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Der Ungnädige

Der Ungnädige

Titel: Der Ungnädige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Casey
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vermeiden. Der Abstand zwischen uns kam mir plötzlich riesig vor. » Du willst partout deine Linie durchziehen, ja? Keine Verpflichtungen, kein Vertrauen. «
    » Keine Komplikationen « , gab ich, plötzlich ungehalten, zurück. » Komm schon, Rob, den meisten Männern ist das doch eh lieber so. «
    Wortlos drehte er sich um, nahm seine Jacke von der Sofalehne, wo er sie beim Hereinkommen hingeworfen hatte, und strebte zur Wohnungstür.
    Ich lief ihm hinterher. » Wo willst du denn hin? Du kannst jetzt nicht so beleidigt abziehen. «
    Keine Antwort.
    Da brannte mir meine ohnehin ziemlich locker sitzende Sicherung durch. » Und genau deshalb hab ich unsere Beziehung von Anfang an für keine gute Idee gehalten. Ich hab dir gleich gesagt, dass das so kommen wird. Immerhin müssen wir bei der Arbeit miteinander auskommen. « Er ignorierte mich. » Und es wäre sehr freundlich, wenn du mir mal zuhören könntest. Schmollen ist nicht besonders sexy. «
    » Deine Ansichten aber auch nicht. « Die Hand schon auf der Türklinke, drehte er sich zu mir um. » Lass uns kurz zusammenfassen, Maeve. Du willst mit mir schlafen, aber nicht drüber reden. Du bist bereit, den Abend mit mir zu verbringen, solange nichts weiter dranhängt und keiner was mitkriegt. «
    » Ich hab von Anfang an gesagt, dass es riskant ist, wenn wir zusammen sind. Wir sind in erster Linie gute Freunde– das bedeutet mir sehr viel. Ich will das nicht kaputt machen. «
    » Das fällt dir reichlich spät ein. « Er schüttelte den Kopf. » Ich kann das nicht mehr, Maeve. Ich kann dir nicht hinterherrennen und immer hoffen, dass ich diesmal Glück habe, um am Ende wieder von vorn anzufangen. Ich will wissen, woran ich bin. Das ist doch wohl nicht zu viel verlangt. «
    » Jetzt tu bloß nicht so scheinheilig! Du warst derjenige, der darüber nicht reden wollte, als wir das erste Mal miteinander geschlafen haben. Dir war es doch viel wichtiger, mich ins Bett zu kriegen, als über unsere Zukunft zu reden. Wenn du nämlich auch nur fünf Minuten nachgedacht hättest, wäre dir selbst aufgegangen, dass wir nicht die leiseste Chance haben. «
    » Ich hatte gedacht, wir könnten das später klären. Ich hatte gehofft, du würdest mir vielleicht vertrauen, wenn du dich erst mal an den Gedanken gewöhnt hast, dass wir zusammen sind. «
    » Willst du meine Grundregel für Beziehungen hören? Es muss die richtige Person zur richtigen Zeit sein. Und eins von beiden passt mit dir nicht. « Eisig sah ich ihn an. » Ich hab nur noch nicht rausgekriegt, was. «
    » Ich hab so dermaßen die Schnauze voll davon. « Er riss die Tür auf und ließ sie gegen die Wand krachen, wobei ein Teil von mir abgeklärt genug für die Feststellung war, dass ich ihn noch nie richtig wütend erlebt hatte. Ich ging ihm hinterher und blieb auf der Türschwelle stehen, während er seine Jacke anzog, ohne mich anzusehen. Der Hausflur war so dunkel, dass man die Treppenstufen nicht erkennen konnte. Irgendwo gab es einen Lichtschalter, aber ich hatte vergessen, wo. Das durch meine offene Wohnungstür scheinende Licht fiel auf den noch vorhandenen Stuck an der Decke und spiegelte sich in den Messingstangen, mit denen der abgewetzte Teppich auf den Treppenstufen befestigt war. Im Treppenhaus herrschte Stille, die allerdings seltsam gespannt wirkte, so als würde jemand den Atem anhalten.
    So schnell wie mein Ärger gekommen war, verflog er auch wieder. » Rob, bitte. Lass uns nicht so auseinandergehen. «
    Ohne sich zu mir umzudrehen, antwortete er: » Weißt du, Maeve, ich glaube, du hast Recht. Es ist wirklich keine gute Idee. «
    Enttäuschung machte sich in mir breit. » Immer noch kein Grund, einfach so abzuhauen. «
    » Doch, ein sehr guter Grund sogar. « Er schaute mich an. » Für jemanden, der nichts kaputt machen will, hast du ein erstaunliches Talent dazu. «
    » Ach, fick dich doch « , fuhr ich ihn an, zurück auf 180 im Handumdrehen.
    » Bleibt mir ja wohl nichts anderes übrig. « Er schüttelte den Kopf, langsam, höhnisch, und ich dachte, er wollte noch etwas sagen, aber er ließ nur seine Faust auf die Wand neben meiner Wohnungstür niedergehen, und zwar kräftig.
    Damit wollte er seinem Frust Luft machen– das begriff ich sofort– und keineswegs mich einschüchtern, aber trotzdem war ich zu Tode erschrocken. Das Geräusch hallte im stillen Treppenhaus unglaublich laut wider und hörte sich entsprechend brutal an. » Rob, um Himmels willen, reiß dich zusammen! «
    Er reagierte

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