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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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fliegen?«
    »Oh ja, sie ist echt. Matiffs Cousin Nanjit wird die Ehre haben.«
    »Nanjit wird in den Orbit fliegen?«, fragte sie empört. »Dieser Junkie?«
    »Er hat nicht das Geringste zu tun, und es sind nur ein paar Umrundungen. Er wird in der Tanyic-See landen, etwa achtzig Meilen von hier entfernt. Matiff hat dafür eigens einige Boote und Rettungshubschrauber importieren lassen.«
    »Scheiß die Wand an! Was kostet ihn das?«
    »Sechzig bis siebzig Millionen, heißt es. Er musste Boeing-Zian damit beauftragen, sie zu bauen. Was nicht leicht war, da es keine originalen Baupläne mehr gibt. Ihre Konstrukteure mussten die Kapsel und die Rakete anhand der Museumsstücke rekonstruieren. Um ihnen die Art von Zugang zu verschaffen, die sie benötigt haben, musste Matiff anscheinend versprechen, dass er zwei Ausstellungen beim Smithsonian sponsert.«
    Angela kicherte heftig. »Das wird zu einem Rüstungs-Wettlauf der Partygäste führen.« Sie drehte sich um und sah oben am Hang über ihr den fröhlichen Prinzen vor seinem grandiosen Beduinen-Pavillon stehen, vor dem sich nun ein Gast nach dem anderen verbeugte. Dann bemerkte sie zwei 2Norths neben ihm, die äußerst entspannt und zufrieden wirkten. Irgendetwas stimmte mit dieser Szenerie nicht – Northumberland Interstellar und das Bioil-Konglomerat der Prinzen-Familie waren zwar keine direkten Rivalen, aber sie hatten auch nichts füreinander übrig.
    Riesige Projektoren wurden am Fuß des Hangs aufgebaut, auf denen zu sehen war, wie Nanjit am Fuß des Startgerüsts aus einem Lastwagen stieg. Er trug einen unförmigen silbernen Raumanzug mit einem matt-orangefarbenen Helm. Es wirkte alles ziemlich authentisch, eingeschlossen der gerippten Schläuche, die in Fassungen an seiner Brust steckten und ihn mit einem metallenen Kasten des Lebenserhaltungssystems verbanden, das jemand vom Support-Team hinter ihm hertrug.
    Erneut klang Jubel auf.
    Angela wies ihre E-I noch einmal an, ihren Vater anzurufen, diesmal mit höchster Dringlichkeit. Er antwortete immer noch nicht. Etwas stimmte ganz und gar nicht. Sie verband sich mit der KI des Anwesens und schloss die Augen, um die Wiederaufführung des verrückten Weltraumrennens auszusperren und eine klare Sicht auf ihre Net-Linsen zu bekommen.
    »Ist mein Vater im Haus?«, fragte sie die Software.
    »Ja, Ma’am.«
    »Wo ist er?«
    »In seinem privaten Arbeitszimmer.«
    »Benutze die internen Sensoren und gib mir ein Bild.«
    »Ich kann den Befehl nicht ausführen.«
    »Warum nicht?«
    »Die Sensoren im Zimmer sind deaktiviert worden.«
    Die Wärme, in der Angela eben noch voller Hingabe gebadet hatte – die Wärme des Champagners, der Abendluft, der Party, der Tatsache, dass sie sich verlobt hatte – löste sich augenblicklich auf. »Wer hat sie deaktiviert?«
    »Ihr Vater muss es getan haben. Meine Aufzeichnungen besagen, dass er der letzte Mensch war, der das Zimmer betreten hat.«
    »Scheiße.« Sie stand abrupt auf. »Die Crew soll meinen Jet bereitmachen«, teilte sie ihrer E-I mit. »Ich breche sofort auf.«
    »Was ist los?«, fragte Housden besorgt.
    »Es ist Dad. Er hat absichtlich jeden Kontakt unterbrochen.«
    »Wieso sollte er so etwas tun?«
    Angela zuckte in leichter Verzweiflung die Schultern.
    »Okay«, gab er zerknirscht zu. »Das war dumm von mir.«
    »Schon gut.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich will mit dem Dummkopf reden. Herausfinden, was los ist.« Während sie das sagte, bemerkte sie, dass die Marktwarnung für Bioil auf Sattgelb gestiegen war. Das Überangebot, das nach GE strömte, war größer als 2095, als die Gründung der Human Defence Agency nationale Budgets lahmgelegt und die transstellaren Welten in eine Rezession gestürzt hatte, von der sie sich immer noch nicht vollständig erholt hatten.
    »Ich komme mit.«
    Angela zögerte. »Das ist sehr lieb, aber ich komme allein damit klar. Bleib hier und genieße es, wenn Nanjit in die Luft fliegt.«
    »Na schön.« Er gab ihr einen Kuss. »Aber das ist nicht ganz das, was ich mir für diese besondere Nacht vorgestellt hatte.«
    Ein chauffierter Buggy kam an ihren Tisch.
    »Geht mir genauso. Tut mir leid. Ich werde es wiedergutmachen. Ich habe mein Lederkostüm noch gar nicht getragen, und ich habe nicht vor, es einfach so untergehen zu lassen.«
    »Ich werde dich daran erinnern«, sagte er ruhig.
    Sie kletterte in den Buggy, der sie schnell den Hang hinaufbrachte. Ihre E-I teilte ihr mit, dass Prinz Matiff anrief. Als sie einen Blick zu seinem

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