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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hatte, jede Frage, die er seinen Vater und Bruder ihren Klienten hatte stellen hören. Abmachungen zum Kundendienst? Ersatzteile als lizenzierte Mikrofaktur oder als Import mit einem Nachlass? Wartung – würden sie eine lokale Neugründung in Partnerschaft mit Massachusetts Agrimech in Betracht ziehen, wodurch beide Seiten eine größere Präsenz erhalten würden? Steuervorteile? Unterschied zwischen Liefer- und Lagerkosten? Besitzregistrierung bei der Dachgesellschaft?
    Nach neunzig Minuten hatte Brando Castellano die Grundlagen einer Übereinkunft zusammengestellt. Er versicherte ihnen, dass er am Nachmittag das Zahlenmaterial fertigstellen und die Finanzierungs- und Vertragsdetails zur Überprüfung und endgültigen Verhandlung Sauls Anwalt zustellen würde.
    »Eine schöne Unternehmung haben Sie sich da ausgesucht, Sir«, sagte Brando Castellano, als sie sich angesichts des bevorstehenden Deals die Hände schüttelten. »Ich beneide Sie. Wirklich, wenn ich ein jüngerer Mann wäre, würde ich mich Ihnen da draußen wahrscheinlich anschließen.«
    Saul lächelte ausdruckslos. »Würden Sie vielleicht gerne irgendwann was mit mir trinken gehen?«, platzte es aus ihm heraus.
    Noahs bekümmertes Wimmern füllte die Stille, die sie umgab.
    »Etwas trinken?« Angelas Stimme war unerträglich hart.
    »Bitte sagen Sie ja.«
    »Mit Ihnen?«
    »Äh … nun …«
    »Einem potentiellen Kunden?«
    »Wissen Sie …«
    »Das wäre nicht nur vollkommen unprofessionell, es ist auch unglaublich anmaßend.«
    »Ich wollte nicht …«
    »Wie genau soll mich eine derartige Unhöflichkeit eigentlich beeindrucken?«
    »Oh«, murmelte ein enttäuschter Saul. »Sehen Sie, es tut mir wirklich leid. Ich habe einfach … Sie sind so. Ach, zum Teufel.« Er war wieder rot angelaufen, er wusste es einfach. Die Wärme, die in seinen Wangen aufstieg, würde bestimmt gleich die Klimaanlage des Büros auf den Plan rufen. Noah und Brando Castellano warfen einander beschämte Blicke zu, während sie sich beide ausrechneten, wie viel der gesprengte Vertrag sie kosten würde.
    Saul winkte in der Tür erbärmlich mit einer Hand. »Entschuldigung. Entschuldigung. Wir gehen jetzt.«
    »Warum?«
    »Äh?«
    »Habe ich nein gesagt?«, fragte Angela scharf.
    »Ähm …«
    »Ein Drink. Heute Abend. Sieben Uhr. In welcher Bar?«
    Sauls Mund wollte nicht auf die Anweisungen seines verzweifelten Gehirns reagieren.
    »Darryls Bar drüben am Union Wharf ist gut«, sagte Noah. »Habe ich zumindest gehört.«
    »Gut«, erwiderte Angela. »Darryls Bar. Kommen Sie nicht zu spät.«
    Saul wurde nicht richtig bewusst, dass sie das Büro verließen. Er blinzelte und sah den Verkehr auf der Purchase Street an sich vorbeigleiten, während er den Bürgersteig entlangwankte. »Noah? Was ist gerade passiert?«
    »Du hast gerade ein Date klargemacht, Boss, das ist passiert.«
    Saul fing an zu lächeln und lächelte immer breiter. »Habe ich, oder?«
    »Ich hoffe, du hast ein beglaubigtes Testament. Bei der wirst du es brauchen.«
    »Ist sie nicht erstaunlich?« Alles, was er sehen konnte, war dieses grandiose Gesicht mit seinem verführerischen Lächeln, das ja sagte.
    »Sie macht … schon was her, na gut.« Noah lachte inzwischen. »Meine Güte, ich habe nie etwas so Mutiges gesehen. Oder etwas so vollkommen Dummes. Wie du sie gefragt hast! Ich würde meinen Schwanz lieber in einen Mixer stecken.«
    »Hey, das ist die Frau, die ich heiraten werde.«
    »Die? Denk doch einfach mal dran, was weibliche Spinnen tun, nachdem sie sich gepaart haben.«
    »Verdammt, du bist neidisch. Aber ganz sicher.«
    »Boss, ich kann ehrlich sagen: Nein, bin ich nicht.«
    »Ja, schon gut. He, wie ist die Kneipe von diesem Darryl so? Was ziehe ich da an? Was trinkt sie denn deiner Meinung nach gerne?«
    »Keine Ahnung, ob das eine Rolle spielt. Du weißt, dass sie in diesem Staat immer noch niemandem unter einundzwanzig etwas Alkoholisches ausschenken, oder?«
    »Sie muss doch … Oh, vielleicht auch nicht. Was glaubst du? Ist sie zwanzig?«
    »Boss, du musst dich konzentrieren. In vierzig Minuten haben wir ein Treffen mit den Saatguthändlern. Wir brauchen doch etwas, was diese ganzen tollen neuen Maschinen anpflanzen können.«
    »Richtig. Vierzig Minuten. Jede Menge Zeit. Ich komme schon in Ordnung. Was ist mit diesem grünen Jackett? Hast du mich darin schon gesehen? Wäre das in Ordnung? Nicht zu sehr der urbane Geschäftsmann?«
    »Ach du meine Scheiße.«
    Wie sich herausstellte, hatte

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