Der unsichtbare Killer
breiteten sich in einer makabren, theatralischen Geste weit aus, als sein zusammenbrechender Körper nach hinten stürzte. Seine Leiche prallte gegen Eva, die direkt hinter ihm war, stieß sie zur Seite. Fünf Klingen wischten durch die Luft, wo sie eine Sekunde zuvor noch gewesen war.
Sid war so schnell losgerannt, dass er seinen Angriff nicht so leicht abstoppen konnte. Weder die vollständige Verblüffung darüber, etwas derart Unmögliches vor sich zu sehen, noch sein instinktiver Selbsterhaltungstrieb – nichts war in der Lage, seine Beine in diesen entscheidenden ersten Sekunden, als er in den Raum vordrang, in eine andere Richtung zu lenken. Er stürmte einfach nur weiter vorwärts, wurde von der Masseträgheit unausweichlich weiter auf das Monster zugetrieben. Eva schrie vor Entsetzen auf, als sie seitlich von ihm auf dem Boden aufkam. Arterielles Blut spritzte aus Ians Kehle, klatschte erst gegen die Decke und dann in einem Bogen auf die Wände, als die Leiche zu Boden stürzte, immer noch mit der wimmernden Eva verschränkt.
Schließlich gelang es Sid, ein winziges Stück zur Seite auszuweichen und den direkten Zusammenprall zu vermeiden. Er schwang seine Pistole herum, als er auf gleicher Höhe mit dem Monster war, und feuerte zwei Schüsse ab. Er verfehlte das Ziel komplett. Das Monster wirbelte mit perfektem Timing herum, und sein Ellenbogen traf Sid in die Seite. Die Wirkung war schrecklich, er spürte eine Rippe unter der Schutzweste brechen und verlor das Gleichgewicht, wirbelte wild herum und landete auf einem Arm. Als er mit der Brust auf den Boden prallte, verschlug es ihm schmerzhaft den Atem.
Ralph stoppte seinen vorschnellen Sprint und hob die Pistole, brachte ihre Mündung Zentimeter vor die Brust des Monsters. Er feuerte drei Schüsse ab. Sie prallten ab. Sid hörte tatsächlich, wie sie die Verbundstoffwände durchschlugen. Ralphs Körper versteifte sich. Wie Sid glaubte er nicht, was er gerade gesehen hatte. Er riss seine Pistole hoch und zielte auf den Kopf des Monsters.
Das Monster bewegte seinen Arm erneut so schnell, dass die Bewegung als solche kaum zu erkennen war. Ralph verlor die Pistole und den größten Teil seiner Hand bei dem seitwärts geführten Schlag. Er taumelte rückwärts, schrie vor Schock und Schmerz auf, als das Blut aus seinen Fingerstümpfen spritzte.
Genug Zeit für Sid, seine eigene Pistole wieder hochzuheben. Sein Arm wackelte, als er trotz seiner Schmerzen und seiner schwankenden Sehschärfe zu zielen versuchte. Sich dessen bewusst, dass es nutzlos war. Sich dessen bewusst, dass dies der letzte Moment seines Lebens war. Er brüllte das Monster trotzig an, als es einen raschen Schritt auf ihn zu machte.
Abner sprang in die Lücke zwischen ihnen. Das Monster machte einen Satz vorwärts und streckte die Klingen horizontal aus, zielte auf das Herz des North, während sein Arm mit unmenschlicher Kraft vorschoss.
Sid fand nie ganz heraus, was geschah – die Nachtsicht und das Infrarot-Bild der Gasmaske wurden von den grellen Helmscheinwerfern der anderen vollkommen überlastet. Es zeigte einfach nur, dass Abners Konturen zu zittern begannen, als würde er ihn durch einen Schwall überhitzter Luft sehen. Dann war Abner plötzlich in eine Art dunkler, glatter, einteiliger Rüstung gehüllt. Es gab keinen Hinweis mehr auf die Kleidung, die er noch einen Moment zuvor getragen hatte.
Ein höchst seltsames, dumpfes metallisches Geräusch erfüllte den begrenzten Raum. Und die Klingen des Monsters prallten von Abner ab, sodass es nach hinten taumelte.
»Überraaaschung«, trällerte Abner in fröhlichem Spott.
Das Monster wirbelte mit unglaublicher Geschwindigkeit herum, drehte eine perfekte Pirouette und streckte den Arm aus. Klingenfinger hackten wütend auf Abners Arm ein.
Dieses Mal war das metallische Geräusch so laut wie eine Kirchenglocke und vibrierte durch den ganzen Raum. Das Monster stolperte rückwärts.
»Ich bin dran«, verkündete Abner ruhig. Er zog eine stark gedrungene, zylindrische Pistole von seiner Taille. Zielte und feuerte.
Dünne, peitschende Geräusche ließen die Luft brodeln. Und das Monster kämpfte gegen ein verworrenes Netz, das auf jede seiner wahnsinnigen Bewegungen reagierte, indem es sich ausdehnte und wallte, als wäre es lebendig. Innerhalb weniger Sekunden lag es am Boden, vollständig in sich kräuselnde Stränge eingewickelt.
»Was zum Te uf el? «, brachte Sid hervor und würgte ein hysterisches Jammern zurück.
»Ich
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