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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Karabinern. Dünne Eisfahnen schossen direkt vor dem Schlitten aus dem Boden, steppten hinter dem Monster eine schnelle Spur ins Eis. Eine Spur aus beim Aufprall detonierenden, panzerbrechenden Geschossen, die den steinhart gefrorenen Schnee und das Eis von kleinen Flammenstößen begleitet zertrümmerten. Drei von ihnen trafen die sich ausbreitende Lache aus Bioil, als die Aureole aus Blitzen zu verblassen begann.
    Flammen schossen von dem vergossenen Treibstoff hoch; blaues Feuer, hell lodernd, das sich unausweichlich auf das restliche Rinnsal zubewegte, das immer noch von den Blasen ausging. Die Legionäre begriffen, was sie getan hatten, und hörten auf zu feuern. Einer von ihnen stand vollkommen reglos da und starrte entsetzt auf die Flammen. Der andere machte einen Satz nach vorn. Angela sah bestürzt zu, wie er die in die Länge gezogene brennende Lache erreichte. Er kam rutschend zum Halt, beugte sich vornüber. Er ließ den Karabiner fallen, um mit seinen Handschuhen den Schnee wegzuschieben. Ein Versuch, die Bioil-Lache von dem Strom aus den Blasen zu trennen, so wie ein Kind am Strand mit Dämmen und Bächen spielt. Einen Moment lang sah es so aus, als hätte er sogar Erfolg. Die Flammen begann zu flackern, dann hob er plötzlich Hände, die zu zwei Feuerbällen aus verblüffend türkisfarbenen Flammen geworden waren.
    Erschrocken wurde Angela zunächst langsamer und blieb dann stehen, um schließlich in die andere Richtung davonzurennen. Sie krachte gegen Paresh, der heranhetzte, um zu helfen, und beide fielen auf den unnachgiebigen Boden. Die Blitze erstarben. Blaue Flammen sprangen weiter und beleuchteten die Szenerie. Sie hatten sich ihren Weg um den Legionär herum gebrannt und rasten auf den Schlitten zu.
    Aber die brennende Gestalt rollte herum, warf sich voller Absicht auf den vordersten Teil der schwappenden, hellen Woge und erstickte sie. Dann krümmte und wand sie sich, zerstörte dabei mit Fußtritten Haufen aus vollgesogenem Schnee. Die Flammen begannen, einen Bogen um ihn zu machen.
    Jetzt rannte der andere Legionär zum Schlitten und riss einen Feuerlöscher vom Gestell. Schaum spritzte heraus und erstickte die vorderste Front der Flammen. Dann lenkte er den Schaum auf die lodernden Lachen und die von ihnen ausgehenden, aus kleinen Spritzern bestehenden Rinnsale.
    Angelas Link zum Netz des Konvois baute sich wieder auf. Es war augenblicklich voller unzusammenhängender Rufe. Das Koordinatennetz zeigt ihr, dass der Legionär in den Flammen Lieutenant Botin war; seine Arme brannten immer noch, und an seinen Beinen sickerte brennendes Bioil entlang. Irgendwie schwappte das Bioil auch auf seine Kapuze über, und er war in ein Halo aus blauen Flammen gehüllt. Der heulende Blizzard fachte den Brand nur noch zusätzlich an.
    Paresh rollte sich in einer schnellen Bewegung herum, kam auf die Beine und versuchte, zu Botin zu gelangen. Mit seinem gesunden Arm schnappte er sich einen zweiten Feuerlöscher und besprühte den Lieutenant mit Schaum, während Omar Mihambo die schlammige Masse aus brennendem Bioil bekämpfte, die über den Boden waberte. Jetzt begannen die Flammen auch an Pareshs Stiefeln zu lecken, und er richtete die Düse des Feuerlöschers nach unten.
    Angela wich beschämt ein paar Schritte zurück; sie hatte Angst, dass der Schlitten und der Tankwagen explodierten. Sie verspürte ein überwältigendes Schuldgefühl, weil sie Paresh nicht half, aber das reichte nicht aus, dass sie sich in Bewegung setzte. Sie konnte nichts weiter tun als mitten im feindseligen Schneesturm zu verharren und zuzusehen, wie die drei Legionäre ihr Leben riskierten, um das Bioil zu schützen, das alle brauchten, um die nächsten Tage zu überstehen.
    Schließlich war es vorbei. Die Flammen erloschen unter dem brodelnden Schaum, der seinerseits bereits zu gefrieren begann. Elstons Stimme im Netz klang hart, doch sie wurde von Botins qualvollen Schreien übertönt. Das brachte Angela endlich in Bewegung. Sie senkte den Kopf und stapfte durch den horizontal heranjagenden Schnee zu Paresh. Zusammen mit Omar zogen sie den Lieutenant zum Biolab-2 hinüber.
    Coniff und Sakur halfen Angela, Paresh und Omar, Botin auf die freie Trage zu legen. Ravi wurde zur Seite geschoben, während Leora, Winn, Chris und Juan-Fernando mit ihren ernsten, aber nicht lebensbedrohlichen Verletzungen unzeremoniell in den Laborbereich verfrachtet wurden, um ein bisschen Platz zu schaffen.
    Als Schnee und Eis in der warmen Kabine

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