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Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Ritter
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mit harter Stimme hinzu: »Aus Respekt vor unserer gemeinsamen Vergangenheit gebe ich dir drei Tage, dann wirst du mir das Gewünschte aushändigen. Und dies ist keine Bitte! Denke darüber nach und entscheide dich richtig – denn ich werde keine Rücksicht nehmen, auch nicht auf dich. Du hast einmal falsch gehandelt und mich betrogen, ein zweites Mal werde ich das nicht zulassen. «
    Czenon spürte, wie ernst es dem Fremden war, und Angst um ihrer aller Zukunft ergriff ihn wie eine Sturmwoge, die über ein ihr ausgeliefertes Schiff herfiel. Es war undenkbar, den Wunsch des Fremden zu erfüllen, einfach undenkbar.
    »Ich kann das nicht tun! Bitte, das musst du doch verstehen! Die Gefahr ...«
    »Drei Tage – nicht mehr! «
     
    Czenon schüttelte sich, als könne er damit die Erinnerungen abstreifen wie einen alten Mantel, der nicht länger benötigt wurde.
    Verzweiflung wallte in ihm auf. Nicht nur, dass der Fremde Unmögliches von ihm verlangte, auch seine Tochter verachtete und hasste ihn, nun, da er ihr von seiner unseligen Vergangenheit erzählt hatte. Er verfluchte sich selber dafür, doch er konnte die Dinge, die er getan hatte, nicht ungeschehen machen, so sehr er sich das vielleicht auch wünschen mochte. Schon damals hatte er teuer bezahlen müssen, und doch schien es jetzt, als sei seine Schuld noch immer nicht gesühnt.
    Müde ließ er sich auf sein Bett fallen und bedeckte die Augen mit seinem Unterarm in der Hoffnung, es möge ihm dabei helfen, möglichst rasch Schlaf und damit tröstliches Vergessen zu finden. Aber der Schmerz und die Erinnerung tobten in ihm, als gäbe es kein Morgen mehr. Vor seinen Augen entstand das Bild des Beryllyions und damit die Vorstellung dessen, was der Fremde vorhatte. Nein, dachte Czenon, er musste einen Ausweg finden. Unter allen Umständen. Denn das Beryllyion in den falschen Händen besaß die Macht, die Welt zu zerstören.
     
    ***
     

Kapitel 3
     
    In den Feuern Ashards, auf dem verbotenen Berg, wurde das Beryllyion geschaffen. Ein Amulett unvorstellbarer Macht, verbunden mit den Alten Göttern selbst. Nie war es für Menschenhände gedacht, doch in der größten Not wurde es ihnen geschenkt, als Waffe gegen die Neuen Götter. Der Träger aber versagte und es verschwand in den Wirren der Zeit.
     
     
    Orcard hörte ein wenig gelangweilt Kestos zu, der ihm seinen regelmäßigen Bericht über die Ausstattung und die Materialengpässe der Wächter erstattete. Wie immer musste er sich dessen Forderungen nach mehr Geld anhören, und wie immer lehnte er sie mit einem Verweis auf die schwierige Situation ab. Er konnte Kestos verstehen, aber in Boram gab es nur eines im Überfluss: den Mangel.
    Mit säuerlicher Miene musste Kestos die erneute Abweisung zur Kenntnis nehmen, dann wandte sich Orcard Hendran zu. Was dieser zu berichten hatte, interessierte ihn schon deutlich mehr, denn es ging um die Suche nach den Fremden in Boram. Wie er schon wusste, waren einige Händler in die Stadt gekommen, aber das stellte nichts Außergewöhnliches dar, denn sie kamen in unregelmäßigen Abständen, um Handel mit Boram zu treiben. Wichtiger war da schon die Nachricht, dass es Berichte von einem weiteren Fremden gab, der angeblich in einer Schenke gesehen worden sein sollte.
    Das gab ihm zu denken, denn es konnte kein Zufall sein, dass ausgerechnet jetzt Chrenar nach Fremden suchen ließ. Angeblich für Thuraan, aber er selber war sich nicht sicher, ob das wirklich stimmte. Der Priester mochte auch eigene Ziele verfolgen.
    »Was hältst du davon?«, fragte er Hendran, zu dem er einen freundschaftlichen Ton pflegte.
    Hendran zuckte mit den Schultern. »Zufall?«
    »Ein wenig zu viel Zufall für meinen Geschmack«, entgegnete Orcard und verzog die Lippen zu einem sauren Lächeln. »Erst der Bericht, dass jemand über die Mauer gekommen sein soll ...«
    »Wofür es keinen wirklichen Beweis gibt!«
    »Zugegeben, aber dann hätten wir da noch den Angriff der Dunklen und jetzt die Suche der Priester nach Fremden. Das alles kann kein Zufall sein, irgendetwas geht in Boram vor, von dem wir keine Kenntnis haben.«
    »Schon möglich«, stimmte Hendran zögerlich zu. »Aber spielt das eine Rolle für uns?«
    »Alles, was mit der Sicherheit Borams zu tun hat, spielt eine Rolle für uns! Und ich möchte gerne wissen, was der Grund für die Suche der Priester ist.«
    »Wer kennt schon die Gedanken Thuraans.«
    Orcard schnaubte verächtlich. »Die Gedanken Thuraans kenne ich nicht, aber mich

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