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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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der Welt.
    In diesen fruchtbaren Tälern und felsigen Bergen hatte er viel Zeit seines Lebens in Menschengestalt verbracht. Im siebten Jahrhundert hatte er hier in der Maske eines kampferprobten Kriegers bei einem Highland-Clan namens Mclllioch gelebt, mit ihnen gegessen, bei ihnen gehaust und an ihrer Seite gekämpft. Und als eine der vielen Schlachten zu hitzig wurde, hatte er den Mclllioch-Männern ein Geschenk hinterlassen, das ihr Geschlecht vor dem Aussterben bewahrte.
    Er hatte seine Schmiede an mehreren Orten eingerichtet - eine Zeit lang in Dalkeith-Upon-the-Sea, eine Zeit lang in Caithness, um nur einige zu nennen. Er hatte sich bei den Templern eingeschlichen, als sie besiegt wurden, sie zu Circenn nach Dunnotar geführt, um in der Schlacht von Robert de Bruce mitzuwirken, und dann zu den Sinclair nach Rosslyn gebracht, wo ihre fantastische Hinterlassenschaft bis heute überdauert hatte.
    Und die Keltar ... nun, dieser Highland-Clan der Druiden hatte ihn seit dem Tag fasziniert, an dem sie sich entschieden hatten, den Pakt mit den Tuatha De auszuhandeln und einzuhalten. Aber ganz besonders imponierten ihm die MacKeltar-Zwillinge Dageus und Drustan - zwei mächtige, starke, manchmal barbarisch wirkende Highlander aus dem sechzehnten Jahrhundert, denen die Liebe lange versagt geblieben war, bis sie sie in den finstersten Stunden ihres Daseins fanden.
    Und jetzt war Adam ein Mensch und fuhr an der Seite einer menschlichen Frau durch diese geliebten Berge, um den Keltar-Zwillingen einen Besuch abzustatten.
    Was würden sie von ihm halten? Empfingen sie ihn freundlich oder feindselig? Er gehörte immerhin dem Volk an, das den MacKeltar das Leben so schwer gemacht hatte; er war einer derjenigen, die dafür verantwortlich waren, dass die MacKeltar über Generationen hinweg gefürchtet, als »Heiden« und »gottlos« beschimpft wurden, weil sie an den alten Traditionen festhielten, während Gaul andere Druiden erst an die Römer und später der ebenso fragwürdigen christlichen Gnade ausgeliefert hatte.
    Wussten sie, wer er war? War ihm sein Ruf vorausgeeilt? Konnte sich Dageus daran erinnern, dass Adam ihn geheilt hatte? Das große Highlander-Herz hatte aufgehört zu schlagen, als Adam neben ihm auf der Insel Morar gekniet hatte.
    Würden ihm die Keltar ebenso misstrauen wie Gabrielle? Weigerten sie sich, seiner Bitte nachzukommen und das zu tun, was getan - oder besser: nicht getan - werden musste?
    Er starrte aus dem Fenster des Mietwagens und zwang sich, den Gedanken, ob sie ihn willkommen heißen oder ihm die Tür weisen würden, zu verdrängen. Wirklich wichtig war, dass sie die Wächter der Königin schon vor mehreren Meilen passiert hatten und Gabrielle sich auf sicherem Grund befand - jetzt wurde er mit allem fertig, was auf ihn zukam. Während des Fluges über den Ozean hatte er sich wegen der Ereignisse in Atlanta die schlimmsten Vorwürfe gemacht. Nur weil er so selbstsüchtig gewesen war und Gabrielle unbedingt in seinem Bett haben wollte, um sie an sich zu binden, hatte er ihr Leben in große Gefahr gebracht. Dämlicher, aufgeblasener Bastard; du bist nicht mehr unbesiegbar.
    Statt sie für sich zu gewinnen, hätte er seine Sidhe-Seherin in dieser Hotelsuite für immer verlieren können. Wenn sie ihr verletzliches, kostbares Leben ausgehaucht hätte, wäre ihre Seele frei gewesen und an Orte entflohen, zu denen er ihr niemals folgen könnte - nicht einmal, wenn er all seine Macht und die Feenkräfte zurückbekäme. Allein der Gedanke erschütterte seinen menschlichen Körper und ließ ihn erstarren. Ein Nachteil am Menschsein war, dass man so viele Muskeln hatte, die sich verkrampfen und schmerzen konnten. Im Flugzeug hatte er zum ersten Mal Kopfschmerzen verspürt, und er wollte das kein zweites Mal erleben. Nie wieder. Und dieses flaue Gefühl im Magen, das nicht mit Essen zu beschwichtigen war, gefiel ihm auch nicht. Nichts, außer Gabrielle ganz fest zu halten, schien dagegen zu helfen.
    Er atmete langsam aus und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Landschaft.
    In diesem Moment schlingerte der Wagen scharf nach links und gleich wieder nach rechts. Adam verkniff sich ein Grinsen, weil er wusste, dass Gabrielle ihm eine Ohrfeige verpassen würde, wenn sie es sah. Sie hatte darauf bestanden, selbst zu fahren - wenn man das, was sie da machte, fahren nennen konnte -, als sie den Kleinwagen abgeholt hatten, und als Argument angeführt, dass es zu Unfällen kommen könnte, wenn er sich hinters Steuer

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