Lichtschalter gedrückt worden – und Berzerk wollte nicht ausschließen, dass es tatsächlich so war – erstarben die Scheinwerfer am Himmel und wurden durch ein violettes Licht ersetzt, das die Gebäude auf dem Boden in geheimnisvolles Lila tauchte. Die Antennen und Sendemasten leuchteten neonfarben und ragten wie Skelettfinger in den Himmel. Pulsierende rote Punkte wanderten auf ihnen von unten nach oben und wieder zurück.
    Grüne Laserstrahlen komplettierten das seltsame Bild. Sie legten sich wie ein Teppich horizontal über das Meer. Dann fuhr der Teppich aus Licht nach oben, schnitt den Himmel in identisch große Scheiben, verharrte einen Moment und legte sich wieder über die Meeresoberfläche.
    Berzerk fühlte sich an einen Rasensprenger erinnert, der anstatt einer Grasfläche das Meer und den Himmel besprenkelte, und zwar mit Licht und nicht mit Wasser.
    »Das ist eine Alarmanlage«, sagte Telli. »Davon habe ich gehört. Es liegt dicht über dem Wasser, und wenn etwas die Strahlen berührt, wird Alarm ausgelöst.«
    »Mist. Wie sollen wir zur Insel kommen? Die Laser scheinen um das gesamte Land herumzureichen.« Berzerk war kurz davor, in die Reling zu beißen. Nur aus Rücksicht auf die bereits ramponierte Brüstung der Bountyhunter und aus Angst um sein Plastikgebiss ließ er es bleiben. Er hatte schließlich keine Lust darauf, so zahnlückig auszusehen wie sein Schulterbewohner.
    Tellis Lachen klang aus dem Lautsprecher. »Wie wir es geplant haben. Das Technoland fürchtet Angreifer, aber keine, die in Ruderbooten kommen. Wir sollten unter dem Licht hindurchfahren können.«
    »Ich hoffe, du hast recht, Telli.« Berzerk richtete das Wort an seine Gefährten und versuchte, mehr Zuversicht in seine Worte zu legen, als er tatsächlich

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