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Der Ungnädige

Der Ungnädige

Titel: Der Ungnädige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Casey
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zusammensackte. Sah ganz so aus, als wäre er immer noch sauer. » Wie geht’s dir? «
    » Gut. «
    » Was macht deine Hand? «
    » Tut noch weh. «
    » Kühlen hilft bestimmt. «
    » Hab ich gemacht. «
    Statt das sinnlose Gespräch fortzusetzen, wandte ich den Kopf ab und musste mich sehr zusammenreißen, damit er nicht sah, wie nahe mir das alles ging. Aber Heulen hätte auch keinem geholfen.
    Rob schüttelte den Kopf– immer noch verstimmt, aber schon etwas entspannter. » Ach Scheiße. Hör mal, ich wollte mir gerade einen Kaffee holen. Willst du auch einen? «
    Es kostete mich sehr viel Kraft, meine Antwort unbeschwert klingen zu lassen. » Gute Idee. Ist sicher besser, sich in der Öffentlichkeit zu unterhalten. «
    » Viel schiefer als gestern kann’s wohl kaum gehen. « Auf dem Weg zum Fahrstuhl warf ich ihm einen Seitenblick zu. » Entschuldige bitte– falls das was hilft. «
    » Wofür willst du dich entschuldigen? Ich hätte so nicht gehen dürfen. «
    » Aber es war meine Schuld. «
    » Du hast nicht von mir verlangt, auf deine Wand einzuschlagen. Das war ich allein. «
    » Du hattest Grund genug. «
    » Du brauchst keine Ausreden für mich zu erfinden. Ist nicht nötig. « Er drückte auf die Fahrstuhltaste. » Ich hab einfach überreagiert. Basta. «
    Darüber wollte ich nicht an Ort und Stelle streiten. Ich sagte nicht mehr viel, bis wir in der Kantine waren, uns nach Kaffee angestellt und einen Tisch gefunden hatten. Ich ließ meinen Blick umherwandern, ob jemand Bekanntes in der Nähe saß, und ich wusste genau, dass Rob dasselbe tat. Keiner von denen, die ich kannte, saß so nahe, dass er uns hätte belauschen können, aber es gab einige Kollegen und Anwälte, die entzückt gewesen wären, über den Inhalt unserer Unterhaltung zu spekulieren. Ich hoffte, dass wir diesmal keine Szene lieferten.
    Wir setzten uns, und ich nahm den Gesprächsfaden von vorhin wieder auf. » Es ist doch keine Überreaktion, wenn du wissen willst, woran du bist. Es ist nicht unangemessen, seine Wünsche und Erwartungen zu äußern. « Ich konnte ihn nicht ansehen. Ich wollte keine Enttäuschung in seinen Augen sehen, keinen Groll und keine kalte Ablehnung. » Ich hatte wirklich gedacht, wir schaffen das, Rob, aber ich denke, wir sollten es beenden. «
    » An dieser Stelle waren wir vor zwei Monaten schon mal. Du hattest beschlossen, die Notbremse zu ziehen, und ich hatte nicht viel zu melden, erinnerst du dich? «
    » Ich weiß. Hat nicht so richtig funktioniert. «
    » Vielleicht, weil du immer noch Gefühle für mich hast. «
    » Natürlich deshalb « , gab ich zu. Ich wollte ihn nicht belügen, obwohl es dann vielleicht einfacher gewesen wäre. » Das steht völlig außer Frage. Aber das hilft keinem von uns weiter. «
    » Maeve… «
    » Nein. Hör mir zu. « Ich zwang mich, ihn anzusehen. » Ich werde dir das nicht antun. Oder wenigstens nicht mehr. Dieses Hin und Her ist zu schwer für uns beide. «
    » Ich kann damit leben. «
    » Das stimmt nicht. «
    » Und was ist die Alternative? «
    Ich suchte all meine Entschlossenheit zusammen. » Wir trennen uns. Richtig. Und zwar jetzt. «
    » Das war’s also? «
    Sag es mit Nachdruck. » Ja, das war’s. «
    » Das will ich aber nicht. «
    » Ich kann nicht anders. « Ich nahm einen Schluck Kaffee und bereute es augenblicklich, als mir die dünne, bittere Flüssigkeit die Zunge verbrühte. » Du fehlst mir wirklich, Rob. Aber mir fehlt die Nähe. Der Humor. Ich vermisse die Gespräche mit dir, ohne dass ein Hintergedanke dabei ist. Ich vermisse es, dich immer um mich zu haben. Ich vermisse das Gefühl, das ich habe, wenn du da bist– das Gefühl, dass alles gut ist. «
    » Nichts davon ist mit einer richtigen Beziehung unvereinbar. Und das weißt du auch, oder? Genau genommen ist es sogar ein ziemlich guter Ausgangspunkt. « Rob auf dem Gipfel seiner Überredungskunst, der Groll war einer Zärtlichkeit gewichen, die irgendwie noch schwerer zu ertragen war.
    » Wir wären doch bescheuert, wenn wir das einfach so aufgeben würden. Ich möchte nicht eine Freundschaft verlieren, nur weil wir ab und zu miteinander schlafen. «
    Er lehnte sich zurück. » Ich verstehe nicht, warum du Angst hast, dass alles mit Tränen endet. Warum können wir nicht Freunde sein und tollen Sex miteinander haben? Dabei können wir doch nur gewinnen. «
    » Weil das so nicht funktioniert. «
    » Aber so ist es gedacht. Das ist das, was Menschen ihr Leben lang suchen. «
    » Dec trennt sich

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