Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Stehen kam.
    »Schön, Sie zu sehen, Mann«, sagte Duren und lächelte breit, während er Sauls Hand schüttelte.
    Saul sah Zulah beunruhigt an. Sie trug eine Panorama-Sonnenbrille, wirkte aber nervös. Was könnte sie so nervös machen? »Klar«, sagte er. »Gehen wir einfach rein, ja?«
    »Ganz mein Mann.« Duren deutete beiläufig auf den eingezäunten Rasen vor dem Clubhaus und das breite, verschlossene Tor, von dem aus man zu den Kais gelangte. »Gute Sicherheitsvorkehrungen hier, was?«
    »Es sind überall Geflechte«, stimmte Saul zu. »Die Schiffe sind nicht so beeindruckend, wie sonst in Abellia üblich, aber sie kosten trotzdem einiges.«
    »Gut. Es kotzt mich an, wenn irgendwer eins stiehlt.« Mit diesen Worten griff Duren auf die Ladefläche des Pick-ups. Er holte eine Surfboard-Tasche heraus.
    Saul starrte die Tasche mit zunehmender Bestürzung an. Sie war schwarz und maß etwa zwei Meter dreißig, womit sie die richtige Länge für ein Board hatte, das zu Duren gepasst hätte. Aber als Saul sah, wie sich die Tasche ausbeulte, wusste er, dass da ganz sicher kein Surfboard drin war. Dann bemerkte er, wie Durens Muskeln sich unter dem Gewicht der Tasche anspannten, wie sich die Adern auf der ledrigen Haut abzeichneten, und der Albtraum war vollkommen. Heilige Scheiße, was zur Hölle ist da drin?
    »Gehen wir«, sagte Zulah, die eine kleine Schultertasche trug.
    Ohne ein Wort ging Saul zum Tor. Seine E-I bestätigte den Code beim Netzwerk des Jachthafens, welches sein biometrisches Muster mittels Smartdust überprüfte, der in das Tor und den Zaun eingearbeitet war. Das Schloss klickte und glitt auf.
    Duren und Zulah folgten ihm wortlos den zweiten Anlegesteg hinunter zu dem Liegeplatz, an dem die Merry Moons wartete. Die Jacht war zehn Meter lang und verfügte über einen Teleskop-Mast und vollautomatische Segel, die allerdings auch von einer Mannschaft bedient werden konnten. Es war sein Wunsch gewesen, dass die Kinder richtig segeln lernten, und er hatte immer bedauert, wie wenige Wochenenden sie tatsächlich auf dem Meer verbrachten.
    Duren schwitzte vor Anstrengung, als er die Surfboard-Tasche auf dem geriffelten Holzdeck abstellte. Das Geräusch, das dabei ertönte, war dumpf – und es klang nicht nach einem Surfboard.
    »Danke, Mann«, sagte Duren. »Ich rechne es Ihnen an, dass Sie uns das Boot leihen und so weiter. Ich sorge dafür, dass es heute Abend wieder unversehrt zurück ist.«
    »Gut«, sagte Saul.
    Duren musterte die Jacht mit einem bedeutungsvollen Blick seiner rotglühenden Augen. »Der Netzwerk-Code.«
    »Oh, klar.« Saul wies seine E-I an, Duren den Netzwerk-Code für die Merry Moons zu geben, und fügte im Stillen hinzu: Tut mir leid, Mädchen. Andererseits kümmerte es ihn im Augenblick nicht, ob er das Boot jemals wiedersah. Es würde ihn nicht mit irgendeinem Verbrechen verbinden.
    Die Surfboard-Tasche!
    Er war nur ein Mann, der sein Boot Freunden von außerhalb lieh.
    Die Surfboard-Tasche!
    Es gab keinen Grund, warum er sie fragen sollte, wohin sie mit der Jacht führen, während er an einer Stelle stand, wo er von den Geflechten der Anlegestelle aus zu sehen war.
    Die Surfboard-Tasche!
    »Passen Sie auf sie auf.«
    »Das tun wir«, sagte Duren. Er öffnete die Tür der Hauptkajüte und verschwand im Innern.
    »Ich möchte, dass Sie mir ein paar Sachen besorgen«, sagte Zulah.
    »Hm?« Mehr brachte Saul nicht heraus. Er fragte sich allmählich, wo Zebediah war. Nicht in der Nähe von irgendetwas, das allzu gefährlich war. Da ließen sich Anführer nie sehen.
    Sie gab ihm ein zusammengefaltetes Stück Papier. Als er es auffalten wollte, schloss sie ihre Hand um seine.
    »Nichts Dringendes. Ich rufe Sie in ein paar Tagen an.« Ihr Bodymesh erbat eine Verbindung zu seiner E-I, und ein Geldtransfer auf sein Konto schnippte in seinem Raster auf. »Da ist etwas Geld. Das müsste genügen, um die Kosten zu decken. Ich brauche keine Quittungen. Ich vertraue Ihnen, dass Sie uns gute Dienste leisten.« Sie nahm die Sonnenbrille ab und schaute ihn eingehend an. Beurteilend, immer beurteilend. »Sie lassen uns doch nicht hängen, oder?«
    Saul schüttelte den Kopf und schluckte kläglich. »Nein.«
    »Ich rufe Sie in ein paar Tagen an. Bewahren Sie die Sachen bis dahin im Hawaiian Moon für mich auf. Ich möchte Ihr eigenes Haus damit nicht belasten.«
    Saul konnte nichts anderes sehen als das wartende Transfer-Icon.
    »Nehmen Sie es«, sagte Zulah.
    Instinktiv wies er die E-I an, eines

Weitere Kostenlose Bücher