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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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reichte. Er wusste nicht, wie weit das Reich der unerfüllten Wünsche noch entfernt war.
    Zwischen den Nasenlöchern grummelte Rambus im Schlaf, sagte etwas, das sich wie Bjarne anhörte, goss sich selbst jetzt einen Schluck Rum ins Gesicht, drehte sich auf die andere Seite und schnarchte weiter. Bjarne? Irgendwas an dem Namen kam ihm bekannt vor. Hatte Polly es nicht ständig gekrächzt, während sie alle im Labor auf den Generator eingeschlagen hatten und durch die austretenden Wolken ziemlich benebelt gewesen waren? Egal. Er musste sich um seinen Schulterbesetzer kümmern.
    »So, Skully. Jetzt konzentrierst du dich mal. Denk an gar nichts.« Der Schädel unter der Weste gab keine Antwort. »Alles in Ordnung?«
    »Ja«, sagte der Totenkopf. Seine Stimme klang genervt. »Es ist für mich nur nicht so einfach wie für dich, an nichts zu denken.«
    Der Barbar seufzte. Typisch Skully. Dabei wollte er dem Schädel doch nur helfen.
    »Gut. Ich schließe jetzt auch die Augen. Sag Bescheid, wenn du Sören siehst.«
    Berzerk sah dem Jungen dabei zu, wie er am Schreibtisch saß und konzentriert arbeitete. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, er war sich nicht einmal sicher, ob er nicht doch eingeschlafen war, als Skully sich meldete.
    »Ich sehe ihn«, sagte der Schädel.
    Berzerk schreckte hoch. Er hatte den Schädel noch nie so aufgeregt, so freudig gehört.
    »Ich sehe ihn!«, wiederholte Skully. »Ich sehe Sören.«
    Berzerk schloss die Augen. »Was siehst du?«
    »Er sitzt an einem Schreibtisch und hält Holzstäbe in der Hand«, sagte der Totenkopf. »Moment, das sind Pinsel. Er malt.«
    Berzerk nickte, auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. »Geh ein wenig näher ran. Kannst du erkennen, was er zeichnet?«
    Wieder verging einige Zeit, bis der Schädel antwortete.
    »Ja, ich sehe es. Er malt dich, Berzerk. Auch wenn ich finde, dass er dir sehr schmeichelt, bist das zweifelfrei du auf dem Papier.«
    Berzerk lachte. Er sah tatsächlich gut aus auf dem Bild. Keine Falten, keine Narben. Und vor allem dünner. Sören legte jetzt die Pinsel beiseite und betrachtete sein Werk. Dann griff er eine kleine Tube, öffnete sie und drückte einen Tropfen weißen Inhalts auf das Blatt Papier.
    »Was macht er jetzt?«, fragte der Schädel.
    »Sieh genau hin«, sagte Berzerk. Er hatte erkannt, was sein Wunschkind mit der weißen Farbe vorhatte.
    »Er malt mich!«, sagte der Schädel. »Er malt mich!« Seine Stimme überschlug sich vor Freude darüber, dass der Junge ihn auf der Schulter des Barbaren verewigte. Sämtlicher Spott, jeglicher Zynismus war aus ihr verschwunden. Berzerk vermutete, dass Skully so aus dem Häuschen war, weil das erste Mal seit ungezählter Zeit außer einem übergewichtigen Barbaren jemand an ihn dachte.
    »Siehst du, ich habe dir doch gesagt, dass er sich auf dich freut.« Berzerk beglückwünschte sich, Skully genau im richtigen Zeitpunkt den gedanklichen Weg zu Sören gezeigt zu haben.
    »Soll ich dich auspacken, oder willst du ihm noch ein wenig zusehen?«
    Der Schädel antwortete nicht. Berzerk vermutete, dass er sich derart freute, dass er um sich herum nichts mehr wahrnahm.
    Also ließ er die Weste um Skully gewickelt und schloss wieder die Augen. Diesmal stellte sich der Schlaf augenblicklich ein.

Kapitel 12 - Eine geänderte Meinung
     
    »Hey Barbar, mach die Klüsen auf!«
    Ein Holzbein klopfte gegen Berzerks Hüfte. Als der Barbar die Augen öffnete, sah er Rambus, der sich mit seiner Hakenhand durch den angebrannten Bart fuhr. Der Kopf des Piraten wurde von einer lachenden Sonne umrahmt, die ihm einen Heiligenschein verlieh. Zufrieden stellte er fest, dass es sich um die Sonne des Reiches der unerfüllten Wünsche handelte, nicht mehr um die kalten Scheinwerfer des Technolands.
    »Nun steh schon auf, Landratte. Das musst du dir ansehen!«
    Das Bild Sörens, der unter dem Poster, das Skully und ihn zeigte, in seinem Bett schlief, verblasste vor Berzerks innerem Auge. Er rappelte sich auf und blickte in Richtung des ausgestreckten Arms des Piraten.
    »Wow«, sagte Berzerk. Er befreite den protestierenden Skully aus der Weste und warf sie sich über die Schultern. Danach schnallte er den Schädel wieder auf seinen angestammten Platz.
    Das, was sich vor ihren Augen abspielte, war es auf jeden Fall wert, aus dem Schlaf gerissen zu werden. Vor ihnen breitete sich die Küste des Reiches der unerfüllten Wünsche aus, der gebogene Strand, der an den Park grenzte. Doch waren bei

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