Der unsichtbare Killer

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Autoren: Peter F. Hamilton

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unsere Akten an das Vollzugsbüro für Inhaftierungen weitergeleitet wurden. Sobald das geschieht und Anklage erhoben wird, wird öffentlich bekannt werden, dass es kein Carjacking gegeben hat. Ein North wurde ermordet.«
    O’Rouke blieb still, unbewegt, was beunruhigend war. Sid lechzte nach irgendeinem Hinweis. Langsam köchelnder Zorn, brüllender Wutausbruch?
    »Wie ist das möglich?«, fragte O’Rouke leise. »Ich meine, Teufel nochmal, zwei Monate und verdammte Millionen! Und wir haben noch nicht einmal die ganzen Scheiß-Rechnungen von der Agency und den Spezialisten abgearbeitet. Und nun sagen Sie mir, dass wir immer noch niemanden haben, dem wir es anhängen können?«
    »Wir haben Ernie Reinert.«
    »Dieser Haufen Scheiße? Und was ist damit, verdammt nochmal?«
    »Sie können das nehmen, was wir haben, um abzulenken. Sagen Sie den Reportern, dass es ein Anschlag von außen war. Dass sich alles um Geld und Bioil dreht. Dass der Tötungsbefehl von jeder Firma oder Bank oder jedem Milliardär auf den transstellaren Welten stammen könnte.«
    »Und was ist mit seiner Identität? Ich soll mich dem Abschaum von den Nachrichten stellen und sagen, dass wir nicht einmal wissen, wer das tote Arschloch ist?«
    »Daran ist die North-Familie schuld. Ihre Aufzeichnungen sind nicht gut genug.«
    »Verdammt brillant. Jetzt wollen Sie auch noch, dass ich Augustine North einen Vorwurf mache? Vielleicht steche ich mir einfach mit einem stumpfen Stock ins Auge, das wird weniger wehtun.«
    Sid widerstand dem Impuls zu grinsen. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass der Kerl gut war. Wenn wir nicht herausfinden, welcher Konzernkrieg hier geführt wird, werden wir diese Sache niemals voranbringen.«
    »Und Sie werden das herausfinden, oder was?«
    »Nein, Sir. Schauen Sie, wir haben alles getan, worum uns die HDA gebeten hat. Wir haben bewiesen, dass es nicht ihr blödes Alien war. Bitten Sie sie um Hilfe. Wenn Ralph sich dafür ins Zeug legt, kann er Reinert und die anderen vermutlich in irgendeine Polar-Strafkolonie werfen, aus der sie niemals zurückkommen. Er hat die nötigen Befugnisse, und Scheiße, es ist doch bekannt, dass die HDA keine Angst hat, sie auch einzusetzen. Haben Sie den Zustand gesehen, in den sie Reinert versetzt haben? Sie sind ziemlich skrupellos, und wir haben alles getan, worum sie gebeten haben.«
    »Der Teufel hat mich persönlich erwählt, um auf mich zu scheißen, Hurst, das schwöre ich. Sie wissen, dass ich in achtzehn Monaten in Ruhestand gehen will? Wenn das hier im Transnet aufschlägt, bleiben mir etwa zwei Minuten, um meinen Schreibtisch aufzuräumen und mich hinauseskortieren zu lassen.«
    »Kann mir die Wache ohne Sie gar nicht vorstellen, Sir.«
    »Machen Sie sich bitte Ihren Schwanz nicht weiter schmutzig, das ist der Job von Jenson. Sie sind ein echter Polizist.«
    »Danke.«
    »Sie denken, Stevens würde sich darauf einlassen, die Typen ins Exil zu schicken?«
    »Was kann es schaden, ihn einfach zu fragen, so, wie die Dinge jetzt stehen? Vielleicht kann Jenson San diese Frage für Sie übernehmen?«
    »Das will ich ihm verdammt nochmal geraten haben. In Ordnung, überlassen Sie das mir.«
    »Und die Ermittlung? Was soll ich machen?«
    »Sind Sie sicher, dass Sie nicht mehr weiterkommen?«
    »Ich hätte keine Ahnung, wie.« Damit begab er sich auf einen sehr dünnen und zerbrechlichen Ast. Aber wenn die geplante Überwachung nicht zu Ergebnissen führte, würde O’Rouke es nie erfahren.
    »Ach, zum Teufel damit: Schließen Sie die Akte. Geben Sie allen die offizielle Bestätigung, dass der Fall beendet ist, stecken Sie die Dateien im Netzwerk in den Archiv-Speicher. Sie und Lanagin können Ihren allgemeinen Dienstplan wieder aufnehmen. Schicken Sie die Beweise, die Sie über Reinert gesammelt haben, an den Staatsanwalt, aber nicht vor morgen. Ich werde Jenson heute mit Stevens reden lassen.«
    »Klar, ich werde das in die Wege leiten.«
    »Und, Hurst, stellen Sie verdammt nochmal sicher, dass allen klar ist, dass das immer noch unter Verschluss bleibt.«
    »Verstanden.«
    In einem Konferenzraum wie diesem hätte sich jeder Konzern-CEO heimisch gefühlt. Ein großer, ovaler Tisch mit demokratisch verteilten Lederstühlen, eine vollkommen neutrale, klimatisierte Atmosphäre, holographische Schirme an den Wänden, schmucke Konsolen an jedem Platz. Teuer und effizient.
    Major Vermekia war nicht begeistert. Für ihn war es ein Hinweis darauf, wie sehr die Konzernkultur jedes Teilgebiet