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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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geplündert und sich mit Snacks voll gefuttert hatte, spähte sie ins Bad und zog sich aus. Die schmutzigen Kleider ließ sie in einem Haufen vor der Tür auf dem Boden liegen. Sie stand volle zwanzig Minuten unter der Dusche und ließ das warme Wasser von drei Seiten auf sich niederprasseln, bis sich ihre verkrampften, schmerzenden Muskeln lockerten.
    Anschließend schlüpfte sie in einen dicken, daunenweichen weißen Bademantel und ging ins Schlafzimmer.
    Ihr Blick fiel auf das Bett. Das einzige Bett. Es sah so aus, als würde sie die Nacht auf dem Sofa verbringen.
    Er hatte sie geküsst.
    Aus heiterem Himmel und ohne jede Vorwarnung. Er hatte sie am Hemd gepackt, an sich gezogen und seinen sündigen, attraktiven Mund auf ihren gesenkt. Und ihre Lippen hatten sich geöffnet - erst leicht, dann sogar ein bisschen mehr. Sie hatte erwartet, dass er den Vorteil nutzen und sie mit seiner Zunge zu einem heißen, hungrigen Kuss herausfordern würde. Sie hatte mit einem Frontalangriff auf all ihre Sinne gerechnet und damit, dass der Kuss zu einer leidenschaftlichen, feuchten Fummelei ausartete.
    Aber nein.
    Es war nur ein züchtiges Küsschen - eigentlich nicht einmal ein richtiger Kuss. Natürlich hätte sie seine Küsse nicht willkommen geheißen, aber war es, da er schon so weit gegangen war und sie sich nicht gewehrt hatte, zu viel verlangt, dass er sich etwas mehr um sie bemühte? Ein kleines Stückchen weiterging?
    Aber nein, er stand nur da, berührte sie kaum und versuchte nicht einmal, ihre Brüste anzufassen, obwohl seine Hand, mit der er sie am Hemd festhielt, schon ganz in der Nähe war. Welcher Mann ließ eine solche Gelegenheit ungenutzt verstreichen? Er hüllte sie in diesen erotischen Duft nach Jasmin und Sandelholz, strich mit seinen aufreizend vollen Lippen so zart über ihre, dass sie am liebsten laut geschrien oder ihn gebissen hätte.
    Diese winzige Berührung, diese Zärtlichkeit, die man kaum als Kuss bezeichnen konnte, hatte sie erhitzt, sehnsüchtig und unglücklich zurückgelassen.
    Und sie hatte ihn nur verträumt angesehen, obschon ihr klar gewesen war, dass sie wenigstens so tun müsste, als würde sie sich gegen solche Übergriffe wehren.
    Sie wünschte, er würde es noch einmal tun. Und zwar richtig.
    Verdammt, er wusste genau, welche Wirkung er auf sie ausübte; sie hatte die männliche Zufriedenheit in seinen Augen gesehen.
    Mit einem ärgerlichen Schnauben wischte sie sich mit dem Handrücken über den Mund und zwang sich, nicht mehr an diesen aufreizend kläglichen, demütigenden Kuss zu denken, sondern daran, was sie während des gestohlenen Essens im Zug erfahren hatte.
    Es war nicht viel. Niemand konnte Adam Black vorwerfen, er wäre geschwätzig. Entweder sprach er mit Menschen nicht gern über seine Artgenossen, oder er sprach nicht gern mit ihr darüber, denn sie musste ihm jedes Wort aus der Nase ziehen. Und das, was er preisgegeben hatte, war sicherlich nicht einmal die Spitze des Eisbergs.
    Der schöne Feenmann mit der Narbe und dem kupferfarbenen Haar, den sie auf dem Platz gesehen hatte, war Darroc, ein Ältester aus dem Hohen Rat und Adams Erzfeind. Adam glaubte, dass Darroc die Jäger mit menschlichen Waffen ausgestattet hatte, um seinen Tod wie einen Unfall aussehen zu lassen, dass Darroc vorhatte, die Königin zu stürzen, um selbst an die Macht zu kommen. Aber zuerst wollte der Älteste seinen ärgsten Widersacher Adam Black aus dem Weg schaffen, solange der noch in menschlicher Gestalt und sterblich war.
    Das war ungefähr alles, was Gabhy in Erfahrung bringen konnte. Über seinen Plan - er hatte einen Plan, das hatte sie wenigstens aus ihm herausbekommen -, wie er sich und sie in Sicherheit bringen wollte, verlor Adam kein Wort. Zudem weigerte er sich über die Gründe seines Zerwürfnisses mit Dar-roc zu reden, aber wenn er seinen Namen aussprach, bekam seine tiefe Stimme einen zornigen Unterton, und Gabby musste schließlich einräumen, dass das, was man ihr von Kindesbeinen an eingeschärft hatte, falsch war: Die Feenwesen fühlten.
    Das konnte sie nicht mehr abstreiten. Sie hatte den Beweis direkt vor Augen, und die brebon in ihr war nicht bereit, Beweise zu ignorieren, auch wenn sie es noch so gern wollte. Sie konnte sich auch nicht mehr einreden, dass er nur Empfindungen hegte, weil er derzeit in menschlicher Gestalt war. Nein, Adam und Darroc hassten sich seit Jahrtausenden abgrundtief, das hatte sein Tonfall verraten. Und Hass war ein Gefühl, eine starke, fest

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