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Der unsichtbare Turm

Der unsichtbare Turm

Titel: Der unsichtbare Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nils Johnson-Shelton
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ebenfalls niemandem erzählen werden, was heute Nacht hier passiert ist. Du hast mein Wort.«
    »Das stimmt, Wolfi, und sein Wort gilt so richtig«, sagte Kay in gewichtigem Ton. Sie war eindeutig beeindruckt von Artie. »Das ist mein Bruder und er ist verdammt noch mal König Artus.«
    Artie verbeugte sich tief vor Cable. Die Eule, die unsichtbar in der Baumkrone über ihnen saß, stieß drei Schreie aus. Dann schwang sie sich in die Luft und flog davon.

Kapitel 20
    IN DEM BERICHTET WIRD, WIE UNSERE VIER HELDEN
DIE BIBLIOTHEK VON SYLVAN ERREICHEN
    Cable hatte recht gehabt. Am späten Nachmittag des folgenden Tages trafen sie auf die Straße.
    Nun mussten sie nur noch herausfinden, in welche Richtung sie gehen mussten, um zur Großen Bibliothek zu kommen.
    Ein Stückchen die Straße hinunter stand eine gewaltige Kiefer. Däumling schlug vor, hinaufzuklettern, um sich einen Überblick über die Umgebung zu verschaffen.
    Als sie den Baum erreichten, sprang Bedevere hoch, griff nach dem niedrigsten Ast und zog sich hinauf. Schnell war er im höheren, immer dunkler werdenden Geäst verschwunden. Eine Viertelstunde später tauchte er wieder auf, mit rotem Gesicht und bedeckt von Kratzern und langen Nadeln.
    Er klopfte sich ab und sagte: »Gute Neuigkeiten. In nördlicher Richtung liegt ein Städtchen. Ich bin mir sicher, dort die Bibliothek erkannt zu haben.«
    »Das heißt, dass wir uns unsere Landkarte holen können«, sagte Kay.
    »Das heißt, dass wir versuchen können, eine Karte zu finden, die uns weiterhilft«, berichtigte Däumling sie. »Den Font zu finden wird nicht einfach sein, aber ich sehe keinen Grund, Bercilaks Rat nicht zu folgen.«
    Sie machten sich auf den Weg.
    Däumling, der neben Artie auf Vorpal dahinhoppelte, sagte: »Es gibt etwas, das du über Cable wissen solltest, Artie.«
    »Ja? Was denn?«
    »Nun, ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, doch der Wolfshund von Artus dem Ersten trug einen sehr ähnlichen Namen: Cabal. Er war Artus absolut treu und ein leidenschaftlicher Kämpfer.«
    »Du glaubst, es gibt eine Verbindung zwischen den beiden?«
    »Möglicherweise. Cable könnte von Cabal abstammen und aus diesem Grund dafür benutzt worden sein, dich zu suchen. Die Hexe dachte wahrscheinlich, dass er dich am besten aufspüren könnte.«
    »Aber warum hat er uns dann diesen Zettel gegeben? Er schien uns helfen zu wollen.«
    »Nachdem er gesehen hat, was du für ihn getan hast, ist ihm vielleicht klar geworden, dass es nicht in Ordnung wäre, dir Schaden zuzufügen.«
    Artie schüttelte den Kopf. »Können wir ihm also vertrauen oder nicht?«
    Däumling nahm sich einen Moment Zeit, bevor er antwortete. »Ich denke, das können wir. Du hast sein Vertrauen erlangt, indem du seine Frau wieder zum Leben erweckt hast. Das wird er dir nicht vergessen.«
    »Das hoffe ich«, sagte Artie leise.
    Däumling fuhr fort: »Dennoch müssen wir wachsam bleiben. Wenn es der Hexe gelingt, herauszufinden, wo und wann er uns aufgespürt hat, könnten wir unmittelbarer in Gefahr sein, als wir denken.«
    Schweigend setzten sie den Weg fort, vorbei an einer Baumgruppe von kleinen Kastanien und Ulmen. Nach nicht allzu langer Zeit gelangten sie zu einem hölzernen Schild, auf dem in goldenen Lettern, aber ganz normalem modernen Englisch, stand:
    Veltdam
Stadt des Wissens
    Hinter dem Schild war ein kleines Backsteingebäude zu sehen, und dahinter die ersten Häuser des Dorfes, die ziemlich verlassen wirkten.
    In der Nähe des Schilds standen auf einer kleinen Lichtung ein paar goldene Metallstangen eng beieinander. Sie waren ungefähr drei Meter hoch und um einen sehr hell leuchtenden blauen Pfosten gruppiert. Auf den Stangen lag eine umgedrehte goldene Schüssel, aus der ein antennenähnliches Gerät ragte. Aus diesem wiederum lief ein Kabel zu einem sechs Meter entfernten Holzpfahl auf der anderen Seite der Straße. Von dort aus führte das Kabel die Straße entlang in die Stadt hinein.
    Artie erinnerte sich an Merlins Elektrizitäts-Vorführung mit Excalibur im Unsichtbaren Turm . »Sind das Stromleitungen?«, fragte er.
    »Ganz richtig, Bursche«, antwortete Däumling. »Der blaue Stab enthält ein winziges bisschen Sangrealit. Sein anderes Ende steckt ganz tief in einer unterirdischen Lava-Ader. Entlang der Leitung sind Kondensatoren und Transformatoren verteilt. So funktioniert das Ganze.«
    »Saubere Energie im Einsatz.« Kay staunte.
    »In der Tat, Sir Kay«, bestätigte Däumling.
    Sie wollten gerade den Weg in

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