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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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keinerlei Hinweis darauf geben, dass wir die Ermittlungen manipuliert haben.«
    »Den wird es nicht«, versprach Sid.
    Constantine North lächelte aus dem großen Bildschirm heraus, der eine Wand von Khurram Shaikhs Büro tief unter dem roten Sand der australischen Wüste beherrschte. Ein Politikerlächeln , dachte Major Vermekia bei sich, freundlich und beruhigend . Doch aus den Zügen sprach auch eine emotionale Reife, die eigentlich nicht in ein so jugendliches Gesicht gehören sollte.
    »Er wurde also rejuveniert«, murmelte General Shaikh.
    »Ja, Sir, falls er das ist«, sagte Vermekia. »Schließlich kann man sie nicht auseinanderhalten, und niemand hat Constantine North seit 2088 gesehen.«
    »Wir haben genug, worüber wir uns Sorgen machen können, auch ohne dass wir die genaue Identität eines North auf der anderen Seite des Sonnensystems zu bestätigen versuchen. Nein, danke.«
    »Verzeihen Sie, Sir.«
    Die Augen des Generals verengten sich zu schmalen Schlitzen, und missbilligend betrachtete er das eingefrorene Bild. »Wenn er es ist, dann ist er hunderteinunddreißig Jahre alt und wirkt keinen Tag älter als fünfundzwanzig. Was für sich gesehen schon interessant ist, da ich Gerüchte darüber gehört habe, wie gut die Technik tatsächlich ist.«
    »Bartram North hat die Pionierarbeit geleistet.«
    »Na, wenn das keine Ironie ist.« Der General lehnte sich hinter seinem Schreibtisch zurück. »Na gut, wir akzeptieren, dass dieser Mann für das Jupiter-Habitat spricht. Hören wir uns an, was er zu sagen hat.« Er wies seine E-I an, den diplomatischen Schlüssel auf die Aufzeichnung anzuwenden.
    Constantines Lächeln erwachte zum Leben. »General, vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich kann Ihre Besorgnis durchaus verstehen, und ich hoffe, dass ich ein wenig Licht in die Angelegenheit bringen kann. Zunächst einmal kann ich Ihnen definitiv versichern, dass mein Bruder und ich niemals irgendein Anzeichen für eine empfindungsfähige außerirdische Spezies auf St Libra entdeckt haben. In Anbetracht der Morde und Angela Tramelos Aussage schließt das jedoch deren Existenz offensichtlich nicht aus. Irgendetwas tötet Mitglieder meiner Familie, und ich würde ganz sicher keine Informationen zurückhalten, die Aufschluss darüber geben könnten, was es ist. Für das Protokoll: Ich denke, Ihre Expedition ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn es auf dem Brogal-Kontinent eine feindselige intelligente Spezies gibt, dann sollten wir das dringend erfahren. Weiterhin kann ich Ihnen persönlich versichern, dass es sich bei dem in Newcastle ermordeten unbekannten North nicht um einen meiner Söhne handelt. Abgesehen von unseren Bevorratungsflügen zur Erde, die wir in der Hauptsache nur noch unternehmen, um Genmaterial zur Absicherung einzusammeln, befasse ich mich nicht mit Ihrer Gesellschaft und deren wirtschaftlichen Aktivitäten. Lassen Sie mich also damit schließen, dass ich Ihren Leuten alles Gute für die Expedition wünsche. Sollten Sie noch weitere Informationen benötigen, so werde ich Ihrer Bitte gerne nachkommen.«
    General Shaikh schwieg einen langen Moment und betrachtete den nun leeren Bildschirm. »Glauben Sie irgendetwas davon?«
    »Es klang plausibel«, erwiderte Vermekia vorsichtig.
    »Ja, aber nicht gerade so eben? Ich neige dazu, ihm hinsichtlich St Libra zu glauben. In welchem Falle die Expedition vonstatten gehen sollte. Wie kommt die Polizei von Newcastle mit den Ermittlungen voran?«
    »Sie setzen eine virtuelle Reproduktion des gesamtstädtischen Straßenverkehrs für den betreffenden Tag zusammen, sodass sie das mit dem Mord in Beziehung stehende Fahrzeug zurückverfolgen können. Colonel Elston ist zuversichtlich, dass das Ergebnisse bringt.«

Freitag, 18. Januar 2143
    Newcastle bei Nacht sonderte sein ganz eigenes dichtes Miasma von Lichtverschmutzung ab. Straßenlampen und Hausbeleuchtungen brannten lustig den Energiepreisen zum Trotz, Blendsterne von Ampeln schalteten sich endlos durch ihre Sequenzen, ja, ganze Büroblöcke waren von innen erleuchtet, deren leistungsstarke Deckenlampen stolz Reihe um Reihe verwaister Schreibtische und Arbeitsboxen präsentierten. Das Stadtzentrum war eine einzige Gischt von Farben, wobei die Hologramme und Neonreklamen in ihrem Krieg der Marken ganze Straßen erstickten. Fahrzeuge trugen zu dem grellen Meer an Gefunkel bei; ihre Vorder-und Rücklichter schufen ungeordnete Flüsse aus Photonen, die über den schneebedeckten Asphalt fluteten.
    Aber

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