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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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fühlte sich jetzt zu müde, um darüber nachzudenken. »Ich werde jetzt nach Hause gehen. Können Sie mir und Eva ein Auto zur Verfügung stellen?«
    »Natürlich.«
    »Ich besuche Sie morgen«, sagte Sid zu Ralph. »Nach Ihrer Operation, meine ich. Ich werde vorbeikommen und mich vergewissern, dass sie erfolgreich verlaufen ist.«
    »Danke, Sid. Und das mit Ian tut mir leid.«
    »Klar.« Sid brachte die Grimasse eines Lächelns zustande und verließ den Raum.
    Chloe Healy stand draußen in dem schmalen Gang. Obwohl es nach elf Uhr war, war sie so makellos gekleidet wie immer. Sie hatte einen langen Schutzbeutel aus Plastik dabei, so wie die, in denen Sids Wäscherei ihm seine Anzüge brachte.
    »Oh, Scheiß drauf«, ächzte er. »Verschwinden Sie schon, Schätzchen.« Ein Teil von ihm wollte wissen, wie sie es geschafft hatte, an der Absperrkette des Sicherheitsdienstes vorbeizukommen, aber andererseits gehörte so etwas zu können zu dem, was sie darstellte.
    »O’Rouke hat mich geschickt«, sagte sie.
    »Sagen Sie ihm, er soll sich verpissen.«
    »Er hat gesagt, dass Sie das sagen würden.«
    »Hat er Ihnen auch gesagt, was Sie antworten sollen?«
    »Nein. Ich habe meine eigene Antwort.«
    »Ich will sie nicht hören. Ian ist tot, wissen Sie.«
    »Ich weiß. Alle Nachrichtenseiten auf dem Planeten erzählen die Geschichte; lizensiert und unlizensiert. Sid, sie haben Bilder von einem Raumschiff, das über Last Mile schwebt. Es ist viel die Rede davon, dass es einen Plan gegeben hat, eine Fusionsbombe zu zünden.«
    »Es war eine D-Bombe. Hören Sie, Schätzchen, wirklich, lassen Sie mich in Ruhe.«
    »Meine Antwort lautet: Wann war ich denen gegenüber, die ich repräsentiere, jemals illoyal?«
    Sids Schultern sackten nach unten. Er brauchte das hier wirklich nicht, nicht zusätzlich zu allem anderen. »Ich dachte, Sie haben einen Agentur-Job?«
    »Das stimmt. NorthernMetroServices. Deshalb wurde ich Ihnen zugeteilt.«
    »Nein, danke, Schätzchen. Gehen Sie nach Hause, das werde ich jetzt auch tun.«
    »Das hier wird nicht vergehen. Es ist zu groß, die größte Geschichte des Jahrzehnts. Die Norths haben versucht, Newcastle mit einer Atombombe anzugreifen!«
    »Nein, das haben sie nicht.«
    »Dann müssen Sie das den Leuten erzählen. Sie sind derjenige, dem sie zuhören werden und dem sie glauben werden. Sid, da draußen sind fünfhundert Reporter, die sich gegen die Absperrung drängen, die die HDA um diesen Ort errichtet hat. Das hier wird einfach größer und größer werden. Es ist Ihre Chance, Sid, Ihre Gelegenheit.«
    »Um was zu tun?«, fauchte er.
    »Um sich einen Namen zu machen. Um der nächste Chief Constable zu werden.«
    »Schätzchen, das können Sie nicht ernst meinen.«
    »Doch, das meine ich ernst. Und eine Menge anderer Leute auch. Deshalb bin ich hier. Wir haben Vertrauen in Sie. Das ist genau das, was Sie brauchen, um sich in der öffentlichen Wahrnehmung zu positionieren. Haben Sie sich das nicht verdient? Haben Sie nicht ihre Zeit abgedient, sich lange genug wie Scheiße behandeln lassen?«
    »Ja, hauptsächlich von O’Rouke. Und von Ihnen.«
    »Zeit, daraus Kapital zu schlagen.«
    »Wirklich?« Es war Unsinn, und das wusste er auch. Und doch war da ein beharrlicher kleiner Gedanke, der versuchte, seine Überzeugung zu vertreiben. Er hatte seine Brücken zu Northumberland Interstellar abgebrochen, und Ian war gestorben, als sie ihren Fall zum Abschluss bringen wollten. Niemand würde vorbeikommen und sagen: »Gute Arbeit. Danke.« Ein kleiner Teil von ihm dachte weiter darüber nach, so wie damals der, der dafür gesorgt hatte, dass er an dem Fall drangeblieben war; der Teil, der dafür gesorgt hatte, dass er Fakten an Orten aufgespürt hatte, an denen er kein Recht hatte sich aufzuhalten. »Ich kann nicht erkennen, wie.«
    »Zuerst einmal wusste selbst O’Rouke nicht, dass Sie immer noch dabei waren. War das off-log?«
    »Ja. Wir hatten ein Gerücht gehört, dass eine Gang beteiligt sein sollte. Ich habe mich entschieden, dem nachzugehen.«
    »Hervorragend. Dann kann Milligan sich das nicht als Verdienst anrechnen lassen, denn er wusste nicht einmal, was da vor sich ging. Es war Ihre Initiative, Ihr Erfolg. Sie haben die Stadt vor einer detonierenden D-Bombe gerettet.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Sie sind an diesem Abend hier. Sie sind an vorderster Front verletzt worden. Sie sind ein Held, Sid. Milligan ist ein fettärschiger Bürohocker. Sie sind ein gewöhnlicher Polizist, der auf

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