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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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Vorschlag machen?« Man konnte Skullys hämisches Zahnlückengrinsen nicht falsch interpretieren. Er genoss es, den Barbaren vorzuführen.
    »Du willst einen Vorschlag machen? Aber bitte doch! Nur zu. Wir alle warten gespannt darauf, dass der große Skully uns mit seinen Ideen erleuchtet.« Berzerks Stimme triefte vor Sarkasmus. Er wusste, wenn er sich nicht am Riemen riss, würde er gleich ausfallend werden.
    Skully wandte sich an den Piraten. »Rambus, mein trinkender Freund. Pfeif doch bitte mal.«
    Rambus sah den Schädel an, als hätte dieser ihn dazu aufgefordert, möglichst deutlich und ausdruckstark seinen Vornamen zu tanzen. »Wie bitte?«
    »Du hast schon richtig verstanden, Rambus. Bitte pfeif mal durch die Zähne, so, wie du es auf dem Schiff getan hast.«
    Rambus zog die Stirn in Falten und nahm einen Schluck Rum. Dann pfiff er so durchdringend laut, dass die gesamte Gruppe samt Alina auf ihrem Display das Gesicht verzog. Berzerk hörte, wie Ignatius am anderen Ende des Empfängers scharf die Luft durch die Zähne sog. Anscheinend wurde das Pfeifen durch das Mikrofon noch verstärkt und hatte den Professor erschreckt. Berzerk grinste. Geschah diesem Kerl ganz recht.
    Doch was sollte das? Wollte Skully jetzt ihre Gegner auf sie lenken? Oder was zum Geier hatte der Schädel vor? Doch irgendwo in den hintersten Winkeln seines Gedächtnisses begann sich so etwas wie eine Ahnung zu regen. Er hatte schon einmal gehört, wie Rambus diesen Pfiff ausgestoßen hatte. Nein, zweimal, berichtigte er sich. Einmal hatte er dieses Geräusch in seinem Traum gehabt, als er auf dem Deck der Bountyhunter eingeschlafen war. Und dann nochmal auf dem Weg hierher ins Technoland, kurz, nachdem sie die Wolke durchquert hatten. Und nach beiden Malen war jeweils das Gleiche passiert.
    »Und was sollte das jetzt?«, fragte Rambus Berzerks Schulterbesetzer. Doch dieser grinste nur selbstzufrieden.
    Berzerk hörte ein Geräusch, das seinen Ursprung im Ozean hatte. Das Wasser kräuselte sich. Kurz darauf streckte Nessie ihren hässlichen Kopf durch die Wasseroberfläche. Als sie den Barbaren sah, ließ sie vor Freude eine Wasserfontäne aus den Löchern auf ihrer Schnauze meterhoch in die Luft entweichen.
    »Darf ich vorstellen«, sagte Skully, der seine Darbietung sichtlich genoss. »Dies ist Nessie, unser Fahrstuhl nach oben.«
    Berzerk lief einige Schritte in das Meer und streichelte Nessies Schnauze. »Kannst du uns das Gebäude dort hinaufbringen, altes Mädchen?«
    Das Seeungeheuer drehte den Kopf nach oben, schien die Entfernung zu schätzen und sah schließlich wieder den Barbaren an. Dann senkte sie einmal salbungsvoll das Haupt und schoss eine weitere Wasserfontäne in die Luft.
    »Juhu!« Berzerk reckte eine Faust in die Höhe.
    Nessie ließ ihren schweren Kopf auf die Plastikschnipsel sinken. Berzerk und Rambus hoben das Zweirad mit den Telefonen – ihr Kommunikationszentrum, wie der Pirat scherzte – und Hupi auf die Schnauze. Dann kletterten sie auf Nessies Nase und hielten ihre bereiften Freunde fest, damit diese auf dem Weg nach oben nicht abrutschten und ins Meer stürzten.
    Doch das war gar nicht nötig. Die Seeschlange hob ihr Haupt so gefühlvoll vom Strand und balancierte ihre Mitfahrer so galant durch die Luft, dass diese auch freihändig hätten mitkommen können.
    Immer weiter ging es hinauf, vorbei an der dunklen, verspiegelten Fassade des Gebäudes, hinauf zu dem Dach, auf dem sie eine große Ungerechtigkeit beseitigen wollten.
    »Toll, dass ihr auf die Idee gekommen seid«, säuselte ein schuldbewusster und vor allem erleichterter Ignatius in Berzerks Ohr.
    »Ja, das ist wirklich toll. Und du hast so gar nichts dafür geleistet«, antwortete Berzerk. Dann wandte er sich an den Schädel auf seiner Schulter. »Danke«, sagte er nur.
    Der Schädel blickte ihn an. »Hey, dafür sind Freunde doch schließlich da, oder? Man hilft sich gegenseitig.«
    »Woher wusstest du, dass Nessie auf das Pfeifen erscheint? Du hast es nur einmal erlebt, alter Kerl.«
    Skully keckerte sein Totenkopflachen. »Ich habe geraten, Berzerk. Einfach geraten.«
    Das war das Schöne an Skully. Er war nicht nachtragend. Kein bisschen. Berzerk und er hatten sich schon hunderte von Malen in den Haaren gehabt, hatten sich gezofft wie die Kesselflicker. Doch beide konnten sich auch wieder vertragen und später einander in die Augen beziehungsweise Augenhöhlen sehen.
    Kurze Zeit später legte Nessie ihre Schnauze auf dem Dachfirst des

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