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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gewesen. Nein – in den Clubs, Plural. In vielen Clubs! Ein paar weitere Erinnerungen kamen kleinlaut hervorgekrochen.
    Sie konnte tanzen, wirklich, das konnte sie. Oh, Junge! Und bei jeder geschmeidigen Bewegung starrte er verzaubert auf einen Körper, der einfach phantastisch war. Heißer und heißer war er während der Nacht geworden, trotz des Biers und des Weins, die sie getrunken hatten. Und sie konnte auch feiern: Aber er zog Flasche für Flasche, Glas für Glas, Droge für Droge mit. Die fürsorglichen Smartcells in seinem Mund schossen alle möglichen Warnungen über sein Raster, bis er sie abschaltete. Dann schlang sie die Arme um seinen Hals und flüsterte: »Bitte, Paresh, es ist zwanzig Jahre her. Kannst du dir vorstellen, wie es ist, zwanzig Jahre keinen Sex zu haben? Ich brauche dich so sehr.«
    Sie mussten irgendwie ins Hotel teleportiert sein, denn das war das Nächste, woran er sich erinnerte. Sie standen beide am Fußende des Bettes, seine Zunge war in ihrem Hals, seine Hände schoben sich in ihre Bluse und griffen nach ihren phantastischen Brüsten.
    »Gib mir eine Minute«, hatte sie gesagt und war ins Badezimmer gehuscht. »Und, Paresh.«
    »Ja?«
    »Wenn ich wiederkomme, bist du besser nackt.«
    Das war’s. Das war das Letzte, woran er sich erinnerte. Was unglaublich war. Man fickte nicht die halbe Nacht durch und erinnerte sich an gar nichts . Aber sie mussten es getan haben. Er sah sich wieder im Zimmer um, registrierte die Flaschen, die Flecken. Selbst auf seinem Arm waren Spuren zu sehen, dass Himbeer-Vodka-Likör von ihnen abgeleckt worden war.
    Paresh Evitts war den Tränen nahe.
    Die Tür zum Badezimmer öffnete sich, und Angela kam heraus; sie hatte sich in ein rotes Hotelhandtuch gewickelt und die feuchten Haare zurückgekämmt.
    Mehr als alles andere fühlte Paresh sich erleichtert, dass es tatsächlich Angela war und nicht irgendein anderes Mädchen. Was einfach nur erbärmlich war.
    Sie schenkte ihm ein verruchtes Lächeln. »Wie fühlst du dich?«
    »Äh … na ja.« Er konnte den Blick nicht von ihr abwenden, sie sah atemberaubend aus. Angela war alles, wovon ein Mann nur träumen konnte: smart, wunderschön, sexy.
    Sie leckte sich herausfordernd die Lippen und öffnete langsam das Handtuch. Ihre Haut glänzte immer noch feucht. »Stimmt es?«
    »Was?«, krächzte Paresh.
    Sie ging um das Bett herum, bis sie dicht vor ihm stand, und ließ das Handtuch ganz fallen. »Du erinnerst dich.«
    Nein! Nein, ich erinnere mich nicht, verdammte Scheiße!
    »Letzte Nacht«, sagte sie und holte tief Luft, was dazu führte, dass sie ihre vollkommenen Bauchmuskeln offenbarte.
    Paresh dachte, jetzt zu sterben, wäre wahrscheinlich das Beste, was er tun konnte. »Äh …«
    »Du hast gesagt, dass du glaubst, ich würde bei Tageslicht wahrscheinlich sogar noch besser aussehen.« Ihre Hände fingen an, auf sinnliche Weise seitlich an ihrem Körper entlangzustreifen, während sie die Schultern bewegte. »Stimmt es?«
    »Ja.«
    Sie lächelte wieder, und sie war so glücklich, dass es wirkte, als wäre das Sonnenlicht von Sirius aufgeblitzt. Er hatte sie glücklich gemacht. Dann war sie auf dem Bett, auf allen vieren, auf ihm. Eine neckende Zunge leckte an seiner Wange, an seinem Ohr. Ihre Hand schloss sich um seinen Schwanz. »Gestern Nacht haben wir einen Tag ausgeglichen«, murmelte sie hungrig. »Jetzt musst du anfangen, dich um die anderen neunzehn Jahre und dreihundertundvierundsechzig Tage zu kümmern.«
    Noch nie hatte er sich so gedemütigt gefühlt wie in diesem Moment. Auf ihm kniete der sensationelle nackte Körper dieser unglaublichen Frau, ihr erwartungsvolles Gesicht schwebte wenige Zentimeter von seinem entfernt, ihre Hand hielt seinen schlaffen Schwanz und bat um Sex. Und sein vom Kater geschüttelter, mit Drogen vollgestopfter Körper brachte noch nicht einmal den Hauch eines Steifen zustande.
    »Tut mir leid«, zwang er sich mühsam zu sagen. »Tut mir leid.« Er konnte sie nicht ansehen. Die Scham war schlimmer als der körperliche Schmerz. »Kater. Mir ist elend. Es liegt nicht an dir. Wirklich nicht.« Er stolperte ins Badezimmer und schob den Riegel vor die Tür. Er blickte auf die wartende Toilette und erbrach sich prompt in die Schüssel hinein.
    Freitag, 8. Februar 2143
    Eine breite Schicht aus durchgängigen Federwolken hatte den Himmel abgeschirmt, sodass im Dschungel ein seltsames Licht geherrscht hatte, das von überall her zu kommen schien, als Angela die hintere Rampe

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