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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Mühe gemacht, die ganze Inhaltsliste zu lesen; darin befand sich eindeutig Kleidung, außerdem noch ein paar kleine, harte Gegenstände.
    Tallulah warf einen nichtssagenden Blick auf den Umschlag, als sie ihn entgegennahm. »Äh, danke schön.«
    »Es ist alles bereinigt. Und ge reinigt auch«, fügte er lächelnd hinzu.
    »Sehen Sie, Officer, das ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt«, erklärte Boris knapp.
    Ian schien ihn erst jetzt zur Kenntnis zu nehmen. »Der richtige Zeitpunkt, Sir?«
    »Ja. Wir haben zu tun. Es ist eine Privatangelegenheit; Sie wissen schon.«
    »Verstehe.« Er spähte zu Tallulah, die ihm nicht in die Augen schauen wollte. »Geht es Ihnen gut, Miss Packer?«
    »Sie ist in Ordnung!«
    »Ma’am?«
    »Meiner Verlobten geht es gut«, schnappte Boris. »Würden Sie jetzt bitte gehen? Legen Sie es nicht darauf an, dass ich einen Belästigungsbericht einreiche.«
    »Du bist nicht mein Verlobter«, flüsterte Tallulah. Sie begann an ihrem Verlobungsring mit Diamant und Rubin zu zerren, während sie den Umschlag aus der Forensik jonglierte.
    »Mach das nicht«, widersprach Boris. »Liebling, bitte, lass es mich erklären. Die Polizei hat …« Er verzog das Gesicht und funkelte Ian an.
    »Nein«, schluchzte Tallulah. »Geh einfach! Ich will dich hier nicht, Boris. Geh. Bitte!«
    »Ich gehe nicht weg, bis du mir nicht zugehört hast.«
    »Ich glaube, das reicht«, sagte Ian. »Sir, die Eigentümerin hat Sie gebeten, zu gehen. Bitte tun Sie das.«
    Vor Ians Gesicht erschien ein ausgestreckter Finger. Boris wurde rot. »Halten Sie sich da raus. Das war überhaupt erst die Schuld eures Haufens.«
    Ian runzelte die Stirn, als verstünde er nicht. Er legte den Kopf schief, als hielte er inne, um Daten von seinem Raster abzulesen. »Aha, die Metropolitan Police hat Sie heute Vormittag wegen Belästigung und des Vorwurfs des Identitätsdiebstahls festgehalten. Ich sehe, dass der Richter sie dazu verpflichtet hat, friedlich zu bleiben. Glauben Sie, dass Sie sich im Augenblick an Ihre Kautionsbedingungen halten, Sir?«
    Einen langen Augenblick starrten die beiden einander an, und es stand auf der Kippe, ob Boris auf Ian einschlagen würde; zornig genug war er auf jeden Fall, um eine solche Dummheit zu versuchen. Aber irgendein tiefer sitzender Instinkt musste eingeschritten sein. Ian war jünger, größer und wenn man danach ging, wie sich sein Hemd über die harten Muskeln auf seiner Brust spannte, ein gutes Stück fitter. Außerdem war er Polizist.
    »Wir müssen reden«, sagte Boris verbittert.
    Tallulah wandte sich ab, sie stand kurz vor einem Tränenausbruch.
    Boris streckte eine Hand aus, konnte aber nicht den Mut zusammenkratzen, sie zu berühren. Er verließ das Apartment.
    Schnell schloss Ian die Tür. »Es tut mir wirklich leid, Miss Packer. Das war vermutlich das schlechteste Timing in meiner ganzen Karriere.«
    »Nein. Nein, überhaupt nicht. Eigentlich bin ich Ihnen dankbar, dass Sie gekommen sind. Ich bin wirklich froh, dass sie dazugestoßen sind. Ich weiß nicht, was ich getan hätte. Es war dumm von mir, ihn hereinzulassen.«
    »Ich, äh, habe auf den Polizeibericht zugegriffen. Ich kann verstehen, weshalb Sie ihn im Augenblick nicht sehen wollen.«
    »Überhaupt nicht mehr«, sagte sie. »Ich will ihn überhaupt nicht mehr sehen.«
    »Ja, dieses Gefühl kenne ich.«
    Tallulah warf ihm einen leicht verwirrten Blick zu. Er zuckte mit den Schultern. »Ich war vor zwei Jahren selbst verlobt«, sagte Ian. »Sie hat Schluss gemacht. Nicht so, natürlich. Nun, ein bisschen vielleicht schon. Sie hat einen anderen gefunden. Bessere Aussichten, sagte sie.«
    »Weshalb machen Leute so etwas?«, fragte Tallulah verbittert. »Man lässt jemanden an sich heran, bis er das ganze Leben ausmacht, und dann drehen sie sich um und stechen einen ins Herz.«
    Es war Ian zuwider, sie so niedergeschlagen zu sehen. Zu wissen, dass er der wahre Grund dafür war, machte es schlimmer. Er hätte sich beinahe schuldig gefühlt, erinnerte sich jedoch rechtzeitig daran, dass es auf lange Sicht ein Freundschaftsdienst war, Boris bloßgestellt zu haben. »Da sind wir schon wieder beim Timing, Kleines. Früher oder später hätten wir es ohnehin herausgefunden. Es ist besser, wenn es früh passiert. Aber klar, es gibt nie den guten Zeitpunkt. Das ist das Problem.«
    »Es tut einfach weh. Weshalb tut es so weh?«
    »Gibt es jemanden, den Sie besuchen können, oder anrufen? Irgendeine Freundin oder so was? Machen Sie sich

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