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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Standard-Citycab. Der Radabstand kommt genau hin.«
    Ihre Reaktion war zu erwarten gewesen: zögerliches Grinsen und vielsagende Blicke, Ausdruck der ihnen von der Seele genommenen Last – mit einem Mal befanden sie sich alle wieder auf vertrautem Terrain.
    »Wie bitte?«, fragte Ralph.
    »Die übliche Methode, etwas Illegales in der Stadt von A nach B zu befördern«, erklärte ihm Ian. »Wunderbar anonym, weil es so immens viele davon gibt. Es ist ungefähr wie das Hütchenspiel multipliziert mit tausend. Und sie sind vollkommen unverdächtig, egal wo sie rumgurken. Jede Bande in der Stadt besitzt entweder eins oder hat auf einige davon Zugriff. Es waren also professionelle Killer. Außerirdische hatten mit unserem Mord nichts zu tun.«
    Ralph zog ein langes Gesicht.
    »Okay«, sagte Sid. »Alle wieder zurück an die Arbeit. Eva, ich will jeden Polizeibericht über Taxis, beginnend mit Freitagmorgen. Alles, was verdächtig ist – ein gestohlenes Taxi, was immer –, suchen Sie es mir raus.«
    Sie brauchte genau acht Minuten. »Ich hab’s«, verkündete Eva dann laut und triumphierend. »Ein ausgebranntes Taxi, das am Montagmorgen von einer Agency-Streife Nähe Fawden-GSW entdeckt wurde. Die Streife fährt da regelmäßig her, und die Jungs schwören, dass es am Sonntag noch nicht da war.«
    »Besorgen Sie mir die Netzerinnerungen von der Gegend bezüglich Montagmorgen«, sagte Sid.
    »Liegen bereits vor«, erwiderte Eva.
    Jede Person in der Abteilung unterbrach ihre Arbeit, um die Echtzeit-Feeds aus dem zu untersuchenden Stadtgebiet auf dem größten der Wandbildschirme zu verfolgen. »Das Geflecht an der Metrostation«, sagte Eva. Das Bild zeigte eine marode Abzäunung, die sich auf der Nordseite die an den Verbindungen rostenden U-Bahn-Gleise entlangzog. Einige Bereiche des Zauns hingen durch und waren mit Unkraut zugewuchert, das dem Schnee eine bequeme Ansatzfläche bot, sich dort in die Höhe zu türmen. Dahinter lag ein Ödnis aus verlassenen Gebäuden, die wie einsame Zahnruinen zwischen den Schuttbergen standen, welche die traurigen Überreste jener Objekte darstellten, die von der Stadt bereits abgerissen worden waren.
    »Da«, sagte Eva. Sie vergrößerte das Bild und zentrierte es auf das ausgebrannte Fahrzeug.
    »Ja, das ist es«, stellte Sid fest. Die typische Karosserie war auf Anhieb zu erkennen, auch wenn alles, was aus Carbon und Aluminium bestand, geschmolzen und in sich zusammengesunken war. Es musste ein nettes Feuerchen gewesen sein, dachte er, von der Innenausstattung war nichts mehr übrig. Vermutlich hatten sie einen Brandbeschleuniger benutzt, und davon nicht zu knapp, dem vielen Schnee nach, der sich um das Wrack herum verflüssigt hatte, zu schließen. »Nichts wie hin.«
    Sid nahm Ralph in seinem Wagen mit und hängte sich auf der A191 an die großen BMW-GroundKing-Fahrzeuge der Agency dran. Im Konvoi fuhren sie sodann in östliche Richtung vom Stadtzentrum nach Fawden raus.
    Eva rief ihn an. »Die Strecke ist frei«, informierte sie ihn.
    In Sids Rasterfeld öffnete sich ein Straßenplan. Die KI des städtischen Verkehrsleitsystems hatte den kompletten Verkehr auf der Jubilee Road umgeleitet und dem Konvoi absolute Priorität eingeräumt.
    Strobos flackerten und Sirenen begannen ihr hochtöniges Geheul, als der vorderste GroundKing in die Jubilee Road abbog. Grinsend beschleunigte Sid. Bodenhaftungsstabilitätswarnungen leuchteten auf dem Armaturenbrett des Wagens gelb auf, als er auf dem glitzernden Frost, der die Fahrbahn bedeckte, ins Rutschen geriet, dann kompensierte der Autopilot, und sie rasten die Jubilee Road hinab. Es war verdammt kindisch, aber bei einem Einsatz wie diesem am Frontende zu sein war einfach nicht zu toppen.
    »Werden sie durch diese Aktion nicht gewarnt sein?«, fragte Ralph mit erhobener Stimme über das Getöse hinweg.
    »Die ganze Stadt weiß, dass wir hier sind«, entgegnete Sid. »Die Banden überwachen den Verkehr allein für solche Fälle wie diesen. Abgesehen davon wird sich im Umkreis von einem Kilometer um das Taxi niemand, der in die Sache verstrickt ist, aufhalten.«
    »Und warum dann der ganze Rabatz?«
    »Um die Bürger aus dem Weg zu jagen. Ich möchte nicht, dass es zu irgendwelchen Unfällen kommt.«
    »Also ein Overkill?«
    »Wir brauchen das Taxi, und dies ist eine RRD-Zone. Mein Spurensicherungsteam muss gefahrlos arbeiten können, das bedeutet wenigstens ein Minimum an Constables, um den näheren Umkreis zu sichern. Und da wir über ein

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