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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Messezelt. Die Grills wurden dahinter aufgestellt und die Holzkohle glühte im Kontrast zum silbernen Ringlicht leuchtend orange. Rauch stieg in einer Wolke nach oben, begleitet vom Zischen von Fleischsaft. Die erste Fuhre war fertig, als Angela zusammen mit ihrem Trupp ankam. Sie stellten sich mit Tellern in der Hand ans Ende der Schlange, schaufelten Salat darauf und warteten, dass die Catering-Mitarbeiter das Fleisch austeilten.
    »Diese Würstchen sind immer viel zu pikant«, klagte Mohammed Anwar.
    »Du bist einfach nur ein Schwächling«, versetzte Gillian Kowalski darauf.
    »Wieso kann es nicht zwei Sorten geben? Das ist nicht gerade eine Wissenschaft.«
    »Na klar doch«, sagte Dave Guzman. »Bestellen wir’s einfach.«
    Angela lachte mit ihnen. Sie sah sich nach Paresh um und stellte fest, dass er grinste.
    »Ich meinte ja nur«, klagte Mohammed mit schwindender Würde.
    Angela hielt ihren Teller hin und bedankte sich bei Lulu MacNamara für die Würstchen und den Burger, die das rotwangige Mädchen daraufklatschte.
    »Es passiert immer da, wo du bist«, sagte plötzlich eine laute und klare Stimme. »Erst Mullain in Sarvar und jetzt Iyel hier.«
    Angela drehte sich um. Fünf Leute weiter in der Reihe sah sie Davinia Beirne, die sie streitlustig anstarrte. Sie gehörte zum AAV-Team und war eine Owl-Technikerin.
    »Sprichst du mit mir?«, fragte Angela.
    »In den anderen Camps gibt es keine Serienmörderin«, sagte Davinia. »In den anderen Camps gibt es keine Toten.«
    »He!« DiRito trat vor; seinem Gesicht nach war er außer sich vor Zorn.
    Angela hielt ihn mit einem Arm zurück. »Schon gut.« Sie spürte, wie die anderen Truppmitglieder sich um sie herum aufbauten. »Hast du ein Problem?«, fragte sie Davinia.
    »Wie viele von uns werden noch so verschwinden wie Iyel?«
    »Ich will nicht, dass irgendjemand stirbt. Und ich habe auch niemanden getötet. Hier nicht und vor zwanzig Jahren nicht. Ich sitze in diesem Scheißloch, um euch zu helfen und die Außerirdischen daran zu hindern, noch irgendjemanden zu töten. Ich muss nicht hier sein, vergiss das nicht. Ich könnte auf der Erde sein, wo ich in Sicherheit wäre. Ich bin nichts weiter als eine blöde Freiwillige. Aber wenn sie anfangen, aus dem Dschungel zu kommen, und dich finden, wirst du mich brauchen.«
    Chris Fiadeiro und Mackay, ebenfalls vom AAV-Team, traten jetzt neben die höhnisch grinsende Davinia. Angela starrte sie an. Sie suchte nach Muskelbewegungen, die verrieten, dass sie sich zum Sprung bereit machte. Sie ging fest davon aus, dass die übrigen Mitglieder ihres Trupps und das AAV-Team verhindern würden, dass Davinia sie erreichte. Allerdings hatte sie im Gefängnis zu viele Kämpfe erlebt, als dass sie sich so einfach auf andere Menschen verlassen hätte.
    In diesem Moment traf Bastian 2North beim Barbecue ein und wurde Zeuge der verfahrenen Situation. Alles schwieg, nur die muntere Gitarrenmusik war noch zu hören. Der North neigte den Kopf zur Seite, um Angela ungerührt anzusehen. Sie war stolz darauf, dass sie sich weder umdrehte noch zurückwich, auch wenn der Moment schmerzhaft war und sich viel zu sehr in die Länge zog. Dann klatschte Madeleine Hoque Davinia einen Burger auf den Teller; Davinia schien es nicht zu gefallen, dass ihre aggressive Konzentration auf diese Weise unterbrochen wurde. Mackay stupste sie leicht an, und sie grunzte verächtlich und ging weg. Damit war die Sache vorbei, erledigt. Bastian reihte sich am Ende der Schlange ein.
    Eine Hand schloss sich fest um Angelas Unterarm.
    »Schaffen wir dich von hier weg, verflucht«, sagte Leora Fawkes.
    Angela wäre fast gestolpert, als sie heftig vorwärtsgeschoben wurde. Sie beklagte sich nicht, sondern ließ sich führen, während ihre Freunde einen engen Kreis um sie schlossen.
    »Alles klar?«, fragte Paresh, als sich die Truppmitglieder im Gras niedergelassen hatten.
    »Ich bin nicht gerne ein Spielverderber«, sagte sie.
    »Das bist du auch nicht«, sagte Marty O’Riley. »Wir wissen, dass du beide Male bei uns warst.«
    »Davinia dröhnt sich immer irgendwie zu«, sagte Josh Justic leise. »Sie hat da ein echtes Problem.«
    »Das sagst du nur, weil sie dir einen Korb gegeben hat«, sagte Atyeo und grinste, während er eine Wurst hinunterschlang.
    »Uh! Sie hat mir gar keinen Korb gegeben.«
    Der Trupp lachte. Sie waren zu ihren üblichen Gewohnheiten übergegangen – Behaglichkeit und Kameradschaft. Angela fing jetzt ebenfalls an, etwas zu essen, dann

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