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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ihnen. Ich werde mich für Sie ins Zeug legen, Sir.«
    Sid und Ian wechselten einen unbehaglichen Blick. »Ich weiß, dass Sie sich bemühen, Ernie«, versicherte Sid ihm. »Also versuchen wir es mit etwas anderem, was meinen Sie? Können Sie mir etwas über die früheren Aufträge erzählen, die Sie für diese nicht zurückverfolgbare Adresse erledigt haben? Wie viele waren es denn?«
    »Nur die vier, Sir.«
    »Also gut, dann erzählen Sie mir von den ersten drei.«
    Für sich gesehen waren sie nicht sonderlich bemerkenswert. Bei den ersten beiden, gleich im ersten Jahr, nachdem die Vereinbarung getroffen worden war, war es um gezielte Überfälle gegangen. Ernie hatte Bilder von seinen Opfern erhalten, er bekam übermittelt, in welchen Hotels sie wohnten, und man hatte ihm aufgetragen, was er ihnen abnehmen musste. In beiden Fällen war es eine persönliche Transnet-Zelle gewesen. Das erste Gerät hatte Ernie in der Toilette eines CoCoMore-Cafés deponieren müssen, und das zweite auf der Herrentoilette im Bahnhof von Newcastle. Der dritte Auftrag war im letzten Jahr über die Bühne gegangen und befand sich auf einem ganz anderen Level. Er hatte ein Einbruchsteam für das Büro von D’Amato & Livie zusammengestellt, einer Anwaltskanzlei, die auf Steuerskandale von Konzernen spezialisiert war. Sie mussten sich Zutritt verschaffen ohne Alarm auszulösen, und einen der Netzwerk-Cores gegen einen vom gleichen Fabrikat und der gleichen Marke austauschen, den Ernie bei einem Kellner der Olive Branch Bar in der Grey Street abholte, gegenüber vom Theatre Royal. Ernie glaubte, dass der Mann eine Identitätsmaske getragen hatte; er meinte, die dafür typischen starren Gesichtszüge wahrgenommen zu haben. Nachdem sie das Gerät ausgetauscht hatten, sollte das Team das Büro wieder verlassen, ebenfalls ohne Aufsehen zu erregen. Das war ihnen, zu Ernies großer Zufriedenheit, auch gelungen. Er hatte erwartet, dass er weitere Aufträge erhalten würde, nachdem er sich derart bewiesen hatte. Und dann war ihm die Säuberungsaktion im St James aufgetragen worden.
    Sid und Ian gingen in den Beobachtungsraum, von wo aus Ralph zugesehen hatte. Lorelle Burdette schloss sich ihnen an.
    »Die Raubopfer waren leicht zu identifizieren«, erklärte sie ihnen. »Vladimar Orwell und Gus Malley.«
    »Für wen arbeiten sie?«, fragte Sid.
    »Orwell arbeitet bei Longthorpe-KI – er ist ein Software-Experte.«
    »In Ordnung, können Sie herausfinden, welche Verträge Longthorpe zu dieser Zeit hatte?«
    Lorelle grinste ihn verschmitzt an. »Das wird schwierig ohne richterlichen Beschluss, aber sie arbeiten beinahe ausschließlich für die Bioil-Industrie. Ihre KIs sind auf Pipeline-Flussdynamik spezialisiert.«
    »Und Malley?«
    »Michtral Engineering.«
    »Ah.« Von denen hatte sogar Sid gehört; eine riesige deutsche Schwerindustriegruppe, die Bioil-Raffinerien baute. »Ich nehme nicht an, dass wir herausfinden werden, wer die Kunden von D’Amato & Livie sind.«
    »Auch hier werden wir wieder einen richterlichen Beschluss brauchen. Aber in dieser Stadt wird jede Anwaltskanzlei, die mehr als einen Eurofranc wert ist, Bioil-Firmen auf ihrer Kundenliste haben.«
    »Danke, Lorelle.«
    »Also?«, fragte Ralph, nachdem sie gegangen war.
    »Also«, erwiderte Sid, »hatte jeder dieser Jobs etwas mit der Bioil-Industrie zu tun. Reinert wird von irgendeinem Konzerntypen kontrolliert.«
    »Ja, genau das ziehen wir ebenfalls sehr stark in Betracht. Der einzige Grund, dass wir Ihre Ermittlungen noch nicht aufgegeben haben, ist jedoch der, dass auf der Expedition gerade jemand von einer Klaue mit fünf Klingen ermordet wurde.«
    »Ach, verdammte Scheiße, Mann«, rief Ian. »Sind Sie ganz sicher?«
    »Oh ja. Coombes war eine Spezialistin für Xenobiologie. Sie war in Wukang. Das ist Elstons Camp.«
    Sid wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Er war sich so sicher gewesen, dass sich in seinen Fall gerade alles perfekt zusammengefügt hatte. »Es kann kein Alien sein«, sagte er. »Das kann einfach nicht sein. Es geht um North gegen North.«
    Ralph zuckte die Schultern. »Tut mir leid, aber so weit sind wir noch nicht ganz. Wo wollen Sie denn als Nächstes weitermachen?«
    »Mit der Forensik«, sagte Sid. »Das ist alles, was uns am Tatort noch bleibt.«
    »Wird das irgendetwas ans Licht bringen?«, fragte Ralph.
    Nun war es an Sid, die Schultern zu zucken. »Das werden wir wissen, wenn es so weit ist.«
    Um halb sieben an diesem Abend verließ Ralph

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