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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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werden.«
    »Natürlich. Ich werde mich persönlich darum kümmern. Drei Teams, geht klar.«
    »Ich schicke für jedes Team einen Officer und drei Agency-Constables rüber, für den Fall, dass sie irgendwelche Blutspuren finden. Sie werden in dreißig Minuten in Tynemouth sein. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Leute rechtzeitig da sind.«
    Vielleicht hätte er nicht in den leeren Bildschirm grinsen sollen, nachdem Osbornes gequälter Gesichtsausdruck dunkel geworden war, aber wenn man sich bei einer Sache wie dieser nicht wie eine zickige Primadonna benehmen konnte, wann dann?
    Nachdem diese Angelegenheit geklärt war, begab sich Sid daran, bei der Auswertung der Überwachungsprotokolle zu helfen. Er nahm an einer der freien Zone-Konsolen Platz, und augenblicklich wölbte sich ihm der flache, rechteckige Bildschirm entgegen und formte einen Halbkreis um seinen Kopf. Die Monitorausweitung verband sich mit seinen Iris-Smartcells und tauchte ihn in ein perfektes holografisches Display, das einer Miniatur-Immersionszone glich. Als er nach unten blickte, schwebten seine Hände im Keyspace, dem Eingabemedium in Form eines Luftwürfels über der Tastatur in dem Tisch. Seine persönliche Arbeitstopographie erschien, Icons mit rädchenartigen Ausbuchtungen, die er durch leichtes Antippen mit der Fingerspitze in drei Dimensionen drehen und kippen konnte.
    Er pickte sich einen Bereich des nördlichen Flussufers zwischen der Tyne Bridge und der Redheugh Bridge heraus. An die Mauern all der alten Gebäude, die sich etwas zurückgesetzt auf der anderen Seite der über den Fluss führenden Straße befanden, hatte die Stadt einen drei Meter hohen Streifen Smartdust gesprüht. Auf diese Weise besaßen die stecknadelkopfgroßen Partikel einen ganz passablen »Überblick« über die Straße und die Geländer oberhalb des Damms. In ihrer Gesamtheit sollten sie einen vollständigen Erfassungsbereich bieten, der ihm Autos wie Fußgänger zeigte. Dobson hatte die Erinnerungen von Sonntagmittag bis zwei Uhr an diesem Morgen extrahiert. Es gab ein paar wenige Lücken, wo einzelne Smartdust-Partikel eine Störung gehabt, einen Taubenschiss abgekriegt hatten oder wo Eis und Schnee über ihnen gefroren waren, aber im Großen und Ganzen lieferte die Netz-Erinnerung ausreichend Daten. Das Material formatierte Sid zu einer einziger 3D-Montage, die sich in einer Immersionszone abspielen ließ. Anschließend mussten die visuellen Aufzeichnungen nur noch mit dem Straßen-Makronetz, das den Verkehr überwachte und lenkte, kombiniert werden, und man erhielt ein Komplettbild des Flussufers und des umliegenden Bereichs.
    Als ob er die Straße dahingleiten würde, überflog Sid die visuellen Daten vom Sonntagmittag, hielt dabei den Blick auf den Fluss gerichtet und justierte die Qualität der Basisauflösung nach. »Ach du Scheiße.« Er stoppte die Wiedergabe, gerade als er sich etwas östlich der altehrwürdigen Bogenbrücke befand und sein Blick auf einen Nachtclubdampfer fiel, der an dem sich vom südlichen Träger aus erstreckenden renovierten Holzpier festgemacht hatte. »Irgendjemand ’ne Ahnung, wie viele Vergnügungsdampfer derzeit hier auf dem Fluss rumgondeln?«
    Ian schaute von seiner Zone-Konsole auf, an der er soeben die verknüpften Erinnerungen rund um die King-Edward-Eisenbahnbrücke durchgesehen hatte. »Fünf oder sechs, glaube ich«, erwiderte er.
    »Wir werden von allen die Daten ihrer Überwachungseinrichtungen brauchen.«
    »Die hat Dobson bereits«, sagte Eva.
    »Tausend Teufel! Sie ist gut.«
    Um zehn Uhr hatten Abner und Ari noch immer keine positive Identifikation des Opfers, was Sid allmählich zu ärgern begann.
    »Wir können aber sagen, dass die meisten 2Norths als lebend bestätigt sind«, wusste Abner immerhin zu vermelden.
    Sid gab ihnen Anweisung dranzubleiben. Inzwischen setzte er seine Haupthoffnungen jedoch auf die Autopsie. Wenn sie die Todesursache und den geschätzten Zeitpunkt der Versenkung im Fluss kannten, hätten sie wenigstens etwas , womit sie weitermachen konnten. Trotzdem – ein Name wäre auf jeden Fall wesentlich besser.
    Kurz vor elf stand Jenson San wieder auf der Matte. »Die Familie North hat für einen zusätzlichen Coroner gesorgt, der bei der Autopsie als Beobachter anwesend sein soll«, teilte er Sid mit. »Außerdem wird der Chief Coroner persönlich die Untersuchung durchführen.«
    »Danke.«
    »Haben wir schon die Identität des Opfers?«
    Sid schüttelte gereizt den Kopf. Die Tatsache, dass

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