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Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Ritter
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berührten.
    » Was hast du ihnen erzählt?«
    Die Stimme des Fremden war vollkommen ruhig, dennoch strahlte sie eine solch kalte Entschlossenheit aus, dass Frerin für einen Moment in Panik geriet. Er versuchte sich aus dem Griff des Fremden zu befreien, doch es war vergebens.
    Als er nicht gleich antwortete, verstärkte sich der Druck um seinen Hals.
    »Schon gut … schon gut«, stieß er mühsam hervor. »Lass mich nur los, dann sage ich dir alles!«
    Der Fremde starrte ihn einen Moment lang abschätzend an, dann ließ er Frerin los und trat ein Stück weit zurück. Diesen Augenblick nutzte der Wirt, um nach Hilfe zu schreien:
    »Brom! Um der Götter willen – Brom!«
    Zu seiner Überraschung reagierte der Fremde überhaupt nicht, ja er schien nicht einmal überrascht von seinem Versuch, Brom herbei zu rufen. Stattdessen wartete er ruhig, bis tatsächlich der Aufpasser Frerins im Flur auftauchte.
    Die massige Gestalt Broms verdunkelte den Gang, doch der Fremde ignorierte ihn vollkommen, als stellte er keine Gefahr für ihn dar.
    »Also noch einmal: was hast du den Wächtern erzählt? Ich werde kein weiteres Mal fragen, Wirt!«
    Frerin begann lauthals zu lachen: »Du musst verrückt sein, Fremder! Siehst du nicht, wer da gekommen ist?« Er drehte sich zu Brom um. »Schaff ihn mir vom Hals und dann rufe die Wächter! Sie werden dankbar sein für unsere Hilfe und uns gut bezahlen.«
    Brom lächelte und dachte an die Extramünzen, die er erhalten würde. »Du hast dich mit dem Falschen angelegt, Schwarzauge!«, brummte er glücklich und sprang auf ihn zu, um ihn zu Boden zu reißen. »Darauf habe ich schon lange gewartet!«
    Doch der Fremde wich ihm fast spielerisch aus und schmetterte dem überraschten Brom seine Faust in den Nacken, der wie ein nasser Sack zusammenbrach und bewegungslos am Boden liegen blieb.
    Frerins zuversichtliche Miene verschwand schlagartig, sein Blick wanderte von Brom zum Fremden und wieder zurück.
    »Ich warte noch immer auf deine Antwort, Wirt!«
    Die Stimme des Fremden traf Frerin wie ein kaltes Messer und er zuckte unkontrolliert zusammen. Dann traf ihn ein Schlag und er krachte gegen den Türrahmen; stöhnend sackte er zu Boden.
    Als der Fremde auf ihn zukam, hob der Wirt abwehrend die Hände. »Ich habe ihnen nur gesagt, dass jemand – du - seit kurzem hier wohnt. Und dass niemand dich kennt!«
    Der Fremde stand über ihm und schaute auf ihn herab. Sein Gesicht blieb unbewegt, als musterte er ein Insekt.
    »Haben sie gefragt, ob ich ein Händler sei?«
    Frerin nickte.
    »Und deine Antwort?«
    »Ich … ich sagte ihnen, dass du ganz sicher kein Händler bist, aber vermutlich Geschäfte hier machen möchtest. Und dass du von Außerhalb kommst.« Er hustete und spuckte etwas Blut. »Das ist alles! Ich schwöre es bei Thuraan!«
    Bei der Erwähnung des Gottes zuckte es im Gesicht des Fremden und für ein paar Augenblicke war sich Frerin sicher, dass er jetzt sterben würde. Doch der Fremde nickte nur düster und ging zur Treppe, die nach oben führte. Frerin spürte die ungeheure Anspannung, die ihn tobte.
    »Sprich nie wieder zu jemandem über mich! Nie wieder! Denn wenn du es doch tust, werde ich es erfahren – und dann werde ich nicht wieder so freundlich mit dir umgehen, wie ich es jetzt getan habe!«
    Mit diesen Worten ging er hinauf und ließ Frerin und den bewusstlosen Brom zurück, als gingen sie ihn nichts an.
    Der Wirt schaute ihm hinterher und quälte sich mit sichtbarer Mühe wieder auf die Beine. Er musterte den am Boden liegenden Brom und humpelte hinaus in die Schenke, wo zu dieser frühen Stunde nur Lona und Mela anwesend waren. Sie starrten ihn mit großen Augen an, denn natürlich hatten sie alles mitbekommen.
    »Sorgt dafür, dass Brom wieder zu sich kommt!«, herrschte Frerin sie wütend an. »Und beeilt euch gefälligst, bevor die ersten Gäste kommen. Und hört endlich auf, mich so anzustarren, oder ihr werdet es bereuen!«
    Mit einem deutlich vernehmbaren Fluch ließ er sich auf einem der Stühle nieder und holte tief Atem. Mindestens eine seiner Rippen war geprellt, wenn nicht sogar gebrochen. Dieser verdammte Fremde, dachte er. Von Anfang an hatte er gewusst, dass er Ärger bedeutete. Und jetzt war er sicher, dass der Ärger riesig sein würde.
    Doch dessen Drohung schwang ihm in den Ohren; eine Drohung, die Frerin vollkommen ernst nahm. Brom war kein leichter Gegner, und doch hatte der Fremde ihn niedergeschlagen, als wäre er ein kleines Kind.
    Nun stand er

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