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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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auf eine gemeinsame Zukunft hindeuteten. Nie sprach er von gemeinsamen freien Tagen oder einem Ort oder einer Sache, die er ihr gern zeigen würde. Keine subtilen Anspielungen, mit denen er das Terrain sondieren und ihr eine Reaktion entlocken wollte.
    Nicht ein einziges Mal.
    Die Liebeserklärung blieb ihr in der Kehle stecken. Und plötzlich bekam sie kaum noch Luft. Sie konnte nicht eine Sekunde länger in diesem Auto sitzen.
    Sie trat auf die Bremse, schob den Schaltknüppel auf »Parken«, stürmte auf die Straße, lief blindlings los und schlug wütend nach dem Nebel. Die Umgebung spiegelte haargenau ihren inneren Zustand wider. Alles war verschleiert, sie konnte keine zehn Schritte weit sehen und hatte keinen Fixpunkt, an dem sie sich orientieren konnte.
    Sie hörte, wie eine Wagentür zuschlug.
    »Bleib stehen, Gabrielle! Komm zurück!«, befahl er harsch.
    »Gib mir nur ein paar Minuten allein, okay?«
    »Gabrielle, wir befinden uns nicht mehr auf Kel-tar-Land«, brüllte er. »Komm hierher zurück!«
    »Oh!« Sie machte auf dem Absatz kehrt. Das hatte sie nicht bedacht. Wann hatten sie die Grenze überschritten?
    »Nein«, sagte eine kühle Stimme, und Darroc trat zwischen ihnen aus dem Nebel. »Ihr befindet euch nicht mehr auf dem Land der MacKeltar.«
    Darroc wandte sich an Adam, und Gabby hörte nur noch eine kurze Salve aus einem Automatikgewehr.
    Adam zuckte, wand sich, und große rote Flecken breiteten sich auf dem cremefarbenen Pullover aus. Sein Kopf wurde zurückgeschleudert, er fuchtelte mit den Armen, taumelte rückwärts, fiel.
    Und die Jäger umringten Gabby.
    Sie spürte ihre Klauen auf der Haut, und ein schmerzhafter Schluchzer formte sich in ihrer Kehle.
    Dann fiel sie in Ohnmacht und fühlte gar nichts mehr.
    Ah, ka-lyrra, ich sehe dich an, und du weckst in mir den Wunsch, ein menschliches Leben mit dir zu führen. Morgens mit dir aufzuwachen und abends mit dir einzuschlafen, mit dir zu streiten und dich zu lieben, mir einen albernen menschlichen Job zu suchen, im Park spazieren zu gehen und ein winziges Leben unter dem weiten Himmel zu führen.
    Aber ich werde nicht noch einmal bei einer Menschenfrau bleiben und zusehen, wie sie stirbt. Niemals.
    Aus der (stark revidierten) Black Edition von
    O'Callaghan, Buch über den Sin Siriche Du
     

23
    Gabby zog die Plastikjalousie hoch und schaute aus dem Fenster in die dunkle Nacht.
    Allein und deshalb sichtbar, hatte sie keine andere Möglichkeit gehabt, als einen Flug zu buchen und mit Kreditkarte zu bezahlen. Es gab nur noch einen Platz in der Nachtmaschine, und Gabby konnte sich auf drei ausgedehnte Zwischenstops in Edinburgh, London und Chicago gefasst nachen.
    Als sie das Bewusstsein wiedererlangt hatte, lag sie mitten auf der Straße.
    Allein. Mit einem schrecklichen Gefühl im Magen.
    Zuzusehen, wie der Mann, den sie liebte, brutal erschossen wurde, war die Hölle gewesen.
    Sie hörte, wie die Kugeln mit einem dumpfen, schmatzenden Geräusch in seinen Körper schlugen, sah das Blut aus den Wunden sprudeln und - auch wenn sie betete, dass das nur ein Trugbild war, das sie der Königin 2u verdanken hatte - den Schmerz und den Schock in Adams Gesicht.
    Sie zwang sich aufzustehen, obwohl ihre Beine furchtbar zitterten, und sie sah sich nach jemandem um, der ihr sagen konnte, was wirklich geschehen war und dass die Königin Adam nicht hatte sterben lassen.
    Aber es war niemand da, um sie zu beruhigen. Um sie herum war nur der dicke, wabernde Nebel und quälende Stille.
    Offenbar waren die Feenwesen fertig mit ihr.
    Kein einziges war noch hier; nichts deutete darauf hin, dass jemals eines auf dieser Straße gestanden hatte.
    Das soll's also gewesen sein? Wütend schüttelte sie die Faust in dem dichten Nebel. Erfahre ich nicht einmal, was passiert ist? Scheiße! Wenn ihr glaubt, ich gehe von hier weg, ohne eine Erklärung zu bekommen, dann habt ihr euch getäuscht. Wo ist Adam ? Was ist geschehen? Zeigt ihn mir! Sagt mir, dass es ihm gut geht.
    Aber letzten Endes ging sie doch - besser gesagt, sie schleppte sich davon.
    Eine lange Zeit war sie außer sich. Sie tobte und schrie, bis sie heiser wurde und nur noch ein Krächzen zustande brachte. Sie ging auf und ab und stampfte mit den Füßen auf, bis ihre Beine nicht mehr mitmachten, sie gegen das Auto san k und erschöpft zu Boden glitt.
    Sie kauerte frierend im Nebel, während der Tag zur Nacht wurde, und wartete.
    Sie war felsenfest davon überzeugt, dass Adam jeden Moment auftauchen würde,

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