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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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setzte und für alle anderen Verkehrsteilnehmer unsichtbar war. Aber sie hatte Schwierigkeiten, auf der »falschen« Seite im Auto zu sitzen und auf der linken Straßenseite zu bleiben.
    Wenn diese Schafe aufhören würden, sich permanent auf die Fahrbahn zu stürzen, dann hätte ich vielleicht eine Chance!, hatte sie beim letzten Mal, als Adam lachen musste, geschimpft. Sie kommen aus dem Nichts, als würden sie vom Himmel fallen.
    Quatsch. Schafe gehen ganz gemächlich - sie sind langsam wie Schnecken. Wenn du aufhörst, dir den Hals zu verrenken und überallhin gleichzeitig zu schauen, würdest du sie kommen sehen, hatte er sie aufgezogen. Bei Danu, er liebte ihr zartes Gesicht, die Emotionen, die es widerspiegelte, ihr Temperament. Sie hatte ein Feuer in sich, das geradezu darum bettelte, immer wieder von neuem entfacht zu werden, und ihm machte es Freude, die Flammen lodern zu sehen.
    Ja. Klar. Ich soll an Loch Ness vorbeifahren und es mir nicht ansehen? Was, wenn Nessie den Kopf aus dem Wasser streckt und ich es verpasse? Du treibst dich seit Tausenden von Jahren hier herum.
    Aber ich war noch nie in Schottland. Sie sollten diese verdammten Schafe von den Straßen fern halten. Zäune aufstellen. Warum gibt es keine Zäune in Schottland? Haben sie keine Lust, die Touristen zu schützen? Und was ist so verkehrt an zweispurigen Fahrbahnen? Haben sie hier noch nie was davon gehört?
    Wenn das keine zwei Fahrspuren sind, ka-lyrra, warum hast du dann solche Probleme, auf deiner Straßenseite zu bleiben?
    Sie schnitt eine Grimasse und funkelte ihn böse an. Er musste sich auf die Innenseite seiner Wange beißen, um nicht laut loszulachen oder sie nicht in seine Arme zu nehmen und zu küssen, was ganz bestimmt zu einem Unfall geführt hätte.
    Okay, es sind anderthalb Spuren, räumte sie ärgerlich ein. Ich versuche also, auf meinen drei Vierteln der Fahrbahn zu bleiben.
    Und nach einem hochmütigen Blick auf ihn sah sie sich prompt wieder die Gegend an, wich den Schafen aus und geriet immer wieder auf die falsche Straßenseite; die meiste Zeit fuhr sie ohnehin neben der Straße und nicht auf dem Asphalt.
    Adam musste sich wieder das Lachen verbeißen.
    Er war begeistert von ihrer Reaktion auf das Land, das er so sehr liebte - weit mehr als Irland, vielleicht mehr als irgendeinen Ort von Danu. Er konnte es sich nicht erklären, aber Schottland und seine Bewohner hatten es ihm angetan. Immer schon. Und dass Gabrielle die Augen - und das Auto - nicht auf der Straße halten konnte, zeigte ihm, dass auch sie von Schottland bezaubert war.
    Wie konnte es auch anders sein? Der Spätsommer in den Highlands war atemberaubend, die Berge waren in leuchtende Farben gehüllt: das Dunkelrot der Glockenheide, das helle Rosa der Erika, das Grün der Wiesen und Wälder. In ein paar Wochen entfaltete die Heide ihre eigentliche Pracht, dann wären die Hänge mit einem roten Schleier überzogen, und Adam hoffte, dass sie dann noch hier wären.
    Er würde gern sehen, wie Gabrielle über Wiesen und Moore lief; er wünschte sich, er könnte mit ihr durch die Gegend streifen, sie nackt ausziehen und unter freiem Himmel nehmen.
    Und er schwor sich, ganau das zu tun. Bald. Jetzt, da sie in Sicherheit war.
    Es war nicht mehr weit bis zur Keltar-Burg. Er konnte schon die Lichter von Inverness im Seitenspiegel sehen.
    Inverness.
    Morganna.
    Hier in der Nähe, in der Burg Brodie, hatte sie vor langer Zeit gelebt.
    Und plötzlich sah er keine Straßen, keine Hotels oder Geschäfte, keine Restaurants und Pubs im Rückspiegel, nur das weite, unverdorbene Land unter blauem Himmel ...
    Ich liebe dich, hatte er gesagt und selbst gestaunt, als ihm diese Worte über die Lippen kamen. Circenn war gerade erst geboren und lag in Decken gewickelt in ihren Armen - sein Sohn. Schweiß glänzte auf ihrem Gesicht, ihr Haar war feucht, und sie strahlte von innen heraus. Er war so überwältigt, dass er die Worte aussprach, und dann war es zu spät, sie zurückzunehmen. Und verdammt, er wünschte sofort, er könnte sie zurücknehmen.
    Sie wendete den Blick widerstrebend von ihrem Neugeborenen ab, sah zu ihm auf.
    Und lachte.
    Wenn er eine Seele gehabt hätte, hätte dieses Lachen sie entzweigeschnitten.
    Es war leise und sarkastisch. Es tat weh, weil darin eine Spur von Mitleid mitschwang.
    Du kannst nicht lieben. Du hast keine Seele.
    So viel zu Adam Blacks Worten. Hatte ihm jemals eine Frau geglaubt? Ergaben sie alle sich nur seinen unwiderstehlichen Verlockungen,

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