Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Beenden Sie das hier richtig. Für mich.«
    »Er hat mir seine Kommando-Codes gegeben«, sagte sie zu ihnen allen. »Ohne sie kann Antrinell die Raketen nicht abschießen. Und ich kann die Sprengköpfe nicht ohne Antrinells Codes deaktivieren. Vance Elston hat den ersten Schritt getan, ein Mann, der den gleichen Glauben hat wie Sie, Antrinell. Der mit Ihnen gebetet hat. Ein Mann, der die Heiligkeit des menschlichen Lebens so sehr geehrt hat, dass er sich selbst geopfert hat, damit ich leben kann. Bitte, Antrinell, verraten Sie dieses Sakrament nicht.«
    Eine lange Pause verging, bis Antrinell fragte: »Was wird passieren, wenn wir die Sprengköpfe zerstören?«
    »Ich habe mit Constantine eine Abmachung getroffen, derzufolge ich euch mit Informationen darüber versorgen werde, wie ihr die Zanthschwärme von den von euch bewohnten Sonnensystemen fernhalten könnt«, sagte der Barclay-Avatar. »Als Gegenleistung hilft er dabei, die Menschen von St Libra zu evakuieren.«
    »Die Menschen zu evakuieren?«, fragte Antrinell. »Hier leben Millionen von Menschen, die meisten sind politische Flüchtlinge. Sie werden nicht zurückgehen wollen. Nicht einmal die Norths werden sie dazu bringen können.«
    »Wie viele von ihnen werden wohl überleben, wenn Sirius so bleibt wie jetzt? Euch geht die Nahrung aus. Ihr könnt in diesem Klima nichts anbauen. Und so wird es so lange bleiben, bis ich etwas anderes möchte.«
    »Selbst wenn wir die Waffe zerstören, die wir hier haben, wird die HDA sofort eine neue durch das Gateway schicken, wenn sie herausfindet, was du bist«, sagte Antrinell.
    »Constantine wird das Gateway schließen«, sagte der Barclay-Avatar. »Und damit wird jede Bedrohung enden.«
    »Dies ist der erste Schritt«, sagte Angela. »Wir wissen beide, dass der Metavirus in diesem Klima sowieso nutzlos ist. Sie geben so wenig auf, Antrinell. Das hier zu tun ist nur ein symbolischer Akt, eine so kleine Sache. Aber sie ermöglicht den Beginn einer Freundschaft, die ganze Zeitalter währen kann. Wir alle befinden uns an der Schwelle zu etwas Außerordentlichem. Antrinell, Sie verraten weder sich noch die HDA. Sie sind vielmehr wahrhaftig gegenüber Ihrer eigenen Überzeugung, gegenüber dem Kern Ihrer Religion. Alles Leben ist heilig. Sie wissen das.« Sie holte Luft und stellte fest, dass sie betete.
    Die Dekontaminierungs-Schleuse öffnete sich zischend.
    »Danke«, sagte Angela. Ihre Beine waren so wacklig, dass sie Angst hatte, sie könnte stürzen. Paresh legte seinen Arm um sie und stützte sie. Sie sah in sein müdes, besorgtes Gesicht mit der vom Frost geschwärzten Haut und den schmutzigen Stoppeln, und brachte ein kleines, dankbares Lächeln zustande. Er zwinkerte zurück.
    Der Barclay-Avatar durchquerte die Kabine. Bevor er die Schleuse erreichte, blieb er stehen und drehte sich zu Angela um. Menschliche Augen betrachteten sie aus den tiefen Höhlen in dem steinernen Antlitz. »Habe ich … Hat er dir jemals etwas bedeutet?«, fragte er.
    »Ich habe ihn als Mittel zum Zweck gesehen«, sagte sie. Es war schwer, sich jetzt auch nur an die Zeit zu erinnern, die sie und Barclay zusammen verbracht hatten. Vor der Expedition hatte sie zwei Jahrzehnte nicht mehr an Barclay gedacht, was für sich betrachtet bereits eine Antwort war. »Anfangs. Aber ich war damals verzweifelt. Ich hätte und habe alles geopfert, um zu tun, was ich tun musste. Als du er warst, warst du nicht ganz so wie deine Klonbrüder. Offen gestanden weiß ich nicht, was unter anderen Umständen, zu einer anderen Zeit für uns möglich gewesen wäre.«
    »Ich danke dir für diese Antwort. Ich habe in den zwanzig Jahren mehr darüber nachgedacht, als ich es hätte tun sollen. Vielleicht bin ich deshalb voller Konflikte geblieben. Es gibt so viele Konflikte in einem menschlichen Geist. Es ist schwierig für mich, das Universum durch eure Augen vollständig zu verstehen.«
    Angela sah Rebka an. »Ja, erzähl mir davon.«

Donnerstag, 9. Mai 2143
    Sids neue Uniform fühlte sich steif an, und der Kragen kratzte am Hals. Genauso wie die Ärmelaufschläge an den Handgelenken. Und die Hose saß irgendwie nicht richtig.
    »Hör endlich auf, an dir herumzuzupfen«, fauchte Jacinta. »Die Meshes werden sich schon drum kümmern.«
    Sid nahm die Hand aus dem Schritt. Am anderen Ende des Passagierabteils der großen Limousine saß Chloe Healy und schaute geflissentlich woanders hin. Sie selbst hatte ihm diese Uniform am Morgen gebracht, zusammen mit der von einem

Weitere Kostenlose Bücher