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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Chantilly Sanders-Watson?«
    »Oh ja«, sagte Sid. »Ich erinnere mich an sie.«
    »Sie war meine Anwältin, aber eben auch nicht; Boris hat für sie bezahlt. Ich konnte ihr nicht verraten, warum es mein Apartment war, in dem dieser arme North ermordet wurde. Boris hätte es vielleicht herausgefunden. Wir wollten doch heiraten!«
    »Also haben Sie die Unschuldige gegeben«, sagte Sid. »Haben behauptet, dass Sie keine Ahnung hätten, weshalb die Wahl auf Ihr Apartment gefallen war.«
    »Nun, ich habe auch keine Ahnung«, beharrte sie. »Wirklich keine. Aldred hat mich danach angerufen, er sagte, dass es ihm sehr leidtut, und dass vermutlich jemand versucht, ihn zu diskreditieren oder ihn hereinzulegen. Er meinte, dass das alles zu einem hochrangigen Konzernkonflikt gehöre und ich mir keine Sorgen mehr machen solle. Dass er sich darum kümmern würde, dass Sie, die Polizei, sich von mir fernhielten. Und das kann er auch, er ist ein sehr mächtiger Mann.«
    »Ja«, sagte Sid. »Das ist er.«
    Clayton beobachtete weiter, während Sid sich eine Tasse Tee machte. Tallulah und Ian gingen zurück ins Schlafzimmer, wo sie sich etwas anzog. Ians E-I rief ein Taxi.
    »Sir, wollen Sie sie befragen?«, fragte Ivan. »Wir können das Taxi abfangen und sie in einem der unseren abholen.«
    »Taxis sind in dieser Stadt sehr nützlich, was?«, sinnierte Clayton. »Die perfekte Anonymität. Sie sehen alle gleich aus.«
    »Sir, der zeitliche Ablauf ist hier sehr bedeutend, wir brauchen eine Entscheidung.«
    »Nein. Lassen Sie sie in Ruhe. Sie ist keine Spielerin, sie ist einfach nur benutzt worden.«
    »Dann hat also Aldred das Opfer getötet?«
    »Ich weiß nicht. Wenn er es getan hat, muss er einen sehr schrägen Grund dafür gehabt haben, genau diese Methode zu benutzen und es im Apartment seiner Exfreundin zu tun. Es ergibt nicht viel Sinn.«
    »Könnte es sein, dass er Tallulah die Wahrheit erzählt hat und dass jemand versucht, ihn zu diskreditieren?«
    »Ich nehme es an. Gott und die Welt wissen, dass Augustine genug Rivalen auf der Erde hat. Von außen wirkt das alte Kartell immer solide, aber man weiß nie, wann der Boden plötzlich ohne Vorwarnung ins Rutschen kommt. Fragen Sie Angela. Nichts im Leben ist sicher.«
    »Aber die Kreatur ist echt – sie bringt in Wukang Leute um.«
    »Ich weiß. Aber wir wissen nicht, weshalb.« Er sah, wie Tallulah und Ian wieder ins Wohnzimmer kamen. »Sehen wir doch erst einmal, was die Polizei mit der Sache anfängt, wollen wir? Es sieht ganz so aus, als hätte ich sie unterschätzt.«
    Sid trank seinen Tee und gab sich die größte Mühe, nicht zu belauschen, was im Treppenhaus außerhalb der Wohnung gesprochen wurde. Die Stimmen wurden durch die Tür gedämpft, aber aus Ians drängendem, beinahe bettelndem Tonfall wurde deutlich, dass er Tallulah unbedingt wiedersehen wollte.
    Das Taxi fuhr draußen vor, und Sid beobachtete durch das Fenster, wie Tallulah einstieg. Es war ein städtisches Taxi, wie ihm nebenbei auffiel. Also hat sich der Kreis jetzt geschlossen. Ian stand auf dem Bürgersteig und blickte dem Taxi nach, bis es verschwunden war.
    »Was für eine Nacht«, sagte Sid sanft, als Ian zurück ins Wohnzimmer kam.
    Ian warf ihm einen verzweifelten Blick zu. »Ach, Mann, ich hab’s versaut.«
    »Du hast das Richtige getan, indem du es mir erzählt hast.«
    »Das nicht. Mit ihr, meine ich.«
    »Ah. Was hat sie gesagt? Wird sie sich wieder mit dir treffen?«
    »Ja, sie sagte, wir könnten uns mal unterhalten. Ich weiß, was das heißt.«
    »Nein, weißt du nicht, Ian. Du weißt nur, was es bedeutet, wenn du es sagst. Wenn es Tallulah sagt, ist das etwas Gutes. Sie wird sich wieder mit dir treffen. Sie braucht dich, Ian. Du bist der Einzige, der sie durch all das durchbringen kann.«
    »Sie hatte nichts damit zu tun. Nichts. Dieser Bastard Aldred hat sie benutzt.«
    »Ich glaube nicht, dass er das getan hat.«
    »Hä?«
    »Ein North wurde in der Wohnung der Geliebten des Sicherheitschefs von Northumberland Interstellar umgebracht. Echt jetzt? Wir wissen noch immer nicht, wer unser Opfer war, aber wir wissen, dass es eine Firmensache war, wodurch der Tatort zu einem Versuch wird, Aldred zu ruinieren. Meine Vermutung ist, dass Aldred die Leiche wahrscheinlich von Reinert beseitigen ließ. Er hat mit Sicherheit die Verbindungen, um das in die Wege zu leiten. Wer immer es getan hat, konnte damit nicht rechnen.« Während er das aussprach, plagte ihn jedoch noch ein Hauch des Zweifels.

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