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Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Ritter
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auf Moquas Auskünfte ist Verlass! Keiner ist so zuverlässig und verschwiegen wie Moqua, und nur deswegen ist Moqua so erfolgreich. Der Fremde muss sich keine Sorgen machen, dass Moqua ihn um seine Münzen betrügt.«
    Der Fremde nickte erneut. »Glaube mir, deswegen mache ich mir ganz bestimmt keine Sorgen.«
    Er lachte und es lag eine unausgesprochene Drohung in seinen Worten, die offenbar auch der kleine Mann wahrgenommen hatte, denn er trat hastig einen Schritt zurück.
    »Es ist die Wahrheit, das versichert Moqua dir!«
    »Deine Auskunft reicht mir, du kannst gehen.«
    Doch der Mann blieb noch stehen und fragte stattdessen: »Der Fremde ist merkwürdig! Woher kommt er? Denn aus Boram stammt der Fremde ganz sicher nicht. Ist er mit den Händlern gekommen?«
    »Wie sollte ich sonst hierher gekommen sein?«
    Der kleine Mann leckte sich mit der Zunge über seine Zähne. »Nun, Moqua hat den Fremden nicht bei den Händlern gesehen. Daher fragt Moqua sich…«
    »Dann sind deine Augen nicht mehr die besten!", unterbrach ihn der Fremde und sein Gesicht war hart wie Stein. Langsam hatte er genug von diesem seltsamen Mann, der von sich selber nur mit seinem Namen sprach. »Außerdem muss es dich nicht kümmern, du hast deine Bezahlung erhalten und kannst gehen. Und ich rate dir, unsere Begegnung so rasch wie möglich zu vergessen!«
    Der kleine Mann starrte ihm noch einen Moment nachdenklich ins Gesicht, doch er hatte sich angewöhnt, nicht zu neugierig zu sein, das brachte nur Schwierigkeiten. Zudem war etwas an dem Fremden, das ihm Angst machte, und das geschah wirklich nicht oft.
    »Es war Moqua eine Freude, mit dem Fremden Geschäfte zu machen!« Mit einem knappen Zucken der Mundwinkel verschwand er im Schatten der Häuser, wo er von der Dunkelheit verschluckt wurde, als hätte es ihn nie gegeben.
    Der Fremde schaute ihm noch eine Weile hinterher und wandte sich dann in östliche Richtung. Es war nicht schwer gewesen, jemanden zu finden, der den Gesuchten für ihn aufspürte. Solche Männer gab es überall und es war nur eine Frage der Bezahlung, Auskünfte zu erhalten. Obwohl er solche Menschen nicht sonderlich mochte, waren sie doch nützlich, zumindest bis zu einem gewissen Grad.
    Langsam schritt er durch die Nacht, bis er im Viertel der Kaufleute angekommen war. Er ließ seinen Blick über die Häuser schweifen, bis er an einem ganz bestimmten hängen blieb. Er horchte in die Nacht und spürte etwas entfernt Vertrautes.
    Ja, er war sich ganz sicher, endlich hatte er gefunden, wonach er gesucht hatte, und das war die paar Münzen wert, die es ihn gekostet hatte.
    Er schaute zu dem lang gezogenen, unscheinbaren Haus, das am Ende der Gasse im Schatten lag. Ein kleines Licht flackerte unstet in einem der Fenster, sonst aber wirkte alles ruhig und verlassen. Doch das täuschte, das wusste er. Ein zufriedenes Lächeln spielte auf seinen Lippen. Morgen würde er hierher zurückkehren und nach dem verlangen, was er benötigte. Und er würde es erhalten, so oder so.
    Wieder lächelte er, dann drehte er sich um und ging zurück zur Schenke, wo ihn der Lärm und Geruch vieler Männer begrüßte. Er wollte hinauf in sein Zimmer gehen, denn die Anwesenheit der Betrunkenen stieß ihn ab, da aber wurde er von der Seite angerempelt.
    »He du, Fremder!», brüllte eine tiefe Stimme. »Pass gefälligst besser auf, wo du hintrittst!»
    Er musterte den Besitzer der Stimme, einen großen, auffällig kräftig gebauten Mann, dessen kahler Kopf im Licht der in der Schenke angebrachten Fackeln schmierig glänzte. Faule Zähne blitzten ihm entgegen.
    Er verzog die Lippen zu einem geringschätzigen Lächeln und ging weiter, als wäre nichts geschehen. Doch erneut verspürte er eine Berührung und wütendes Geschrei. Er blieb stehen und drehte sich langsam zu dem Mann um, der ihn jetzt am Arm festhielt.
    »Lass meinen Arm los!«, sagte er kalt.
    Sein Gegenüber zuckte zusammen, als er den Blick in seinen Augen sah, doch das viele Schrabat, das er offenbar getrunken hatte, gab ihm Mut. Es war allzu offensichtlich, dass er Streit suchte.
    »Es ist üblich, dass Fremde eine Begrüßungsrunde ausgeben!«
    »Eine Begrüßungsrunde?«
    Der Kahle lachte. »Schrabat! Was sonst!«
    Die Männer ringsum lachten und riefen dem Kahlen zustimmende Worte zu. »Schrabat! Schrabat! Schrabat!« Die Stimmen der Männer dröhnten laut durch die Schenke, bis auch der letzte Anwesende zum Kahlen und dem Fremden blickte. Neugierig, was jetzt wohl geschehen

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