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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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war, fehlten.
    Damals hasste er die Menschen mit ihren selbstgerechten Seelen und verurteilte sie als schändliche Spezies. Und als er sich schließlich daran erinnerte, dass er ein Halbgott war, hatte er in den Highlands getobt wie der schwarze Tod.
    Er biss die Zähne zusammen, brachte das Flüstern aus längst vergangenen Zeiten zum Verstummen und schob die Erinnerungen in den dunklen Winkel seines Bewusstseins, den er nie freiwillig aufsuchte, in sein Verlies, an den Ort des Vergessens, an dem viele Erinnerungen aus Jahrtausenden aufgeschichtet und zugeschüttet waren. Dort einzutauchen würde ihn in den Wahnsinn treiben. Er hatte übrigens Circenn noch eine Lüge aufgetischt, als er ihm sagte, dass es bei ihresgleichen zum Wahnsinn führte, wenn man zu viel zu schnell lernte. Tatsächlich jedoch fiel ein Tuatha De dem Wahnsinn anheim, wenn er nicht wusste, wann er vergessen musste.
    »Du kennst Darroc nicht, ka-lyrra«, sagte er. »Er liebt es, mit seinen Opfern zu spielen, bevor er sie umbringt. Er hätte nie riskiert, mich anzugreifen, solange ich dich in den Armen hielt, denn wenn er mich nicht bewusstlos geschlagen oder sofort getötet hätte, wären wir ihm beide entkommen. Diesmal hat er sich nicht die Mühe gemacht, sich und die Jäger in die feth fiada zu hüllen. Er wollte, dass ich ihn sehe und höre. Er wollte, dass ich mich gegen ihn zur Wehr setze, mich zu ihm umdrehe. Das hätte ihm Gelegenheit gegeben, uns zu trennen. Nach allem, was er gesehen hat, möchte ich wetten, dass er dich ebenso sehr will wie mich.«
    »Warum?«
    Er sah sie an. Ihr Haar war mit einer dieser Spangen hochgesteckt, die ihr so gefielen, und ein kleiner Schopf stand stachelig vom Kopf ab und wippte bei der Fahrt über die schlechte Straße auf und ab. Sie trug ihre weiche Wildlederjacke mit dem Schaffellfutter; der Kragen war hochgeschlagen und umschmeichelte ihren zarten Hals. Die frühe Abendsonne stand wie ein Feuerball hinter Ben Kilian und vergoldete ihr Profil. Sie knabberte nachdenklich an ihrer Unterlippe.
    Sie war das hübscheste Ding in den Highlands - schöner sogar als die leuchtenden Berge und die glitzernden Bäche.
    Sie war witzig, eigensinnig, sexy, klug und leidenschaftlich, und sie machte etwas mit ihm, was er nicht erklären konnte. Gabrielle zu küssen und sie in den Armen zu halten war, als wäre er dem Himmel so nahe, wie ihm ein Wesen ohne Seele nur kommen konnte. Sie hatte mit all der explosiven Leidenschaft, die er auf den ersten Blick in ihr erahnt hatte, auf ihn reagiert und war rasch dem Höhepunkt entgegengestrebt. Er hätte sie ganz leicht auf den Gipfel der Lust bringen können, nachdem sie gestört worden waren, hätte gnädig sein und ihr die ersehnte Erlösung bringen können, während sie auf der Flucht waren, im Zug oder im Flugzeug.
    Doch er wollte es ihr nicht so leicht machen. Der Gedanke, dass sie ihn jetzt viel aufmerksamer an ihrer Seite wahrnahm, gefiel ihm sehr. Dass sie sich quälte wie er. Sie litten gemeinsam. Und wenn er ihr diesen ersten Orgasmus schenkte, dann sollten ihm noch ein Dutzend andere folgen. Er wollte sich ganz tief in ihr versenken und sie als die Seine brandmarken.
    Sein menschlicher Körper hatte ihm, wie es schien, denselben Streich gespielt wie den MacKeltars. Ihm hatte ein Blick auf sie genügt, und er wusste, dass sie ihm gehörte. Und es gab kein Zurück. Weder für sie noch für ihn. Falls ihr das noch nicht klar geworden war, würde sie es bald merken.
    »Um mich zu treffen. Er ist ein niederträchtiger Bastard. Er hat Spaß daran, mir etwas wegzunehmen. Insbesondere menschliche Frauen. Ich musste seinerzeit äußerst trickreich vorgehen, um zu verhindern, dass er von Morganna erfuhr. Aber er weiß von dir, und er wird vor nichts Halt machen.«
    Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Erst nach einer Weile fragte sie: »Würde es dich treffen, wenn er mich dir nimmt?«
    Er warf ihr einen Blick zu, aber sie sah stur geradeaus. Ihre Stimme hatte seltsam angespannt geklungen. Ausnahmsweise schien sie sich auf die Straße zu konzentrieren. Die Frage war wichtig für sie. Und für ihn auch. »Ja, Gabrielle«, sagte er ruhig und eindringlich. »Das würde es.«
    »Oh.« Sie schwieg einen Moment, dann: »Sind wir auch ganz bestimmt sicher vor ihm, wenn wir unser Ziel erreicht haben?«
    Er lächelte matt. Sie war genauso schlimm wie er, wenn es galt, um den heißen Brei herumzureden. Aber sie hatten Zeit. Er würde dafür sorgen, dass sie genug Zeit

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