Der unsichtbare Killer
Hand tut mir leid.«
»Das macht nichts«, sagte Ralph und grinste. »Sie können sie wieder hinbekommen.«
Sid zog eine Augenbraue hoch.
»Wir haben alle Finger vom Tatort geborgen«, sagte Sarah Linsell. »Er wird in Kürze ins Basiskrankenhaus gebracht werden. Es wird gerade ein Transplantationsteam aus Frankreich eingeflogen. Dann wird operiert. Mit etwas Glück braucht er keinen bionischen Ersatz.«
»Gut. Also, was hat Umbreit gebaut?«
»Das ist geheim.«
»Was hat er gebaut?«, fragte Sid noch einmal ruhiger und nachdrücklicher.
»Eine Art modifizierte D-Bombe«, sagte Ralph lebhaft. »Soweit die Technische Crew erkennen kann, hätte sie die Quantenfelder im Gateway zerrissen. Dies hätte bedeutet, dass es ein Jahrhundert lang schwierig gewesen wäre, ein anderes Gateway zum Sirius zu öffnen – so lange, wie die Quantenfelder noch dabei gewesen wären, sich zu stabilisieren.«
»Und sie wollten sie dort zünden, im Gateway?«
»Jede hat die Seiten gewechselt«, sagte Sarah Linsell. »Ziemlich schlau von ihm, angesichts der Tatsache, dass abgesehen von Sherman alle tot sind. Der Plan war, dass Aldred sie alle zum Gateway schafft. Den Leiter der Northumberland Interstellar Security hätte schließlich niemand überprüft. Er hatte ihnen erklärt, dass er mit der Bombe in seinem Stiefel allein weiterreisen würde.«
»Dann wäre er, selbst wenn er es irgendwie lebendig auf die andere Seite geschafft hätte, einhundert Jahre lang dort gefangen gewesen?«, wunderte sich Sid. »Sofern sich überhaupt irgendjemand die Mühe gemacht hätte, dort wieder ein Gateway zu eröffnen. Das ergibt nicht viel Sinn.«
»Das tut gar nichts«, sagte Ralph.
»Was ist mit Aldred? Haben die Soldaten ihn gefunden?«
»Nein«, sagte Sarah Linsell wütend. »Das haben sie nicht. Wir haben das ganze Gebäude sorgfältig abgesucht, haben noch weitere Agenten hinzugezogen und es mit so viel Smartdust bedeckt, dass es jetzt ein einziges riesiges Geflecht ist. Wir können sämtliche Bereiche gleichzeitig scannen. Er ist nicht da drin. Wir arbeiten an der Vermutung, dass er sich das Chaos bei der Ankunft des Raumschiffs zunutze gemacht hat und irgendwie durch unsere Umzingelung geschlüpft ist. Er muss Hilfe gehabt haben, irgendein Team, von dem wir nichts gewusst haben. Wir haben seinetwegen eine Warnung ausgegeben, er wird also nicht weit kommen.«
»Ha!«, knurrte Sid. »Er ist ein North. Er sieht aus wie jeder North. Ich habe nicht einmal erkannt, dass Clayton Abner ersetzt hat, obwohl ich jahrelang mit ihm zusammengearbeitet habe.«
»Ich werde tun, was immer nötig ist«, sagte Linsell.
»Ja, das habe ich mir auch vorgenommen, als ich den Fall übertragen bekommen habe«, sagte Sid. »Hat mir wirklich viel gebracht. Und damals habe ich noch nicht einmal an ein außerirdisches Monster geglaubt. Aber es ist wirklich echt, hat sich seit Januar in dem Mountain-High-Gebäude versteckt. Aldred muss es gewusst haben, er war derjenige, der es gedeckt hat, der dafür gesorgt hat, dass die Leiche beseitigt wurde. Die Norths müssen irgendeinen Deal mit dem Monster geschlossen haben.«
Sie zuckte mit den Schultern. »So scheint es.«
»Wir werden überprüfen müssen, ob Mountain High irgendetwas von St Libra importiert hat«, sagte Sid. »Scheiße, wir waren auf der richtigen Fährte, als wir den Kisten gefolgt sind, die durch das Gateway von St Libra gekommen sind. Wieso haben wir das nicht mitbekommen?«
»Wen kümmert das?«, fragte Ralph. »Sie haben etwas geschafft, was noch niemandem gelungen ist. Sie haben einen außerirdischen Mörder gefangen, Sid. Das hat in der Geschichte der Menschheit noch nie jemand getan. Sie sind berühmt.«
»Ja, aber nicht ich habe ihn gefangen. Das war Clayton. Und wollen Sie mir jetzt etwas über das Raumschiff erzählen? Ich wusste nicht, dass so etwas existiert.«
»Wir auch nicht«, sagte Sarah Linsell schroff. »Ich glaube, General Shaikh wird Jupiter ein paar sehr gezielte Fragen stellen.«
»Und wir wissen immer noch nicht, worum es bei dieser ganzen Sache überhaupt gegangen ist«, sagte Sid.
»Wir kennen jetzt das Ziel«, sagte Ralph. »Es ging darum, das Gateway nach St Libra zu schließen.«
»Ja, aber warum? Der einzige mögliche Nutznießer wäre Zebediah North.«
»Vielleicht wird er von seinen Brüdern stärker unterstützt, als sie uns wissen ließen«, sagte Sarah Linsell.
»Ja, schon möglich«, meinte Sid. Die Wirkung des Medikaments ließ offenbar nach, denn er
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