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Der Unheimliche

Der Unheimliche

Titel: Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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vom Himmel
herunterreden!«
    »Das ist natürlich gelogen«,
antwortete er, ohne irgendwie beeindruckt zu sein.
    Plötzlich stieß er mit der Hand
vor, griff in Jos Bluse und riß sie zu sich heran. Zweimal schlug er ihr scharf
mit der Hand ins Gesicht, erst mit der Handfläche und dann mit dem Handrücken.
    »Das kann ich noch eine ganze
Weile so fortsetzen, Lieutenant«, erklärte er, »bis Sie mir die Wahrheit
sagen.«
    Ich zuckte die Achseln. »Sie
sind im Kofferraum des Cadillac eingeschlossen.«
    Er lockerte seinen Griff an Jos
Bluse und stieß sie so heftig zurück, daß sie taumelte und fast zu Boden
stürzte.
    »Ich freue mich, daß Sie einige
Vernunft zeigen, Lieutenant«, sagte er. »Die Schlüssel?«
    »In meiner Tasche«, antwortete
ich.
    Ich holte sie hervor und warf
sie hinüber. Porky hatte mich, bevor wir aus dem
Keller stiegen, um meine Pistole erleichtert. In meinen Taschen hatte ich also
nichts Gefährlicheres mehr als eine Schachtel Streichhölzer.
    »Es könnte ihnen die Luft
ausgehen«, meinte Kaufman. »Ich glaube, ich lasse sie besser aus dem Kofferraum
heraus. Paß auf die beiden auf, Porky , bis ich zurück
bin.«
    »Es wird mir ein Vergnügen
sein«, sagte Porky Smith und nickte. Kaufman verließ
das Zimmer, und ich blickte zu Jo hinüber. Auf ihren Wangen waren zwei brennend
rote Flecken zu sehen.
    »Wie geht es dir?« fragte ich
sie.
    »Gut«, erwiderte sie. »Nur
durch die Hand dieses Herrn ein wenig beschmutzt, das ist alles.«
    »Sie hat immer witzige
Bemerkungen auf Lager!« erklärte Porky . »Ich liebe
ein Weib, das witzige Bemerkungen macht.«
    »Zufällig eins, das ich auch
kenne?« fragte ich. Ich bot Jo eine Zigarette an, gab ihr Feuer und nahm selber
eine.
    Sie sah mich an. »Kannst du
nicht etwas tun?« sagte
    »Ich habe meinen Plattenspieler
nicht hier«, antwortete ich. »Aber wenn du es nicht zu genau nimmst, könnte ich
ja singen.«
    Kaufman kam in den Raum zurück;
ihm folgten zwei einigermaßen verstört aussehende Burschen in Hawaiihemden.
    » Laßt mich nur ran an ihn!« brüllte der Untersetzte. »Den schlage ich zusammen!«
    »Und wenn du fertig bist«,
blökte der Große, »würde ich gern noch ein bißchen auf ihm herumtrampeln — nur
so zum Vergnügen!«
    »Beruhigt euch!« sagte Kaufman
kühl. »Ihr seid schon ein paar Helden!«
    »Die haben uns irregeführt!«
rief der Untersetzte heftig. »Das Weibsbild gab sich als eines von Schlanges Mädchen aus. Sie hätten sie hergeschickt, um uns
Gesellschaft zu leisten — sie und noch eine, das hat sie gesagt!«
    »Ihr glaubt wohl, ich sei ein
Wohltäter der Menschheit?« Kaufman zog die Augenbrauen hoch. »Einer, der seinen
Angestellten eine Stiftung in Call-Girls macht!«
    »Kam uns ja auch etwas komisch
vor«, erklärte der Große. »Aber wir konnten es doch nicht wissen, Chef! Wir
dachten, vielleicht wären Sie verrückt geworden und...«
    »Halt doch dein Maul, Mac«, unterbrach
ihn der Untersetzte mit müder Stimme. »Wir haben schon genug Ärger!«
    Kaufman wandte seine
Aufmerksamkeit wieder mir zu.
    »Wo ist ihr Wagen?«
    »Ein Stück die Straße hinauf«,
antwortete ich. Hätte ich mich von neuem so spröde in der Beantwortung seiner Fragen
gezeigt, hätte er wieder mit seinen Ohrfeigen angefangen, und ich fand, daß ich
Jo bereits tief genug mit hineingerissen hatte. »Wollen Sie die Schlüssel?« Ich
nahm sie aus der Tasche und warf sie ihm zu.
    Er gab sie an Mac weiter. »Hol
seinen Wagen und parke ihn auf unserer Anfahrt«, befahl er. »Und den nimmst du
am besten mit«, und er zeigte auf den Untersetzten, »damit du dich nicht
verirrst!«
    »Was werden wir mit ihnen tun?«
fragte Porky , nachdem die beiden Leibwächter das
Zimmer verlassen hatten.
    Kaufman leerte erst sein Glas,
bevor er antwortete.
    »Ja, das ist nicht so einfach«,
sagte er. »Das Problem, sich einer Leiche zu entledigen, wird ständig
schwieriger!«
    »Hättest du früher auf mich
gehört, hätten wir dieses Problem gar nicht«, brummte Porky .
    »Wie wäre es denn mit dem
Meer?«
    »Das haben wir doch schon alles
besprochen«, erwiderte Kaufman. Er sah mich an. »Wie würden Sie sich einer
Leiche entledigen?«
    »Ich würde sie ins
Leichenschauhaus schicken«, antwortete ich.
    Er grinste. »Das ist ein recht
guter Gedanke. Hast du gehört, Porky ? Dieser Lieutenant
weiß wahrhaftig, wovon er redet.«
    Ich fand, daß er großen Unsinn
schwätzte.
    »Ein Polizist ist wohl die
letzte Person, die Sie ermorden dürften«, erklärte ich

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