Der unsichtbare Killer
die Qwik-Kabine kam. Er runzelte die Stirn, als er die Tür öffnete.
»Was ist los?«, fragte sie.
»Haben Sie für heute einen neuen Plan ausgegeben?«, fragte er.
»Nein. Sieht so aus, als würde Samstag mein erstes großes Experiment mit dem Leben der Teammitglieder stattfinden. Ich gehe davon aus, dass alle den zusätzlichen freien Tag genießen, wenn beim Frühstück alles zum Erliegen kommt.«
»Gibt es irgendwelche früheren Versionen des heutigen Plans?«
»Äh … warten Sie.« Sie war ziemlich zufrieden mit der Art und Weise, wie sie die Daten vom Netzwerk holte, nämlich indem sie mit den Fingern die Icons ihres Keyspace antippte, was die E-I veranlasste, die Daten aus der größeren Datenbank abzurufen. »Nein, ich kann nichts finden. Worum geht’s?«
Elston machte ein finsteres Gesicht. Was ihn allerdings so verkniffen wirken ließ, war Besorgnis, nicht Wut. Seine Stimme wurde leiser. »Wir wissen nicht, wo Iyel ist.«
»Iyel?« Dazu musste sie die Personalakten nicht noch einmal aufrufen. »Einer vom xenobiologischen Team, oder?«
»Ja. Sie können ihn nur nicht finden.«
Ihre Finger schlossen sich über einem blaugelben Icon, drehten es herum und tippten auf einen Knoten an der Seite. Iyels Tagesplan vom Donnerstag breitete sich in ihrem Medienfeld aus. »Er müsste eigentlich beim Biolab-2 sein und bei den letzten Systemchecks des Antriebs helfen. Sie sollten heute Nachmittag dreißig Minuten lang mit dem Ding durch die Gegend fahren, ohne in den Dschungel vorzudringen. Sie müssten eigentlich wieder zurück sein.«
»Marvin hat das Biolab überhaupt noch nicht rausgefahren. Sie warten noch auf Iyel.«
»Ist sein Zugangscode denn nicht aktiv?«
»Wir können keine Mikroverbindung mit seinem Bodymesh herstellen.«
»Dann muss er außer Reichweite des Netzwerks sein. Oh, ist er vielleicht mit den Land Rovern mitgefahren?«
»Ich habe ein Relais der E-Ray benutzt, um sie anzurufen. Er ist in keinem der Fahrzeuge.«
»Scheiße. Okay, wenn er in Schwierigkeiten geraten wäre, wenn er verletzt wäre oder so, hätte sein Bodymesh um Hilfe gerufen.«
Elston starrte sie düster an. »Nur, wenn er in Reichweite des Netzes ist.«
»Aber wie soll er außer Reichweite gekommen sein? Die Reichweite von Wukangs Netzwerk erstreckt sich über fünf Kilometer, oder?«
Sie starrten sich einen langen Moment an. Angela war schließlich diejenige, die den Blickkontakt abbrach. Ihre Schultern sackten erschrocken nach unten. »Oh, das kann nicht sein«, murmelte sie. »Das kann einfach nicht sein.«
»Ich werde ihn offiziell als vermisst melden.«
»Hören Sie zu, vielleicht antwortet er nur einfach nicht, weil er zu beschäftigt ist.«
»Machen Sie sich nicht lächerlich.«
»Ich mache mich nicht lächerlich. Was ist, wenn er sich einfach nur weggeschlichen hat, um mit seiner Freundin oder seinem Freund allein sein zu können?«
»Ich habe bereits den Notfall-Antwort-Code ausprobiert. Den kann er nicht deaktivieren, denn die Hälfte seiner Smartcells stammt von der HDA, und der Antwortsender ist fest mit ihnen verdrahtet. Er ist nicht da draußen.«
»Aber da stimmt was nicht«, sagte Angela. »Selbst wenn er tot ist, würden die Smartcells antworten. Also muss er mehr als fünf Kilometer weit weg sein.«
»Diese Info ist geheim, aber bei dem toten North, der in Newcastle gefunden wurde, sind die Smartcells physisch entfernt worden.«
Angela sah ihn schockiert an. »Sie machen Witze.«
»Ich wünschte, es wäre so.«
»Oh, Scheiße. Das bedeutet, dass es wirklich mehr als eines gibt. Und sie wissen, wie man die Smartcell-Technologie ausschaltet.«
»Ja«, sagte Elston. »Hören Sie, ich weiß, dass Sie es nicht waren. Ich habe Ihre Tag-Logs von heute Morgen überprüft. Sie haben ein Alibi.«
»Oh, verfluchten Dank auch.«
»Aber ich weiß auch von dem, was zwischen Ihnen und Paresh läuft und was Sie so zusammen treiben. Ich muss von Ihnen wissen, ob Sie oder sonst jemand irgendeinen bequemen Weg nach draußen gefunden hat? Ob es einen Weg gibt, wie man nach draußen gelangen kann, um der fleischlichen Lust zu frönen.«
»Nein. Die Grenze ist sicher.«
»Verdammt.«
»Elston, da draußen ist ein Trupp auf Patrouille. Haben Sie ihn gewarnt, dass es da draußen ist?«
»Nein, noch nicht.«
»Sie müssen sie warnen.«
»Das tue ich auch. Ich muss mich vorher nur noch genau vergewissern.«
»Wann hat ihn das letzte Mal jemand gesehen?«
»Heute Morgen. Er hat sein Zelt verlassen und
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