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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wertzuschätzen. Wir müssen die Maschinen am Laufen halten, nur um zu überleben. Es hilft, den Geist auf die Realität des Universums im Großen zu fokussieren. Dennoch ist dies – hier und heute auf Jupiter – erst ein Zwischenschritt, Rebka. Wir sind der Dreh- und Angelpunkt der Revolution. Das, worin du aufgewachsen bist, ist im Wesentlichen eine Renaissance-Enklave, die von marxistischen Millionären bewohnt wird, die sich dem Ziel hingegeben haben, die Wissenschaft in neue Richtungen voranzutreiben, weil die alten seit einer oder mehreren Generationen stagnieren. Deshalb führe ich jetzt immer diese Gespräche in genau diesem Zimmer.« Er deutete um sich herum auf die verschlungenen Strukturen mit ihren flüchtigen Massestatus-Zuständen.
    »Okay, ich beiße an«, sagte sie. »Was sind das für Sachen? So was habe ich noch nie gesehen.«
    »Das ist Materie im aktivierten Zustand, die an sich recht bekannt ist. Allerdings ist das, was wir mit ihr gemacht haben, etwas völlig Anderes und Neues. Dies ist eine Lichtwellen-Maschine, die in der Lage ist, diesen ganzen Habitat-Zusammenschluss in Sicherheit zu bringen, sollten wir jemals bedroht werden.«
    »Das Habitat ist ein Raumschiff?«, fragte sie erfreut. Es war eine wundervolle Vorstellung.
    »Ich habe immer gesagt, dass es eine Arche sein würde«, erklärte Constantine ruhig.
    »Wow.«
    »Hoffen wir, dass wir es nie bewegen müssen. Unsere Gesellschaft wurde exakt aus dem Grund ins Leben gerufen, um die Art von Innovation zu erschaffen, für die dieser besondere Raumantrieb ein exzellentes Beispiel ist. Die Theorie und die Hardware wurden ohne Rücksicht auf irgendwelche Kosten und die politisch-ökonomischen Folgen entwickelt und gebaut.«
    »Also werden Sie ihn niemand anderem geben?«
    »Ganz offen gestanden, meine Liebe, ich sehe nicht, warum. Er ist nichts, womit man die Zanth besiegen könnte. Für uns stellt es eine Annehmlichkeit dar, unsere Schiffe mit einem solchen Antrieb ausstatten zu können. Seine Einführung in die transstellaren Welten würde dagegen einfach nur einen umfassenden ökonomischen Umbruch und Massenarbeitslosigkeit erzeugen. Wenn sie diese Technologie wirklich wollten, könnten sie sie entwickeln. Lass ihnen ihre Unbeweglichkeit.«
    »Okay«, sagte Rebka unsicher. »Aber in einem Zanthschwarm könnte er helfen. Kampfflieger mit Lichtwellen-Triebwerken wären doch besser als die Thunderthorns, oder?«
    »Ja, es würde eine beachtliche Verbesserung ihrer Flugcharakteristiken bedeuten. Aber die Zanth würden trotzdem schwärmen. Und die Einführung der Lichtwellen-Technologie würde mit gewaltigen Umbrüchen bezahlt werden müssen und mit einer weiteren zwei Jahrzehnte währenden Rezession. Und damit verbunden wäre ein extremes Maß an Interesse daran, was wir hier draußen für uns selbst erreicht haben. Ein solcher Antrieb würde unsere Isolation hier für immer beenden. Ihn nicht verfügbar zu machen, ist deshalb hauptsächlich eine politische Entscheidung unsererseits.«
    »Oh. Ich verstehe. Glaube ich.«
    Constantines Lächeln war jetzt wohlwollend. »Ich fürchte, es wird noch schlimmer. Wie ein wahrer marxistischer Staat – der schlimmsten Art – kann Jupiter kein Abweichen von der Ideologie gebrauchen. Dieses Habitat stellt eine zerbrechliche, künstliche Umgebung dar. Es gibt keinen Konflikt wie in H. G. Wells Zeitmaschine , der sich hier zwischen Erziehung und Barbarei abspielen würde. Wir können uns nämlich keine Barbaren leisten. Unsere Verfassung hier draußen ist einfach: Mit der Bürgerschaft geht totale Verantwortlichkeit einher. Wir sind eine Gruppe, die nur eine Glaubenslehre kennt, und wenn du sie nicht magst, wenn du mit unserem Ziel nicht übereinstimmst oder einfach deinen eigenen Traum leben möchtest, wenn du nicht an das glaubst, was ich zu erreichen versuche, dann hast du nicht nur die Freiheit zu gehen, sondern wir werden dich sogar ermutigen, dorthin zu gehen, wo immer du willst, und wir helfen dir sogar, dich dort niederzulassen.«
    »Ich bin eigentlich kein Wissenschaftsfreak«, sagte Rebka und fühlte sich fast überwältigt. Sie hatte nicht gedacht, dass sie an ihrem Geburtstag mit so etwas würde umgehen müssen. Obwohl sie es tatsächlich auch ziemlich aufregend fand.
    »Das weiß ich«, sagte Constantine. »Aber unser wahres Ziel ist Erkenntnis, vollständiges Wissen, nicht nur auf einer abstrakten Ebene, sondern auch in einem sehr physischen, praktischen Bereich. Für jeden entsprechend

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