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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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weiterbrachte.
    Der Barbar machte einen Schritt auf das Transportmittel zu, und hätte er ein Herz gehabt, hätte es zwei oder drei Schläge ausgesetzt, als das Förderband ansprang. Die einzelnen ineinandergreifenden Platten liefen gut geölt mit leisem Surren nach oben. Er musste eine Lichtschranke passiert haben, die die Maschine zum Laufen gebracht hatte. Er hoffte nur, keinen Alarm ausgelöst zu haben.
    Berzerk und Rambus schoben Hupi auf das Laufband und stellten sich hinter das bremsenlose Auto, damit es nicht wieder nach unten rollte. Rambus legte seine Hakenhand auf Telli, um das Telefon davor zu schützen, vom Autositz zu rutschen und die Rolltreppe nach unten zu purzeln.
    Hier, in der Nähe des Strandes begleitete sie nur das monotone Surren des Förderbandes auf ihrem Weg die Außenmauer des Wolkenkratzers hinauf. Berzerk wandte den Kopf und blickte über seine unbesetzte Schulter auf das Meer hinaus. Mittlerweile hatte sie die Rolltreppe über den Laserteppich transportiert. Nebel war aufgezogen und wallte durch das Licht, schuf die Illusion, die Strahlen würden in Wellen verlaufen. Ganz am Horizont meinte er, die Bountyhunter friedlich auf ihn und seine Freunde warten zu sehen, doch das konnte auch nur Wunschgedanke oder eine optische Täuschung sein.
    Unterhalb des Handlaufs der Fahrtreppe sah Berzerk Mobiltelefone, die wie an einer Schnur aufgezogen in ihren Ladestationen ruhten. Die meisten von ihnen hatten große, jetzt schwarze Displays, die schon fast wie kleine Fernseher aussahen.
    Das Förderband beschrieb einen scharfen Knick, als sie die Außenkante des Gebäudes erreicht hatten. Nun fuhren sie an der Innenseite des Technolandes weiter den Wolkenkratzer hinauf. Rambus neben ihm stöhnte auf, und auch Skully stieß Luft durch seine Zahnlücke aus, als hätte er einen Schlag in seinen nicht vorhandenen Magen einstecken müssen. Berzerk folgte ihren Blicken, und auch er konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken, als er die violett beschienene Szenerie vor sich betrachtete.
    Die Gebäude am Strand schienen eine Mauer darzustellen, die Unbefugten den Eintritt ins Technoland verwehren oder zumindest erschweren sollte, denn im Inneren des Landes konnte Berzerk keine weiteren Häuser mehr ausmachen. Vielmehr schien es sich bei dem Landesinneren des Technolands um eine freie Fläche ähnlich eines Parks zu handeln, die sich bis zum Horizont erstreckte. Nur waren hier keine Rasenflächen oder Blumenbeete, Wanderwege oder Rollschuhbahnen zu erkennen. Der gesamte Platz sah vielmehr aus wie die größte Müllhalde der Welt, wobei der Abfall ausschließlich aus Elektronik bestand. Berzerk sah Berge technischer Gerätschaften, die den Eindruck erweckten, in Konkurrenz zu den Wolkenkratzern treten zu wollen.
    Abfallberg grenzte an Abfallberg, Müllhalde an Müllhalde, ein Gebirgszug aus Technik, in der Nähe schwarz und leuchtend, am Horizont grau und schemenhaft. Es war schwer, Einzelheiten auszumachen, doch konnte Berzerk unzählige Lichtpunkte in hektisch wechselnden Farben erkennen, bei denen es sich vermutlich um Fernseher handelte, die unkontrolliert durch die Sender zappten. Berzerk sah flackerndes Licht, changierende Farbtöne, nahm breite Kästen auf schmalen Gehäusen wahr, erkannte quadratische Geräte, die an rechteckigen Plastikformen lehnten.
    Und die Geräuschkulisse! Hatte er eben noch nur das gut geölte Summen des Förderbandes gehört, wurde die Akustik nun mehr und mehr von anderen Klängen bestimmt. Berzerk hörte tausende verschiedener Stimmen, die aus abertausenden unterschiedlichen Fernsehgeräten, Computermonitoren oder Spielkonsolen drangen. Zusätzlich hörte er Musik jeglicher Stilrichtung, elektronische Störgeräusche und monotones Stampfen, das in Summe einen nicht zu entwirrenden Geräuschbrei ergab. Es hatte nicht die Übelkeit erregende Intensität, wie es in den Purpurwolken der Fall war, doch lag der Lärm alles andere als angenehm in den Gehörgängen.
    Berzerk schüttelte den Kopf. Das, was vor ihm lag, vermittelte nicht den Hauch einer Ordnung. Es war keinerlei System zu erkennen, nach dem die unerfüllten Wünsche auf ihre Erfüllung warteten. Nur Chaos. Berzerk wusste nicht viel über Computer und Technik, doch hatte er gedacht, dass gerade diese Geräte dafür benutzt wurden, Dinge zu ordnen, seien es nun Arbeitsabläufe, Ablagesysteme oder einfach nur die heimische CD-Sammlung. Allerdings war hier nichts von einer derartigen Ordnung zu erkennen. Im Gegenteil, es war

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