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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Sensor-Geflecht des Mikrokopters wurde ein winziger Blitz sichtbar, begleitet von einer elektromagnetischen Spitze. Der Wachmann brach zusammen. Einer der Schlägertypen zog ihn wieder ins Innere. Ruckby führte die Byteheads hinter ihnen hinein.
    »Elektroschockwaffe«, sagte Ian. »Glücklich, Schätzchen?«
    »Ekstatisch«, versetzte Eva.
    Sie warteten und beobachteten siebzehn Minuten lang, während Boz geduldig in seinem Van saß und der Nieselregen allmählich nachließ. Sid versuchte, nicht an das lautlose Durcheinander mit all seinen Begleiterscheinungen zu denken, das im Innern des schwarzen Gebäudes jetzt herrschen musste. Evas Sorgen machten sich mehr und mehr in seinem Verstand breit.
    Schließlich tauchte Jede am Eingang auf, und die Schranke hob sich erneut. Er fuhr zu den anderen beiden Vans und ging dann mit Boz ins Gebäude. Wieder vergingen elf Minuten, bevor eines der Rolltore der Laderampe nach oben glitt und einen Fächer aus hellem, orangestichigem Licht auf den nassen Asphalt hinausschickte. Boz sprang von der Rampe, hastete zu Jedes Van und fuhr ihn rückwärts zum offenen Tor. Schatten eilten im Licht hin und her, als das Team begann, den Van zu beladen.
    »Klar, Mann«, sagte Sid widerwillig. »Eines muss man ihnen lassen, sie wissen, was sie tun.«
    »Können wir sehen, was in diesen Kisten ist?«, fragte Ralph.
    »Nicht, ohne den Kopter näher ranzuschicken«, erklärte Sid. »Was ich nicht tun werde, denn ich will das jetzt nicht vermasseln. Abner, schicken Sie bitte die anderen beiden Mikrokopter auf die Reise. Wir müssen ganz dicht an Jedes Van dranbleiben, wenn sie sich davonmachen.«
    »Sind in der Luft.«
    Nach weiteren vier Minuten war der Van beladen. Türen wurden zugeschlagen, die Lichter der Laderampe erloschen. Die drei Vans fuhren los.
    »Okay«, sagte Sid. »Abner, Ralph: Wir folgen Jedes Van. Konzentriert euch nur darauf, wir haben positive IDs von den anderen, sodass wir sie jederzeit hochnehmen können.«
    »Ja, Boss«, sagte Abner.
    Sid sah Ralph an und wartete auf Bestätigung, aber der Agent hatte bereits die Augen geschlossen, während er seiner E-I, die den Flug des Mikrokopters kontrollierte, Anweisungen gab. Sid vermutete, irgendwelche weiteren Befehle würden nur bevormundend wirken, und daher ließ er den Agenten weitermachen.
    Die drei Vans trennten sich, sobald sie Trigvals Tor hinter sich gelassen hatten. Boz und Ruckby fuhren in ihren jeweiligen Vans zurück in die Stadt, während Jede den Tyne-Tunnel nahm.
    Sid schaltete den Streifenwagen auf Automatik und befahl ihm, Jede zu folgen. Abner schickte einen der Mikrokopter mit Höchstgeschwindigkeit zum Nordende des Tyne, damit er am anderen Ende des Tunnels wäre, wenn Jede herauskam.
    »Es sei denn, sie tauschen die Wagen«, sagte Ian. »Der Tunnel ist der beste Ort für so was. Und wir wissen, dass sie solche Tricks verdammt gut draufhaben; denk nur daran, wie sie uns mit dem Taxi reingelegt haben.«
    »Unwahrscheinlich«, sagte Ralph.
    »Wir sind jetzt auf der Zufahrtsstraße zum Tunnel«, sagte Sid. »Wenn es einen weiteren Van gibt, werden wir ihn sehen.«
    Sie folgten der Zufahrtsstraße in den Tunnel. Sid beobachtete sein Raster und gestattete sich ein kurzes Lächeln, als Jedes Van am anderen Ende wieder hinausfuhr. »Scheint okay zu sein.« Die Automatik übergab seiner E-I eine Warnung, dass das Makromesh der Straßenkreuzung am Ende des Tunnels eine Störung hatte und riet ihm, wieder auf manuell zu schalten. »Oh ja, als wenn das ein Zufall wäre. Was macht er, Abner?«
    »Dreht ’ne Runde im Kreisverkehr, jetzt zum zweiten Mal. Ah, nein, warten Sie, jetzt haben wir’s, er fährt die A19 runter.«
    Sid schaltete wieder auf Automatik. »Und – wollen wir wetten, dass der Van jetzt einen neuen Lizenz-Code hat?«
    »Keiner hält dagegen«, sagte Ralph. Eva und Abner fuhren jetzt hinter ihnen in den Tunnel ein; Ian war noch eine Minute dahinter. Der Verkehr war minimal. Er bestand hauptsächlich aus Taxis, was ein ironisches Grinsen auf Sids Gesicht zauberte.
    Abner und Ralph ließen die Mikrokopter in einer Dreiecks-Formation etwa zweihundert Meter über dem Van fliegen. Ihre drei Autos nahmen eine Position ungefähr eine Meile hinter ihm ein und fuhren gleichmäßig weiter. Jede blieb bis zum Ende auf der A19, wo er auf die A1 wechselte.
    »Interessant«, sagte Ian, als sie zusahen, wie der Van auf die nach Norden führende Fahrbahn abbog und auf der so gut wie leeren Straße beschleunigte.

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