Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
von einem weiteren der identischen Klone. Er war zwar nicht sonderlich religiös, aber wenn man die Natur solchermaßen verzerrte, musste doch etwas Grundsätzliches falsch daran sein.
    »Könnten Sie zunächst bitte dem Netzwerk der Wache Ihren Identitätscode geben«, fing Sid an.
    Der einfache Binär-Impuls tauchte im Smartcell-Raster auf Sids Iris als violette Linie auf. Er wurde als Adrian (oder zumindest dessen E-I) bestätigt, und der Code stimmte mit dem überein, den ein North an jenem Freitag um 08:03 Uhr dem St-James-Netzwerk übermittelt hatte. »Ich habe ein Problem«, sagte Sid. »Ein North, der Ihren Code benutzt hat, hat am Tag des Mordes die St James Singletown betreten. Er ist nicht wieder herausgekommen. Zumindest nicht mit Ihrem Code.«
    »Nun, ich war es nicht«, widersprach Adrian.
    »Das wollen wir hier herausfinden.«
    »Nein. Sie verstehen nicht. Ich war auf St Libra. Ich erinnere mich nur zu gut an diese Woche. Ich wurde überfallen.«
    »Überfallen?«
    »Ja. Sehen Sie, von fünf Wochen verbringe ich immer drei auf St Libra. Ich beaufsichtige die Verwaltung der Hälfte unserer Raffinerien. Es war eine harte Woche, also bin ich in einen Club in Highcastle gegangen, um mich ein wenig zu entspannen.«
    »Wann war das?«
    »In der Zeit von St Libra? Am frühen Abend. Die Tage sind nicht synchronisiert, wissen Sie. Ein Tag auf St Libra ist etwa acht Minuten länger als einer auf der Erde. Also, ja, früher Abend auf St Libra. Donnerstag auf der Erde.«
    »In Ordnung«, sagte Sid. »Sie waren im Club. Welchem Club?«
    »Dervashe, in der Vierunddreißigsten Straße.«
    »Den kenne ich«, sagte Aldred. »Er ist ziemlich exklusiv, einige von uns sind dort Mitglieder.«
    »Ja nun, wie auch immer«, fuhr Adrian fort. »Der Abend fing ganz gut an. Es waren ein paar Mädchen da, die Interesse hatten. Wir saßen zusammen, trafen uns mit Freunden. Haben was gegessen, ein paar Drinks genommen. Wir haben getanzt. Uns ein wenig Stoff reingezogen. Als Nächstes erinnere ich mich daran, wie ich im Büro des Betreibers zu mir kam, etwa um vier Uhr morgens Ortszeit, und eine Seite meines Kopfes tat höllisch weh.«
    »Haben Sie irgendwas gesehen?«, fragte Sid.
    Adrian presste die Lippen aufeinander und war ganz verlegen. »Die Sicherheitskräfte des Clubs haben mich in einer Kabine gefunden. Sie sagen, ich wäre hingefallen und hätte mir den Kopf gestoßen.«
    »Stimmt das?«, fragte Aldred nachdrücklich.
    »Wer weiß? Ich erinnere mich nicht einmal daran, zur Toilette gegangen zu sein.«
    »Wie viel Stoff hatten Sie?«, fragte Sid.
    »Kaum der Rede wert.«
    »Okay.« Sid musste sich große Mühe geben, damit man ihm seine Ungläubigkeit nicht anhörte. Es war die Standardbehauptung der Opfer: Nein, ich fasse das Zeug nie an. Das, oder dass es eine verdorbene Charge war. Wie auch immer: Ich bin nicht schuld . »Also sind Sie nach Newcastle zurückgekehrt?«
    »Nicht gleich. Ich habe eine Wohnung in Highcastle; ist billiger als ein Hotel, wenn man berücksichtigt, wie viel Zeit ich dort verbringe. Also bin ich für ein paar Stunden dorthin zurückgekehrt, um aufzuräumen und mich für die Heimreise fertig zu machen. Da ist mir dann klar geworden, dass ich überfallen worden bin. Ich hatte meinen GE-Visa-Chip nicht mehr. Und man braucht so einen wirklich, wenn man auf dieser Seite durch die Grenzdirektion kommen will. Das können Sie mir glauben.«
    »Fehlte noch etwas?«
    »Nichts, was mir aufgefallen wäre, nein.«
    »Na gut, Ihr Visa-Chip war weg. Was haben Sie gemacht?«
    »Ich bin zu unserem Firmensitz in Highcastle gegangen. Sie haben das für mich geregelt. Wir haben immerhin durchaus gewissen Einfluss in Brüssel. Die Direktion hat mir einen temporären Chip ausgestellt, und ich bin wieder durchgekommen.«
    »Wann?«
    Adrian atmete scharf ein. »Spät am Freitag, in der Zeit von Newcastle. Es war Nacht, als ich zurückgekommen bin, das weiß ich noch; es gab die ganze Zeit Feuerwerk. Wegen dieses Abkommens für das Fusionskraftwerk, nehme ich an. Und das Nordlicht war gut sichtbar, daran kann ich mich erinnern.«
    »Okay, danke.«
    Sid und Aldred gingen hinaus auf den Gang. Bewaffnete Wächter hielten das Verhörzimmer im Auge; Polizisten, keine Leute von der Agency. Sie gingen zu Office3.
    »Also, was ist er denn für einer?«, fragte Sid.
    »Kein Abhängiger, wenn Sie darauf anspielen«, erwiderte Aldred.
    »Also hat man ihn abgezogen?«
    »Sieht so aus.«
    Ian und Reannha warteten in Office3 auf sie,

Weitere Kostenlose Bücher