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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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will in dieser Angelegenheit Gewissheit, Detective. Und wir sind bereit, dafür zu warten. Machen Sie um unseretwillen keine halben Sachen.«
    »Bei den von Ihnen bereitgestellten finanziellen Mitteln werde ich das auch nicht müssen.«
    Die Leiche lag auf einer Art Operationstisch in der Mitte des Untersuchungsraums. An dem hellen Leuchtring an der Decke um den Tisch herum waren lange, untergliederte Metallarme befestigt, die in verschiedenen Arten von Sensoren endeten. Einen weiteren Kreis bildete eine Batterie holografischer Kameras, welche die Prozedur aufzeichneten. Eine Wand des Raums wurde von Bildschirmen verdeckt, während kleine Labortische, jeder mit seinem eigenen Satz von Instrumenten ausgestattet, die gegenüberliegende säumten.
    Sid und die anderen zogen sich blassblaue Kittel an und streiften sich enge Gummihandschuhe über, um einer Kontamination möglicher Beweismittel vorzubeugen. Zwei Assistenten gesellten sich dem Coroner zu.
    Unter dem harten Licht sah die Leiche noch schlimmer aus als in der vergangenen Nacht auf dem Boot. Die Haut war ausgetrocknet und hatte eine klassische Blässe angenommen, zu der die große Brustwunde im Vergleich fast schwarz anmutete.
    Während die beiden Assistenten Rollwagen mit Instrumenten zum Untersuchungstisch schoben, schaltete der Coroner die Kameras ein und begann mit seiner Arbeit.
    Er begann mit einer spektroskopischen Analyse und zog einen der Sensorarme herunter, mit dem er in gleichmäßigen Bewegungen über den leblosen Körper glitt. »Überprüfung auf verunreinigende Substanzen«, erklärte er dazu.
    Sid fand, dass hier der Eifer ein wenig zu weit ging; der North hatte stundenlang im Tyne rumgelegen, da dürfte er wohl regelrecht gesättigt mit Verunreinigungen sein. Aber er sagte nichts. Proben von den Resten unter den Fingernägeln wurden genommen, Haare wurden ausgekämmt, Abstriche an Mund, Nase und Ohren genommen. Dann folgte eine gründliche Beschau des verblichenen North.
    »Sehen Sie sich die kleinen Hautabschürfungen an beiden Fersen an«, sagte der Coroner. »Sie verlaufen alle in einer Richtung.«
    »Er wurde über den Boden geschleift«, erwiderte Sid.
    »Korrekt. Post mortem.«
    »Er wurde erst nach Eintritt des Todes in den Fluss geworfen«, erklärte Sid Aldred.
    »Für solche Aussagen ist es noch zu früh, Detective«, sagte der Coroner. Er drehte das linke Bein des Opfers ein wenig nach außen und wies auf eine etwa drei Zentimeter lange Schramme. »Ebenfalls post mortem, die Wunde ist oben tiefer, was auf irgendein Hindernis schließen lässt, das die Haut durchbohrt und aufgerissen hat.« Ein weiterer Sensor gelangte zum Einsatz, zusammen mit einer Mikrokamera, die ein extrem vergrößertes Bild auf einen der Monitore warf. »Keine Rückstände, fürchte ich. Dafür hat der Fluss gesorgt.«
    Die Leiche wurde herumgedreht, und die Untersuchung ging weiter. Sid gab sich Mühe, nicht den Blick abzuwenden, als einer der Assistenten einen Abstrich vom Anus des Toten nahm. Wie musste sich erst Aldred dabei fühlen?
    Der Coroner hob nacheinander die Hände des Opfers und untersuchte die Arme. »Da sind überall kleine Extraktionsmale zu erkennen. Die Smartcells wurden im Nachhinein entfernt.«
    »Wie lange würde so etwas über den Daumen gepeilt dauern?«, fragte Sid.
    »Ich werde später genaue Angaben im Bericht aufführen, aber wenn man es richtig machen will, für jede circa dreißig Sekunden. Die meisten Leute besitzen zwischen zehn und fünfzig, je nachdem, welches Transnet-Zugangslevel man wünscht und in welchem Umfang man seinen gesundheitlichen Zustand beobachten will. Im Grunde sind sie ganz einfach zu entfernen, da die handelsüblichen Smartcells in aller Regel weniger als einen halben Millimeter groß sind, abgesehen von denen an der Iris natürlich, die, wie Sie wissen, noch um etliches kleiner sind. Obwohl man sie logischerweise erst einmal lokalisieren muss. Dem Schlachtfeld nach zu urteilen, das sie aus seinen Augäpfeln gemacht haben, würde ich allerdings sagen, dass es ihnen auf Präzision nicht ganz so angekommen ist.«
    »Jedes Mitglied der Familie North hat zusätzliche verborgene Smartcells«, sagte Dr. Fransun. »Ohne Code lassen sie sich nicht aktivieren und verknüpfen. Sie sind für den Fall einer Entführung gedacht.«
    Sid sah Aldred scharf an. »Und?«
    »Keine Reaktion. Ich habe in dem Moment, da wir den Raum betraten, den Generalcode probiert. Nichts.«
    »Entweder ist er also kein echter North, oder sie

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