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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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mit den Kreissägen freizuräumen.«
    »Aber der Lan fließt hinunter in den Jaslin«, sagte Jay. »Er führt nach Südwesten.«
    »Ja, aber ein Stück nördlich des Lan fließt der Dolce in den Jaslin, und der kann uns fast bis nach Sarvar bringen.«
    Vance rief die Karte in sein Koordinatennetz. Sie war nicht exakt ausgearbeitet, sondern aus den E-Ray-Bildern und uralten Überwachungsbildern zusammengesetzt worden, die entstanden waren, als man das erste Gateway ins Sirius-System geöffnet hatte. Er konnte die Route sehen, von der Leif sprach. Wenn man sich die Flüsse als Straßen vorstellte, schien es auch irgendwie sinnvoll ihnen zu folgen – aber es war alles andere als ein direkter Weg. »Wie weit ist es?«
    »Über dreitausend Kilometer, Sir.«
    »Und was ist mit unseren Treibstoffvorräten?«
    »Wir können es schaffen, vorausgesetzt, die Flüsse gewähren uns freie Bahn und wir können mit einer guten Geschwindigkeit fahren. Ich habe die Zahlen überprüft. Sobald die Blasen leer sind, können wir die Trucks zurücklassen, und auf dem letzten Stück dann auch den Tankwagen.«
    »Geben Sie mir bitte die Treibstoffverbrauchsdaten«, sagte Vance.
    »Wenn wir auf diesem Weg weitermachen, werden wir scheitern«, sagte Leif. »Wir alle wissen das – in noch einmal fünf Tagen werden wir umkehren müssen. Auf dem anderen Weg können wir uns zumindest ansehen, wie der Fluss aussieht. Wenn er frei ist und der Konvoi auf ihm fahren kann, können wir weitermachen. Wenn nicht, können wir wieder umkehren und haben nichts verloren.«
    Das Problem mit dem Umkehren war allerdings, dachte Vance, während Leifs Daten in seinem Koordinatennetz auftauchten, dass der Treibstoff, den sie in Wukang zurückgelassen hatten, nicht ausreichte, um sie mehr als sechs Wochen lang durchzubringen. Nicht, wenn der Konvoi mit leeren Tanks zurückkehrte. Wenn sie jetzt sofort umkehrten, würde es vermutlich reichen, dass sie bis zum Juli durchhalten konnten.
    »Ich werde Ihre Daten überprüfen«, sagte er zu Leif. »Und ich teile Ihnen meine Entscheidung mit, sobald wir mit dem Wagentausch fertig sind.«
    Das stimmte nicht ganz; mit der Pause wollte er nur zeigen, wer hier das Sagen hatte, und dass er reiflich nachdachte, ehe er ihnen Befehle gab. Aber Leif hatte recht; es war sinnlos, wie bisher weiter durch den Dschungel zu fahren. Sie mussten herausfinden, ob sie die Flüsse benutzen konnten.

Sonntag, 28. April 2143
    Ein Déjà-vu hatte sich um Sid gelegt, enger als ein schwerer Wintermantel. Es war drei Minuten nach Mitternacht, und er saß in einem als privat registrierten Polizeiauto an der Nordostecke des Campbell Parks. Neben ihm hatte Ralph Platz genommen, und sie warteten darauf herauszufinden, was Shermans Leute vorhatten. Von Süden kam leichter Regen heran und kühlte die Straßen ab, nachdem der Himmel fünf Tage wolkenlos gewesen war. Obwohl es schon so spät war, war seine E-I immer noch damit beschäftigt, Anrufe von Agency-Mitarbeitern abzulehnen. Es war eine hektische Woche gewesen – die Stadt hatte Agencys angeheuert, da sie die Unterstützung der bürgerlichen Hilfstruppen verzweifelt benötigte, um die Flut von Flüchtlingen von Highcastle zu bewältigen, die durch das Gateway kamen. Die Führungskräfte des Bürgermeisters hatten einen großen Teil dieser Vereinbarungen von Sids Büro abwickeln lassen, da es viel Erfahrung mit Agency-Verträgen hatte und alles sehr schnell gehen musste.
    Selbst jetzt fuhren die von Brüssel zur Verfügung gestellten Züge immer noch von Newcastles Zentralbahnhof ab und brachten Vertriebene durch den Ärmelkanaltunnel an alle möglichen weit verstreuten Städte in GE, denen sie zugeteilt worden waren. Pausenlos fuhren Busse zwischen Last Mile und dem grandiosen steinernen Eingang an der Neville Street hin und her, denen das Netzwerk des Stadtverkehrmanagements freie Fahrt verschaffte; die Busse wurden von Streifenwagen eskortiert, die angeblich dafür sorgen sollten, dass die jeweiligen Straßen auch wirklich frei blieben, aber in Wirklichkeit sicherstellen sollten, dass niemand einfach absprang, um sich in Newcastle niederzulassen. Die Stadt konnte sich im Moment einfach keine weiteren Migranten leisten. Sie hatte schon allergrößte Mühe, mit den Bioil-Arbeitern klarzukommen, die schon früher zurückgekehrt waren; und die hatten immerhin Geld von den Unternehmen im Rücken.
    Abseits des hektischen Treibens der Highcastle-Hilfsoperation versammelte sich Shermans Team unter

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