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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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zu vernichten, bis es Erfolg hat, und wenn es so weit ist, sind wir alle tot. Unser größter Nachteil ist, dass keine unserer Waffen gegen dieses Monster etwas bringt. Wie soll man etwas aufhalten, das man noch nicht einmal verletzen, geschweige denn töten kann?«
    »Sie irren sich«, sagte Elston, ohne sich umzudrehen. »Wir haben sehr wohl eine Waffe, die für dieses Arschloch vollkommen tödlich sein wird.« Und damit zog er seine äußeren Handschuhe mit schnellen, ärgerlichen Bewegungen wieder an. »Und die werde ich jetzt holen, und ich werde nicht zögern, sie gegen diesen Bastard einzusetzen. Wenn die HDA ein lebendiges Exemplar dieser Spezies haben will, soll sie herkommen und selbst eins fangen. Weil dieses Monster nämlich dann bereits ein wandelnder Toter sein wird.« Er stapfte in die Schleuse.
    Angela atmete leicht aus. Sie sah auf Ravi hinunter und krümmte die Finger, spürte das sanfte Kribbeln ihrer dunklen Waffen darin. »Also, wenn ich eine Waffe hätte, die es töten könnte, was würde ich tun?«
    »Da gibt es nur noch eine einzige Möglichkeit«, sagte der Pilot wissend. »Du musst in die Offensive gehen. Wie du es schon einmal gemacht hast …«
    Angela lächelte ihn mit zusammengepressten Lippen an. »Ja.« Das Problem war, dass sie eigentlich gar nicht in die Offensive gegangen war.
    Nachdem Angela voller Entsetzen die Leichen der drei Norths und Suskis im Wohnzimmer des Herrenhauses gefunden hatte, hielt sie sich schockiert einige Zeit am Türrahmen fest und wartete, dass ihre Nerven sich ein kleines bisschen beruhigten. Ein Psychopath lief frei im Herrenhaus herum, und das Licht funktionierte genauso wenig wie der Alarm. Sie blinzelte in den langen Hauptkorridor. Ohne Ringlicht wurde der Gang nur von dem Lichtschein erhellt, der aus dem Wohnzimmer fiel. Sie ließ ihren Blick erst in die eine, dann in die andere Richtung den Korridor entlangschweifen. Fünf Meter entfernt öffnete sich leise die Tür zu Bartrams Schlafzimmer.
    Der Anblick genügte voll und ganz, um Angelas Geist schlagartig zu klären und zu fokussieren. Alles, was jetzt noch zählte, war zu überleben. Um jeden Preis. Sie aktivierte die dunklen Waffen in ihren Händen und spürte einen achtfachen, stechenden Schmerz, als die scharfen, kleinen Klauen sich durch ihre Haut bohrten, nachdem sie sich von den um ihre Fingerknochen gewundenen Cy-Tech-Wedeln erhoben hatten. Blut tropfte zu Boden, ließ die Lache um ihre Füße ein kleines bisschen anwachsen.
    Sie begriff: Das hier war so hart, dass sie nie in der Lage sein würde, irgendeine Haltung zu bewahren. Sie rannte in den Korridor hinaus; ihre Füße klatschten auf den sauberen Marmor, während sie immer schneller wurde.
    Bartrams Tür schwang jetzt richtig auf. Ein humanoides Monster stand auf der Türschwelle. Es war, als würde die Zeit stehenbleiben, während sie auf etwas starrte, das eigentlich unmöglich war. Das Monster war so groß wie sie, allerdings deutlich stämmiger, und es hatte eine Haut, die sie für immer als versteinertes Leder in Erinnerung behalten würde. Hinter dem Monster sah sie im schwachen Licht aus dem Wohnzimmer die Leichen von Mariangela, Coi und Bartram. Mit den gleichen Klingen ermordet, die sich jetzt auch vor ihr erhoben, durch die Hände eines Monsters. Die Bewegung brach den Bann.
    Sie ging in die Kampfhocke, wie sie und Shasta es vor Jahrzehnten während einer ihrer verrückten Launen von einem lang vergessenen Trainer beigebracht bekommen hatten. Sie musterte die Bewegungen des Monsters, wartete auf jene verräterische Gewichtsverlagerung, die einen Angriff andeuten würde.
    Aus irgendeinem Grund versuchte es weder, sie durch einen Sprung zu erreichen, noch schwang es die schrecklichen, tödlichen Klingen in ihre Richtung. Stattdessen neigte es den Kopf zur Seite und gab einen wehmütigen Seufzer von sich, wie ein abgewiesener Liebhaber; zugleich überrascht und erfreut, sie zu sehen.
    Angela machte einen Satz, drehte sich dabei seitwärts und nahm die Position des aufsteigenden Leoparden ein. Sich unter dem erhobenen Arm wegduckend, stieß sie dem Monster unerwartet die Finger in den Oberkörper. Und löste etwas aus …
    Die Cy-Tech, die ihr in New Tokyo eingesetzt und durch die Aktivatoren in der Nähe von Maslens Café stimuliert worden war, war in den vergangenen Wochen in ihr gewachsen; die quasi-lebendigen Zellen umhüllten ihre Ellen mit einer Scheide aus synthetischen Zellen, die von entsprechenden Vorbildern elektrischer

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