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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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nicht auf der Wache, befand sich auf der Rückfahrt, nachdem er das Spurensicherungsteam draußen am Elswick Wharf instruiert hatte. Als er am Nachmittag wieder in der Market-Street-Wache eintraf, machte dort bereits das Gerede über die schlechte Laune des Chief Constables die Runde und darüber, dass sie anscheinend ein völlig neues Wutlevel erreicht hatte – aber niemand wusste, wieso, nicht einmal Chloe Healy.
    Sid rief Eva und Ian von ihren Einsatzorten zurück und begann darzulegen, welche Logs er überprüft wissen wollte. Ralph Stevens kam zu ihnen herüber, und zu viert studierten sie auf dem Hauptbildschirm eine Karte des Bereichs, der eine deprimierend hohe Anzahl von ausgefallenen Straßen-Makrogeflecht-Abschnitten und kaputtem Smartdust aufwies. Sie vergrößerten und vergrößerten den Perimeter, bis Sid schließlich sagte: »Ach zum Teufel, bearbeitet einfach einen Kilometer um den Tatort herum.«
    »Das schließt die Scotwood Road mit ein«, protestierte Eva. »Auf ihr befindet sich die Hauptzufahrt zum Pinefield Singletown. Sie weist praktisch genau in die Water Street.«
    »Ich weiß«, sagte er. »Aber wir haben eine KI, um die wesentlichen virtuellen Wiedergaben zu erstellen. Danach brauchen wir nur noch nach dem Ausschlussverfahren vorzugehen.«
    Die Rothaarige schüttelte kapitulierend Kopf. »Na gut, ich mach mich an die Planung, aber ich werd’ einige Hilfe brauchen.«
    »Ich kann ja mal nachhorchen, ob Ari und Abner schon fertig sind.«
    »Sind sie nicht«, sagte Ralph.
    »Mensch, kommen Sie«, sagte Sid. »Wir wissen inzwischen, dass er seit Freitag tot ist. Freitag, Mann! Und niemand hat sein Verschwinden gemeldet?«
    Ian beugte sich ein wenig weiter vor. »Er war ein C. Muss so sein. Und jetzt will das niemand zugeben.«
    »Nur weil wir die Leiche nicht identifizieren können, heißt das noch lange nicht, dass wir den Mörder nicht finden«, entgegnete Sid.
    »Ja, genau, immer optimistisch bleiben«, erwiderte Ralph.
    Eine Viertelstunde später wurden fünf Techniker der Firma Felltech Zone – spezialisiert auf hochauflösende Hologramme – hinauf in die zweite Etage der Market-Street-Wache und in das stillgelegte Immersionstheater geleitet. Jeder von ihnen schob einen Trolley mit Gerätschaften und Werkzeugen neben sich her.
    Ralph überbrachte Office3 die Neuigkeit zehn Minuten danach.
    »Ah, das war’s also, was O’Rouke den Tag verhagelt hat«, konstatierte Ian leise.
    »Ich muss schon sagen, ich bin beeindruckt, sagte Eva zu ihm. »Das ist genau das, was wir für eine virtuelle Rekonstruktion des Verkehrs am Elswick Wharf brauchen. Ihr Jungs kennt euch aus, was?«
    Ralph schaute Sid mit einem argwöhnischen Blick an. »Ja was denn?«
    Gegen sieben Uhr kamen die vorläufigen Ergebnisse der Spurensicherung am Elswick Wharf rein. Sid holte Dedra und Reannha dazu, damit sie bei der Einordnung der Ausbeute halfen.
    »Ich möchte eine umfassende Datenbank«, sagte er zu ihnen. »Wenn wir einen Fußabdruck haben, will ich wissen, von was für einer Art Schuh er stammt, wer die Treter hergestellt hat, wie viele davon verscherbelt wurden und wer sie gekauft hat. Das Gleiche gilt für Fasern, Farbspuren – was immer sie uns schicken.«
    Es war nicht ganz der Goldregen, den er sich erhofft hatte.
    »Tut mir leid«, sagte Tilly, als Sid sie eine Stunde später anrief. »Aber wenn Sie mich fragen, dann haben wir es mit echten Profis zu tun. Die wussten genau, was sie tun. Es gab nur sehr wenige bestätigte Spuren.«
    »Ja, danke«, erwiderte Sid. »Das habe ich gleich vermutet, als ich die Leiche gesehen hab.«
    »Allerdings gibt es auch eine gute Neuigkeit. Wir haben etliche Schneeproben mit den Reifenspuren darauf loslösen können. Sie waren natürlich bedeckt, aber wir benutzen im Labor ein weiterentwickeltes Modell des CDMR. Gut möglich, dass ich im Laufe des Abends ein Reifenprofil für Sie habe.«
    »Tillyschatz, Sie sind ein Engel.«
    »Es wird besser.«
    »Machen Sie weiter.«
    »Profis, vergessen Sie das nicht. Ich hab noch kein Vergleichsprofil, aber die Feststellung der Reifenabstands war keine Kunst.«
    »Nein. Eins Komma sieben acht Meter?«
    »Ich seh schon, eines Tages werden Sie einen großartigen Chief Constable abgeben.«
    »Danke, Tilly. Lassen Sie mir das Reifenprofil zukommen, sobald Sie es haben.«
    Er unterbrach die Verbindung und trommelte die Abteilung zusammen. »Wir hatten soeben einen Durchbruch«, teilte er seinen Leuten mit. »Das Fahrzeug war

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