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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Politik gerne von uns. Also Hände hoch, wer glaubt, dass wir der Presse so etwas präsentieren können, wenn wir das nächste Mal so eine Konferenz abhalten wie heute?«
    »Ach Scheiße, die wissen ganz genau, dass das nie geschehen wird«, ereiferte sich Ian. »Ralph hat das längst begriffen. Er ist zwar ein Idiot, aber er weiß, was real ist. Er hat sich die Berichte der Spurensicherung bezüglich des Taxis und des Elswick Wharf angesehen, ihm ist klar, dass wir es mit irgendeiner Unternehmenskacke zu tun haben, die in die Hose gegangen ist.«
    »Du hörst mir nicht zu. Es geht nicht darum, was passiert ist, sondern darum, was sie von uns erwarten . Diverse Regierungen sind dabei, gemeinsam eine Expedition nach St Libra zusammenzustellen. Die HDA hängt sich mit allem, was sie hat, rein. Lass mich dir etwas zeigen.« Er befahl seiner E-I, die Site aufzurufen.
    Auf Ians Wandbildschirm begann eine Einführung in das Weltbild der Gospel Warriors abzulaufen. Es war kindisch, albern, simplifizierend.
    Sie glaubten, dass das Zanthkollektiv in seiner Gesamtheit ein Agent Luzifers war und dass die Anhänger ihrer Kirche von Jesus gesegnet seien. Und nur HDA-Mitglieder waren berechtigt, Gospel Warriors zu werden. Es kamen Glaubensbrüder zu Wort, die davon berichteten, wie sie während des Zanthschwarms über New Florida verschont worden waren – mit ernster, inniger Stimme vorgetragene Geschichten über gerade noch verhinderte Tragödien und abgewendeten Tod. Sie erzählten, wie die Zanth sie oder ihre Autos nur um Zentimeter verfehlt hatten, wie Jesus seine Arme über sie ausgebreitet hatte und sie aus der Gefahr hinausgeleitet hatte, wie Engel todbringende Zanthmassen auf eine neue Flugbahn gestoßen hatten, sodass ihnen Errettung zuteil geworden war.
    Sid cancelte den Link. Ian lachte ungeniert, während Eva eher beunruhigt zu sein schien.
    »Das ist die Gesinnung, mit der wir es zu tun haben«, sagte Sid.
    »Jo, Mann, ein Haufen durchgeknallter religiöser Spinner«, erwiderte Ian. »Na und?«
    »Elston. Er ist einer von ihnen, stimmt’s?«, fragte Eva.
    »Ja«, bestätigte Sid. »Und er ist nicht allein. Ich hab mal ein bisschen in den unautorisierten politischen Blogs rumgestöbert. Die Gospel Warriors sind in der HDA-Führungsriege ziemlich verbreitet. Einige Säkularisten machen sich ernsthafte Sorgen, dass sie den Kampf gegen die als so eine Art Kreuzzug betrachten.«
    »Das ist er ja auch«, meinte Ian.
    »Aber nicht auf spiritueller Ebene. Sieh mal, der springende Punkt ist, dass diese Leute nur einen einzigen Ausgang erwarten. Alles – unser Fall, die Expedition – kreist nur um diesen Ausgang. Wenn wir ihnen den vermasseln, werden sie uns gehörig den Arsch aufreißen.«
    »Wir können kein Alien herbeizaubern«, sagte Eva.
    »Das ist mir auch klar. Das Ärgerliche ist nur, dass wir ihnen möglicherweise auch keinen Täter liefern können. Dieser Mord war ein gut durchgeplanter Schlag. Und der einzige Grund, warum jemand es riskieren würde, einen North umzubringen, ist wegen irgendeines geheimen Firmendeals, der auf übelste Weise schiefgelaufenen ist. Vermutlich so was wie das Kartell 2111. Ihr erinnert euch, oder? Northumberland Interstellar und die anderen acht Bioil-Giganten haben den Markt restabilisiert und dabei mal eben so en passant die restlichen Marktbewerber plattgemacht. ’ne Menge Leute haben sich damals die Finger verbrannt, bedeutende Leute. Höchstwahrscheinlich wurde der 2er eliminiert, damit ein bestochener oder unter Druck gesetzter 3er seinen Platz einnehmen kann, um die Sache in trockene Tücher zu bringen; was für eine Gaunerei auch immer da diesmal im Gange sein mag. Und es dürfte keine kleine sein, was bedeutet, dass die Jungs von der Firma jede Sicherung reinhauen, die sie haben. Ganze Bürogebäude voller Führungskräfte wird man auf dem Altar glaubwürdiger Bestreitbarkeit rösten. Wir werden nie herausbekommen, was sich da abgespielt hat und wer da alles mit drinsteckt.«
    »Aber sie wollen eine Antwort«, sagte Ian. »Nicht einmal Unternehmen kommen gegen die HDA an. Die Norths sind bereits eingeknickt – sie lassen es zu, dass die HDA eine Expedition nach St Libra schickt. Wir können den Mörder finden.«
    »Sie wollen ihre Antwort«, widersprach Sid. »Und diese Untersuchung kann ihnen die nicht beschaffen. Selbst wenn wir herauskriegen, wer das Taxi gefahren hat, gibt es immer noch Sperren, Leute, die ihre Befehle von unbekannten Kontakten bekommen. Die Banden

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