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Der Unheimliche

Der Unheimliche

Titel: Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ein
vorschriftsmäßiger Polizeibeamter und habe es bis zum Hauptwachtmeister
gebracht. Wie lange sind Sie denn dabei?«
    »Acht Jahre.«
    »Und da sind Sie erst Lieutenant?«
    Ich tat einen tiefen Zug und
stieß den Rauch langsam wieder aus. »Hat Hammond das Mädchen noch immer im
Verhör?«
    »Und ob — er und die beiden
Wachtmeister, die er mitgebracht hat. Wir haben lange nicht mehr so viele
Beamte aus Pine City in der Stadt gesehen. Es ist
schon fast ein Kongreß .«
    »Und dabei geht es nur um ein
Mädchen«, sagte ich. »Ich hoffe, daß sie auf ihre Kosten kommen! Ist hier
irgendwo ein Briefkasten in der Nähe?«
    »Gleich draußen.«
    »Hätten Sie einen Umschlag für
mich?«
    »Aber sicher, Lieutenant.« Er
zog die Schublade seines Schreibtisches auf, holte einen hervor und reichte ihn
mir.
    »Briefmarke?«
    »Aber sicher, Lieutenant. Noch
einen Wunsch?«
    »Danke.« Ich nahm die
Briefmarke und klebte sie auf den Umschlag. Ich trat aus dem Polizeirevier von
Vale Heights, nahm Frankies Notizbuch aus der Tasche und steckte es in den
Umschlag. Dann adressierte ich ihn an mich selber in meine Wohnung und steckte
das Ganze in den Kasten.
    Nun ging ich wieder ins Haus
zurück.
    »Gefunden?« fragte der
Wachtmeister.
    »Danke«, antwortete ich. Ich blickte
auf meine Uhr: Es war ein Uhr dreißig. »Wie lange hat Hammond das Mädchen schon
da drin?«
    »Etwa vierzig Minuten, Lieutenant.«
Er blinzelte mir zu. »Dauert immer länger, gutaussehende junge Damen zu
verhören!«
    »Bestimmt«, brummte ich.
    Irgendwo hinter der Biegung des
Ganges hörte ich, wie eine Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde; und dann
Schritte, die den Gang entlang auf uns zukamen.
    Frankie erschien, begleitet von
einer Beamtin.
    »Sie und Ihre Vereinbarungen!« Frankie
sah mich wild an und bedachte mich mit einem Ausdruck, gegen den meine Mutter
einiges einzuwenden gehabt hätte.
    »Halten Sie den Mund!« erklärte
die Beamtin streng, ergriff Frankie am Arm und führte sie ab.
    Dann waren schwere Schritte auf
dem Gang zu hören, und gleich darauf erschien Hammond, gefolgt von den beiden
Wachtmeistern, die er sich von der Stadtpolizei ausgebeten hatte.
    »Noch immer da, Schlaukopf?« Er
sah sehr selbstzufrieden aus. »Ich dachte, Sie wären bereits auf dem Rückweg
nach Pine City.«
    »Sie haben das Mädchen
eingesperrt?« fragte ich ihn.
    »Natürlich!«
    »Ich habe, bevor Sie in mein
Zimmer platzten, eine Vereinbarung mit ihr getroffen«, erklärte ich. »Sie wird
nicht eingelocht, und dafür gibt sie mir ihre Informationen.«
    »Das war Ihre Vereinbarung,
Wheeler«, erwiderte er von oben herab, »und nicht die meine.«
    »Ich hoffe, ich werde Ihnen
eines Tages einen Gefallen tun können!« erwiderte ich.
    »Der Sheriff hat gesagt, daß
ich völlig richtig handele«, entgegnete er. »Nach dem, was ich im übrigen erfahren habe, überträgt er den Fall einem anderen,
Wheeler.«
    »Stimmt genau. Sie machen das
wohl jetzt ganz allein.«
    »Es wird jetzt nicht mehr sehr
schwierig sein«, erklärte er zufrieden. »Wir gehen dieser Telefonnummer hier
nach und dann dem Schließfach in Pine City. Ich nehme
an, daß wir bis morgen nacht um diese Zeit Schlange Lannigan haben. Und damit wäre der Fall erledigt.«
    »Sie glauben, daß er beide
Mädchen umgebracht hat?«
    »Wer denn sonst?«
    »Ich weiß auch nicht, wer
sonst. Aber welche Beweise haben Sie, daß dieser Lannigan sie ermordet hat?«
    »Sie haben für ihn gearbeitet«,
erklärte Hammond verächtlich. »Er betreibt so eine Call-Girl-Organisation. Und
dieser Bond erzählte, daß sein Mädchen es mit der Angst bekommen habe und
davongelaufen sei. Sie wollte aus dieser üblen Sache raus. Das gleiche gilt für
die Markon . Lannigan bringt
sie einfach um — als Warnung für die anderen Mädchen, die für ihn arbeiten. Sie
dürfen nur aus diesem Unternehmen ausscheiden, wenn er es ihnen erlaubt. Und
bis dahin sind sie wahrscheinlich alt und grau!«
    Ich ließ ihn bei seinem
Glauben. »Wie haben Sie denn Bond gefunden?«
    Hammond lachte schallend auf. » Er hat mich aufgesucht! Nachdem Sie ihn allein gelassen hatten, packte ihn
plötzlich der Argwohn. Er dachte, es sei doch eine etwas verdrehte Geschichte,
die Sie ihm da aufgebunden hätten, und glaubte, vielleicht wären Sie doch kein
Polizist. So kam er ins Büro gelaufen und hat mir alles erzählt.«
    Wieder lachte er auf. »Ich
mußte ihm allerdings zugeben, daß Sie tatsächlich eine Art Polizist sind und
nur manchmal etwas seltsame

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