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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Luft und blies ärgerlich die Haarsträhnen aus dem Gesicht.
    Mehrere Minuten verstrichen. Adam schwieg.
    Schließlich stieß Gabrielle durch zusammengebissene Zähne hervor: »Warum hat Morganna das Lebenselixier nicht angenommen? Ich brauche unbedingt eine Antwort auf diese Frage.«
    Wieder ein langes Schweigen. Gabby vermied es tunlichst, ihn anzusehen.
    Schließlich antwortete er so langsam, als würde er sich jedes einzelne Wort mühsam abringen und mehr Schmerz dabei erleiden, als sie sich vorstellen konnte. »Weil die Unsterblichkeit und die unsterbliche Seele nicht gleichzeitig existieren können. Man kann nicht beides haben.«
    Gabby riss den Kopf herum und starrte ihn voller Entsetzen an.
    Er schlug mit der Faust auf das Handschuhfach. Das Plastik zersplitterte, und die Klappe baumelte kurz an einem Scharnier, dann brach sie ganz ab. Adams Lippen verzogen sich zu einem bitteren Lächeln. »So etwas hattest du nicht erwartet, oder?«
    »Du meinst, dass Morganna ihre unsterbliche Seele verloren hätte, wenn sie das Elixier zu sich genommen hätte?«, keuchte Gabby.
    »Und Darroc hält die Menschen für nicht sehr schlau.« Finsterer Sarkasmus schwang in seinen Worten mit.
    »Und, äh ... aber ... ich verstehe das nicht. Wie geht das vor sich? Muss ein Mensch seine Seele übergeben, oder wie soll man sich das vorstellen?«
    »Die Menschen sind in eine Aura gehüllt, die wir, die Tuatha De, sehen können«, erwiderte er tonlos. »Die unsterbliche Seele erleuchtet sie von innen heraus, und sie strahlen golden. Wenn ein Mensch das Lebenselixier zu sich nimmt, verlöscht die Seele nach und nach, bis nichts mehr von ihr übrig ist.«
    Gabby blinzelte. »Ich leuchte golden? Du meinst, auch jetzt, wenn ich neben dir sitze?«
    Er lachte bitter. »Intensiver als die meisten anderen.«
    »Oh.« Gabby versuchte, ihre Gedanken einigermaßen zu ordnen. »Also verändern sich die Menschen, die das Elixier nehmen?«
    »Ja. Ja, sie verändern sich.«
    »Verstehe.« Seine nüchterne Antwort bereitete ihr Unwohlsein. Plötzlich wollte sie gar nicht genauer wissen, auf welche Weise sie sich veränderten, weil ihr das unter Umständen gar nicht behagen würde. »Demnach haben unsere Bücher also Recht, und die Tuatha De besitzen keine Seelen?«
    »In euren Büchern stehen eine Menge richtige Dinge«, erwiderte er kühl. »Das weißt du selbst. Und du wusstest es auch, als du mich zum Liebhaber genommen hast. Trotzdem hast du mich akzeptiert.«
    »Du hast wirklich keine Seele?« Von alledem, was er ihr soeben offenbart hatte, war das für sie am wenigsten vorstellbar. Wie konnte das sein? Jetzt, da sie ihn besser kannte, war das unfassbar. Wesen ohne Seele waren ... na ja, böse, oder etwa nicht? Adam war aber nicht böse. Er war herzensgut. Besser als die meisten, wenn nicht sogar besser als alle ihre anderen Bekannten.
    »Nein. Keine Seele, Gabrielle. Adam Black mit den schillernden Augen, ein seelenloses, gefährliches Feenwesen, das bin ich.«
    Autsch - so in etwa hatte sie ihn einmal beschrieben. Vor einem Menschenleben.
    Sie schaute unverwandt in den Nebel, fuhr sozusagen auf Autopilot.
    Sie wollte eigentlich keine Fragen stellen, doch gerade erst war sie fast zu der Überzeugung gekommen, dass sich die Tuatha De gar nicht so stark von den Menschen unterschieden, und jetzt musste sie erfahren, dass sie doch vollkommen anders waren. Sie konnte sich nicht zurückhalten; sie musste herausfinden, wie groß diese Unterschiede waren und womit genau sie es zu tun hatte. »Und Herzen? Haben die Tuatha De ein Herz?«
    »Kein physiologisches Äquivalent«, erwiderte er gelangweilt.
    »Oh.« Während sie eine Entdeckung nach der anderen gemacht hatte und erkennen musste, dass viele der O'Callaghan-Legenden reine Erfindung waren, hatte sie den Hauptteil fast aus den Augen verloren und zusammen mit ihren Vorurteilen verdrängt. Doch Teile der Überlieferungen entsprachen der Wahrheit. Sehr große Teile sogar.
    Schweigen.
    Du verliebst dich doch nicht in mich, Irin?, hatte er gefragt.
    Und sie hatte so wütend darauf reagiert, weil gerade das ihr Problem war. Sie war verliebt in ihn. Schon längst. Sie hatte ihr Herz vollkommen an ihn verloren, von einer gemeinsamen Zukunft geträumt und sich alles in Einzelheiten ausgemalt.
    Gwen und Chloe hatten absolut Recht gehabt, und Gabby war sich dessen sogar selbst bewusst gewesen, damals schon. Sie wollte es sich nur nicht eingestehen. Und genauso wenig wollte sie zugeben, dass sie sich so sehr

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