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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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dass es kein Carjacking war. Sie sagen, dass Brüssel ihn kaltgemacht hat.«
    Sid hustete beinahe seinen Orangensaft über den Tisch. »Was?«
    »Auf allen unlizensierten Seiten liest man das«, meinte Will.
    »Bringt die Regierung wirklich Leute um?«, fragte Zara.
    »Nein. Ganz bestimmt nicht.«
    »Ich will nicht, dass du dich auf unlizensierten Seiten herumtreibst«, warf Jacinta ein.
    »Was sagen sie denn in der Schule noch?«
    »Sid! Ermutige ihn nicht auch noch.«
    »Ach, das ist doch keine Ermutigung. Es ist eine Frage. Was sagen sie noch?«
    »Also, dass Brüssel St Libra zu einem Teil von GE machen will, und das Einzige, was ihnen dabei im Weg steht, sind die Norths.«
    »Brüssel will St Libra nicht zu einem Teil von GE machen. Weißt du, warum nicht?«
    »Wegen der Independencys«, erwiderte Zara mit einem stolzen Lächeln.
    »Genau. Schaut, St Libra ist der Ort, wo Leute hingehen, wenn sie dort, wo sie leben, mit der Regierung nicht zufrieden sind. Dort gibt es Platz für alle. Das Letzte, was GE braucht, sind Millionen von Leuten, die sich gegen seine Autorität zur Wehr setzen.«
    »Magst du GE, Dad?«
    Sid war sehr stolz auf sich, dass er es schaffte, Jacinta keinen Blick zuzuwerfen. »Sie zahlen mein Gehalt, also sind sie nicht ganz schlecht.«
    Zara machte ein Gesicht, als wollte sie ihn verhören. »Aber …«
    »Iss deine Cornflakes«, forderte Jacinta sie auf.
    »Ja, Mum.«
    Sid riskierte schließlich doch einen Blick Richtung Jacinta. »Es liegt einfach daran, dass es so lange dauert, jemanden wegen des Carjackings festzunehmen. Alle haben erwartet, dass wir sofort einen Verdächtigen finden.«
    »Wann werdet ihr ihn kriegen, Dad?«, fragte Will.
    »Noch diese Woche, hoffe ich«, erwiderte Sid.
    »Du klingst da sehr zuversichtlich, Schatz«, sagte Jacinta und hielt sich die Teetasse vor das Gesicht, ohne zu trinken.
    »Klar, und das aus gutem Grund«, gab er zu.
    »Wirst du in die Zone-Nachrichten kommen?«, wollte eine aufgeregte Zara wissen.
    »Nein. Da wirst du den Chief Constable sehen.«
    Im Immersionstheater lief nicht mehr die St-James-Simulation, als Sid um acht Uhr in der Market Street eintraf. Ari und Duana warteten schon in Office3 auf ihn. Er wusste, dass sie die späte Nachtschicht übernommen hatten, und wenn man die Zahl der Kaffeebecher auf dem Schreibtisch betrachtete, an dem sie saßen, ging er davon aus, dass sie auch danach nicht zu Hause gewesen waren.
    »Wir haben etwas gefunden«, verkündete Ari, sein Gesicht eine Mischung aus Erschöpfung und Stolz.
    »Kommen Sie mit«, sagte Sid und führte sie in sein eigenes Büro. Er machte sich nicht die Mühe, das Sicherheitssiegel zu aktivieren, nicht, wenn der Rest des Teams langsam zur Frühschicht eintrudelte.
    Duana lächelte, als sie sich gleich neben der Tür an die Wand lehnte. Das war aufschlussreich – auf Sid hatte sie nicht einmal mehr ansatzweise zufrieden gewirkt, seit sie an diesem Fall arbeiteten. »Was ist passiert?«
    Ari atmete hörbar aus. »Adrian North ist am Freitag, dem 11. Januar um 08:03 Uhr am St James angekommen. Er hat das auch nicht geheim gehalten – wir haben auf drei Meshes gesehen, wie er aus einem Taxi steigt und den Haupteingang nimmt. Seine E-I hat auf eine allgemeine Zutrittsanfrage des Sicherheitsprogramms des St-James-Netzwerks geantwortet. Er war dort.«
    »Und?«, fragte Sid.
    »Wir können nicht ausfindig machen, wie er wieder hinausgeht.«
    »Wir haben jede Minute bis Samstagabend überprüft, Boss«, sagte Duana nachdrücklich. »Dreiundzwanzig Norths gehen insgesamt raus und rein; sie haben Autos genommen oder Taxis, oder sie sind mit einer Gruppe von Freunden rausgegangen. Adrian war nicht darunter. Also ist er uns entweder entwischt, oder er ist weit länger als Samstagabend dort geblieben. Wie auch immer, es ist das Erste, was für uns in Frage kommt.«
    »Das Einzige«, verbesserte Ari.
    »Stimmt«, bestätigte Sid. »Und wir haben Adrian bei unserer Ermittlung unter die Lupe genommen?«
    »Ja. Er ist ein 2er, ein Bioil-Spezialist, der in der Fertigungsabteilung von Northumberland Interstellar arbeitet.«
    »Ohne Witz?«, fragte Sid. »Ein wandelndes Klischee also.«
    »Er hat eine Wohnung unten in Quayside«, sagte Duana, die die Daten direkt vom Smartcell-Display ihrer Iris ablas. »Er hat sich einer DNS-Verifizierung unterzogen, also ist er kein Hochstapler.«
    Er hat einen Blick auf die Millennium Bridge , dachte Sid. Ein belangloser Zufall, denn es hatte keine Möglichkeit

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