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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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tödlichen Umarmung in die Höhe.
    »Leck mich«, rief Ravi mit dem ganzen Trotz, den nur einer von den Wild Valkyries zustande bringen konnte. Er drehte sich um, versteifte sich, und sprang …
    Der Suchtrupp fand ein paar Blutspritzer. Das war an sich schon ein Wunder, wenn man bedachte, wie heftig es schneite.
    Elston hatte zwei Gruppen gebildet: eine aus Botin, Atyeo und Leora, und eine zweite mit Omar, Raddon und Jay. Er erlaubte ihnen, sich außerhalb des Rings aus Fahrzeugen, aber nicht außer Linkreichweite zu bewegen, so bedauerlich das auch sein mochte.
    Währenddessen versuchten Dean, Miya und Ken in den Fahrzeugen verzweifelt, den Riss zu beheben, der ihr Netz getötet hatte.
    Verbindungen bestanden jetzt nur zwischen Bodymesh und Bodymesh, also sahen alle durch Botins Augen, als er den Strahl einer Taschenlampe auf die blutigen Flecken am unteren Rand des Flussufers richtete. Schneeflocken ließen sich sanft darauf nieder, verhüllten langsam den letzten Beweis von Ravi Hendriks Existenz.
    Botins Team befand sich hundertdreiundzwanzig Meter von den Fahrzeugen entfernt, was die Stärke der Verbindung auf zehn Prozent verringerte.
    »Können Sie etwas sehen?«, fragte Elston.
    »Nein, Sir«, antwortete der Lieutenant. »Da sind eine Menge Spuren im Schnee und drei verbrauchte Neunmillimeter-Hülsen. Von hier haben wir die letzten Schüsse gehört. Es hat offensichtlich eine Art Kampf gegeben.«
    »Lieutenant!«, rief Leora.
    Die Aufmerksamkeit wandte sich jetzt auf die Weston-Pistole, die im Schnee lag, der Lauf bereits von frischen Schneeflocken bedeckt. Sie nahm sie hoch. »Die Kammer ist leer. Er hat alle Patronen abgefeuert.«
    »Gibt es irgendeinen Hinweis darauf, wo sie jetzt sind?«, fragte Elston.
    »Die Spuren führen den Fluss entlang nach Süden, Sir«, sagte Botin. »Zwei Paar. Sie halten auf den Canyon zu.«
    »Verfolgen Sie sie nicht weiter«, sagte Elston. »Ich will nicht, dass Sie sich außerhalb der Verbindungsreichweite aufhalten. Feuern Sie eine Leuchtkugel ab.«
    Botin richtete die plumpe Leuchtpistole in die Luft und schoss. Hellpinkfarbenes Magnesium flackerte irgendwo im heftigen Schneetreiben auf, aber es war kaum heller als das elektronenblaue Flackern des Polarlichts zwischen den Bäumen.
    »Er wird es nicht sehen«, sagte Atyeo.
    »Er ist nicht mehr am Leben, um überhaupt noch etwas zu sehen«, murmelte Leora. »Machen wir uns nichts vor.«
    »Bleiben Sie noch weitere fünf Minuten auf Position«, ordnete Elston an. »Schießen Sie jede Minute eine Leuchtkugel ab. Wenn Hendrik danach nicht auftaucht, ziehen Sie sich zu den Fahrzeugen zurück.«
    »Ja, Sir.«
    Es dauerte weitere fünfzehn Minuten, bis Dean und sein Team es geschafft hatten, die Meshes und Prozessoren neu hochzufahren und das Netz des Konvois wieder in Betrieb zu nehmen. Pings wurden ausgesandt, auf Ravis Bodymesh codiert. Es antwortete nicht.
    Elston stellte verblüfft fest, dass Bastians Icon in sein wiederhergestelltes Koordinatennetz glitt. Raddon führte Omar und Jay hinüber zum Schlitten des Trucks, sobald das grüne Emblem für sie alle zu sehen war. Omar ließ sich auf alle viere nieder und spähte an den Gleitkufen vorbei. »He, Kumpel, ich hätte nicht gedacht, Sie noch einmal wiederzusehen.«
    »Ist es weg?«, fragte Bastian North. »Bei Gott, es war schrecklich.«
    Er erzählte ihnen, dass er und Ravi Probleme mit den Schlittenpumpen gehabt hatten und dann hinübergegangen waren, um sich die Sache genauer anzusehen, und wie er dann eine Art Unruhe auf dem Schlitten gehört hatte. Er hatte das Monster aus dem Schleier aus Nebel und Schnee treten sehen, als das Netz gerade zusammenbrach, und sich mit einem Sprung unter den Schlitten gerettet. Dort war er geblieben, hatte Schüsse gehört, gefolgt von Stille, aber er war zu verängstigt gewesen, um sich zu rühren. Dann schließlich, als die Kälte bereits heftig an ihm nagte, war das Konvoi-Netz wieder in Betrieb gegangen.
    Die Legionäre begleiteten ihn zurück zum Tropic-1, wo er seinen Parka und die Schutzweste auszog und sich aufwärmte. Sein Gesicht war übel zugerichtet; aus einigen Schrammen sickerte Blut. »Ich bin gegen die Seite des Schlittens geprallt, als ich in Deckung gegangen bin«, erklärte er ihnen. Inzwischen waren auch Botin und sein Trupp zurückgekehrt. Alle wussten, dass Ravi genauso tot war wie die anderen vor ihm.
    In dieser Nacht sank die Stimmung auf den Tiefpunkt. In allen Fahrzeugen wurde über das Gleiche gesprochen. Jedes

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