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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wechselten einen Blick. »In den nächsten vierundzwanzig Stunden: jeden North, der reingeht, ob zu Fuß oder in einem Auto, Taxi, mit dem Fahrrad oder sonst wie«, sagte Sid. »Einer von ihnen muss unser Opfer sein.«
    Grüne Symbole tauchten auf den Türen und Rampen auf, die hinunter zur Tiefgarage führten. Sid hatte nicht so viele erwartet. Aber andererseits hatte dieser Fall dazu geführt, dass er sich an die vielen Details in der Zone gewöhnt hatte. »Fangen wir an«, sagte er zu Abner. Er begann, gegen den Uhrzeigersinn loszugehen, die Stanhope Street entlang. Dabei musterte er die winzigen Gestalten auf dem Bürgersteig, deren Schultern in der kalten Winternacht hochgezogen waren.
    Ian kehrte um acht Uhr abends in seine Wohnung zurück. Er hatte gerade drei Stunden im Immersionstheater verbracht und war müde von den endlosen Wiederholungen, bei denen er die Miniatur-Menschen überprüfte, darum bat, sie zu vergrößern und die KI aufforderte, die Merkmalserkennung über die abgeschatteten Gesichter laufen zu lassen. Nach den undankbaren, trostlosen Monaten, in denen sie Taxis zurückverfolgt hatten, fühlte sich die Rückkehr in die Zone wie eine grausame und ungewöhnliche Bestrafung an. Gleichzeitig fehlten aber die Eintönigkeit und Mutlosigkeit, die mit der Untersuchung der Taxis verbunden gewesen war. Sie hatten bereits sechs Norths gefunden, die bis zehn Uhr Freitagmorgen St James betreten hatten. Der Fall kam jetzt in Fahrt. Ian wartete ungeduldig darauf, dass Ralph mit den Ergebnissen des Verhörs von Ernie Reinert zurückkehrte. Die würden sie in das letzte Stadium befördern. Im Gegensatz zu den düsteren Erwartungen, die er zu Beginn gehabt hatte, würden sie vielleicht tatsächlich den Mörder verhaften. Natürlich nicht die Leute, die den Mord befohlen hatten – da musste man realistisch sein. Aber selbst wenn …
    Ian saß auf seinem Bett, legte seine Net-Linsen an und verband sich mit der Apple-Konsole. Die Wochenend-Aktivitäten von Marcus Sherman und seiner Mannschaft, die die KI verfolgt hatte, warteten in einer bedrückenden Anzahl von Dateien darauf, dass er sie untersuchte und mit anderen Ergebnissen abglich. Schon allein ihr Anblick, wie sie in einer ordentlichen dreidimensionalen Matrix aus roten und grünen Icons dalagen, entlockte ihm einen Seufzer. Sid und Eva würden am Abend des nächsten Tages herkommen und mithelfen müssen, beschloss er. Oder aber sie alle würden sich dahingehend einigen müssen, das hier abzublasen. Bis dahin … er begann mit einer einfachen Zeitstrahl-Übersicht.
    Die KI-Überwachungsprogramme hatten angefangen, langsam Daten zurückzuerlangen. Es half, dass sie physikalische Wohnorte eingeführt hatten, zu denen Sherman und seine Leute irgendwann zurückkehren mussten.
    Shermans Lieutenant namens Jede war Freitagnacht in seine Wohnung in Felling zurückgekehrt. Als Ian die lokalen Transnet-Zellen durchsah, fand er mehrere Anrufe vom richtigen Ort, aber mit dem neuen E-I-Zugangscode.
    »… was Sie haben wollen, wird ein bisschen dauern …«
    »… es gibt einen Synthesizer, der die Gegenstände produzieren kann, aber er ist eingeschränkt …«
    »… das Rohmaterial für diese Art Drogen ist lizenzpflichtig, Sie müssen im chemischen Prozess zwei Stufen zurückgehen …«
    »… bereit zur Auslieferung …«
    Ian grinste hinter den leuchtenden Symbolen seiner Net-Linsen-Gläser. »Jaja, ihr Schwachköpfe«, knurrte er. Man musste nicht sehr schlau sein, um zu wissen, dass es sich bei all dem um einen Köder handelte. Shermans Truppe versuchte, sie dazu zu bringen, aufgrund eines Austauschs tätig zu werden, der nie stattfinden würde. Es war eine bewährte Möglichkeit herauszufinden, wie sehr sich die Polizei für ihre Aktivitäten interessierte.
    Sehr , lautete die schlichte Antwort. Aber das durften sie nicht wissen.
    Auch Ruckby und Boz beteiligten sich an der ausgeklügelten Falle; beide tätigten Anrufe mit neuen Interface-Codes. All das trug dazu bei, in geschickter Weise die Fiktion zu errichten. Sogar Sherman selbst tauchte eine Weile im Jachthafen Dunston auf, wenn Ruckby Valentina für die Nacht zur Maybury Moon brachte.
    Ian wollte den Überblick gerade abbrechen; Joyce würde jeden Moment kommen. Dann wurde er auf einen nicht aufspürbaren Anruf aufmerksam, der am Sonntagmorgen um 7:04 über die Zelle gekommen war, die Jedes Wohnung mit noch einem anderen E-I-Code verband, über den er keinen Bericht hatte. Er war kurz und auf eine Weise

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