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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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drückte ihn nach unten. »Es ist vorbei. Es ist nicht an uns beiden, das hier zu entscheiden.«
    »Danke«, sagte Angela. Sie wandte sich um und sah zur Dekontaminierungs-Schleuse im hinteren Bereich der Kabine. Ihre E-I verriet ihr, dass sie verschlossen war und nicht einmal mit Elstons Code geöffnet werden konnte. Sie bat um eine Verbindung mit Antrinell. »Öffnen Sie sie bitte.«
    »Ich wusste immer, dass Sie in der Sache mit drin stecken«, erwiderte Antrinell.
    »Dann haben Sie sich die ganze Zeit geirrt. Ich stecke da überhaupt nicht mit drin. Ich habe auch nie mit drin gesteckt. Das hat sogar Elston schließlich erkannt.«
    »Wieso haben Sie diese Kreatur hergebracht?«
    »Weil wir das hier beenden müssen«, sagte sie. »Wir müssen den Zero-Metavirus zerstören.«
    »Er ist das einzige Druckmittel, das wir haben. Dieses Monster hat von Anfang an versucht, hier reinzukommen, also muss es vor der Waffe Angst haben. Sie ist alles, was wir noch gegen es einsetzen können.«
    »Nein, Antrinell, wir haben unsere Menschlichkeit. Wir können St Libra zeigen, was wir wirklich sind. Dass wir reif genug sind, um hinaus in die Galaxis zu gehen und unseren rechtmäßigen Platz in Gottes Schöpfung einzunehmen.«
    »Was wissen Sie schon von Gott, Sie Mörderin?«
    »Ich habe nie jemanden getötet. Und ich weiß, dass Sie glauben, dass das Leben – alles Leben – ein kostbares Geschenk Gottes ist. Sie glauben doch nicht wirklich, dass Er möchte, dass Sie alles Leben auf diesem Planeten töten, oder?«
    »Wir haben einen Teil von dem mitbekommen, was Sie da draußen gesagt haben«, sagte Antrinell. »Wir haben gehört, was das Monster behauptet hat. Es ist ein Teil des Planeten, des Dschungels?«
    »Ja«, sagte der Barclay-Avatar.
    »Dann bist du eine Art Makroleben, so wie die Zanth. Du bist kein Teil von Gottes Schöpfung.«
    »Ich bin nicht wie die Zanth. Ich weiß nicht einmal, wo die Zanth hergekommen sind. Ich habe mich aus echtem biologischem Leben entwickelt, genau wie ihr euch entwickelt.«
    »Was willst du also? Wieso hast du so viele von uns getötet?«
    »Weil ihr so viel von mir zerstört habt. Die menschliche Natur des Avatars hat mich mit Hass versorgt. Ich habe seit einer Milliarde Jahren nicht mehr gehasst.«
    »Wir selbst haben uns das angetan«, sagte Angela. »So, wie wir immer alles vermasseln. Aber Sie haben die Chance, die Sache zu korrigieren, Antrinell. Deshalb hat Gott uns die größte Gabe überhaupt gegeben: den freien Willen. Deshalb hat er uns an diesen Punkt geführt, damit Sie diese Entscheidung treffen. Wir können uns mit St Libra verbünden, mit dem Leben. Tun wir das nicht, werden wir uns den Zanth allein und voller Angst stellen müssen.«
    »Du kannst die Sterne manipulieren«, sagte Antrinell. »Du kannst Menschen kopieren. Gott allein weiß, welche anderen Fähigkeiten du noch hast. Und Gott weiß, dass du keinerlei Gewissensbisse hast, uns zu töten. Woher wissen wir, dass du nicht gemeinsame Sache mit den Zanth machen wirst?«
    »Nur ein Mensch würde eine solche Frage stellen«, sagte der Barclay-Avatar.
    »Ja, und ich stelle sie.«
    »Wir müssen Vertrauen zeigen, um Vertrauen zu erlangen«, sagte Angela.
    »Dann möchte ich welches sehen«, sagte Antrinell.
    »Ich soll eine Brücke sein«, sagte der Barclay-Avatar. »Sag du mir, warum. Ihr, die ihr alles zerstört, das ihr nicht versteht oder das euch im Weg ist. Ihr, die ihr diese Welt für eure eigene Art und euren Profit missbraucht, und die ihr dieses Verbrechen auf so vielen Welten wiederholt. Aus dem Grund habe ich keine Gewissensbisse, deshalb kenne ich keine Reue. Bisher habe ich nichts als Ungeziefer gesehen, das sich vermehrt und vermehrt und die Welt – meine Welt – mit ihren eigenen Exkrementen entweiht. Und doch habe ich mich zwanzig Jahre lang zurückgehalten und versucht, euch zu erreichen. Das tue ich immer noch. Das ist meine menschliche Seite, und sie wird es leid, mein Versagen zu sehen.«
    Angela zuckte zusammen. Sie wusste verdammt gut, dass solche Argumente bei jemandem, der so störrisch war wie Antrinell, nicht funktionierten. Also trickste sie, um zu siegen, so, wie Angela DeVoyal es tun würde. Ihre E-I schickte Elstons optisches Log in die Ringverbindung – das, in dem er sterbend auf dem Boden lag und zu Angela hochsah und sagte: »Sie müssen dafür sorgen, dass das hier ein Ende hat. Ich vertraue Ihnen, Angela. Der Herr hat mir Ihr wahres Selbst gezeigt. Sie sind Seiner Liebe würdig.

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