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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ritter
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der einzige Weg. Ich würde ihn nicht gehen wollen, wenn es eine andere Möglichkeit gäbe.«
    Eine Zeit lang herrschte Schweigen; Orcard starrte nach unten auf den Boden, während Mela ihren Blick in die Ferne richtete, als könnte sie einem Vogel gleich entfliehen. Doch sie alle waren in Konduun gefangen und ihr Schicksal war mit dem Eneas’ verknüpft. Ob sie wollten oder nicht.
    Irgendwann war es dann Orcard, der als erster die Stille durchbrach:
    »Es gefällt mir nicht, was du sagst, Eneas. Aber wenn du der Meinung bist, dass es die einzige Möglichkeit ist, dich zu heilen, so muss ich das glauben. Zumindest sollten wir uns dann beeilen, den Zugang zu den Verbotenen Wegen zu finden – und diesen magischen Gegenstand, den du benötigst. Was immer er auch sein mag.«
    Mela drehte sich um, doch in ihrem Gesicht stand keine Überraschung, sondern nur feste Entschlossenheit.
    »Ja«, stimmte sie dem Wächter zu, »wir sollten uns beeilen.«
    Eneas blieb stumm. Er spürte zu seiner Überraschung ein Gefühl großer Sorge und gleichzeitig großen Vertrauens der beiden in ihn. Sie hätten ihn hassen müssen, denn er allein war schuld daran, dass sie jetzt hier waren. Und doch schienen sie ihm helfen zu wollen. Er wusste nicht, ob er darüber glücklich sein sollte oder nicht. Denn wenn sie ihm folgten, würde noch mehr Angst und Qual auf sie warten, das zumindest wusste er. Und vielleicht sogar der Tod.
     
    ***
     
    »Das ist Irrsinn, und du weißt es!«
    Hendrans Stimme war eindringlich und er redete auf Orcard ein, den er in eine stille Ecke gezogen hatte. Er hatte dem alten Wächter erzählt, dass er alles gehört hatte, was Eneas auf dem Turm gesagt hatte, denn er war Orcard heimlich nach oben gefolgt.
    »Und er ist verletzt – schwer verletzt!«
    »Und was schlägst du vor, das wir stattdessen tun sollten?«, fragte Orcard gereizt. Er ärgerte sich über Hendran, und noch mehr ärgerte er sich darüber, dass sein alter Weggefährte vielleicht sogar Recht hatte.
    »Wir müssen zurück auf die Straße und dann Ternam erreichen!«
    Orcard lachte. »Und wie willst du das anstellen? Hast du vergessen, wer alles da draußen lauert?« Er deutete zum Tor in den Nebel. »Eneas ist sich sicher, dass der Häscher dort ist.«
    Aber Hendran ließ sich nicht beirren:
    »Hast du den Häscher denn gesehen? Wir haben nur sein Wort, dass er tatsächlich da ist. Nur sein Wort!«
    Er überlegte kurz. »Und wenn wir alle uns mit ausreichend Fackeln bewaffnen, können wir es an den Dunklen vorbei zurück zur Straße schaffen! Es gibt hier genug Material, das wir dafür benutzen können.«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, es ohne Eneas durch den Nebel schaffen zu können! Die Dunklen würden uns zerreißen, jeden einzelnen von uns!«
    »Sie haben uns auf dem ganzen Weg bis hierher in Ruhe gelassen – vielleicht sind sie gar nicht so gefährlich, wie er immer sagt.«
    Orcard wandte seinen Blick in Richtung des Tors und sah den Nebel. Er glaubte Eneas, dass der Wächter irgendwo dort draußen war, auch wenn er selber ihn nicht sehen konnte. Aber hatten sie vielleicht wirklich eine Chance, an den Dunklen vorbei zu kommen? Die Fackeln hatten sich als effektive Waffe erwiesen, sich den Feind zumindest vom Leib zu halten. Aber dann dachte er wieder an all die Menschen in Boram, und was die Dunklen mit ihnen gemacht hatten.
    »In ein paar Tagen wird Eneas ohnehin tot sein – das hat er selber gesagt!« Hendrans Stimme klang weniger besorgt als vielmehr zufrieden.
    »Aber er glaubt, er könnte sich heilen.«
    Hendran winkte entschieden ab.
    »Indem er irgendetwas in den Verbotenen Wegen sucht? Einen magischen Gegenstand?« Er lachte. »Jeder weiß, dass man diese Wege nicht betreten darf. Sie sind den Göttern vorbehalten und jeder, der es dennoch versucht, wird unweigerlich sterben.«
    Orcard erwiderte nichts. Er war unsicher, was zu tun war. Die Schwäche Eneas’ war unübersehbar und er war nicht sicher, ob Eneas sich wirklich heilen konnte. Oder ob er es nur sagte, um sie von den Verbotenen Wegen zu überzeugen. Zu oft schon hatte Eneas weniger gesagt, als er wusste. Orcards Vertrauen in ihn war begrenzt.
    »Ich will zumindest sehen, wo der Zugang zu den Verbotenen Wegen sein soll«, erwiderte er schließlich schweren Herzens. »Es fällt mir schwer zu glauben, dass er wirklich hier in dieser zerstörten Anlage der Alten Götter sein soll.«
    Hendran nickte eifrig. »Ich bin sicher, dass hier nichts ist. Schau dich doch nur um:

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