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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ritter
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größter Schönheit gestrahlt hatten, waren nur noch Ruinen. Doch nun war es genug und die Entscheidung der Götter war einstimmig. Ihre Zeit auf dieser Welt war vorbei. Endgültig vorbei.
    »Sie kommen.« Heroks Stimme klang traurig.
    »Ist alles vorbereitet?«, fragte Rial.
    »Ja. Wir können aufbrechen, sobald ihr bereit seid.« Psalvans Aufgabe war es gewesen, ihren Rückzug vorzubereiten, auch wenn es ihm unendlich schwer gefallen war. Doch auch er sah keine andere Möglichkeit.
    »Aber wir werden nicht mehr in der Lage sein, aus eigener Kraft zurückzukehren. Dieser Weg ist nur in eine Richtung geöffnet. Das wisst ihr alle.«
    »Es ist die richtige Entscheidung«, sagte Praal und seine Stimme war voller Überzeugung. »Dort werden sie uns nicht erreichen können, dafür ist selbst ihre Macht zu gering.«
    Eine Zeit lang schwiegen sie alle. Der Rückzug - lange hatten sie darüber gesprochen und gestritten, denn dieser Weg kannte keine Rückkehr. Aber schließlich hatten sie alle eingesehen, dass es nur diese Möglichkeit gab, andernfalls würden alle Menschen den Tod finden.
    Es war Praal, der als erster wieder sprach: »Doch auch wenn wir verschwunden sind, so werden wir den Serapen doch etwas hinterlassen, das sie auf ewig an uns erinnern wird.«
    »Aber es wird auch zum Schaden der Menschen sein«, wandte Rolok ein. »Sie stehen alleine da.«
    »Es ist die Aufgabe der Serapen, sich darum zu kümmern. Ein andauernder Stachel in ihrem Fleisch.«
    Praals Stimme klang zufrieden. Er trat zur Seite und öffnete mit einer Handbewegung einen Schrein, in dem etwas grünlich funkelte.
    »Es ist gefährlich, das Beryllyion hierzulassen. Wenn es ihnen in die Hände fällt ...«
    Rial wirkte unruhig, doch Praal beruhigte ihn mit einer Handbewegung, die Zuversicht ausdrücken sollte.
    »Ich habe das bedacht. Deine Befürchtung wird nicht eintreten, dafür werde ich noch Sorge tragen.«
    »Es ist deine Entscheidung, Praal«, erwiderte Rial, »und noch nie haben diese sich als falsch erwiesen. Du besitzt die Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen, deshalb vertrauen wir dir.«
    Praal streckte die Hände nach dem Amulett aus, das im Schrein lag.
    »Die Zukunft liegt im Nebel, selbst für mich ist es schwer zu erkennen, was Möglichkeit und was Wirklichkeit sein wird. Doch es wird jemand kommen, der Werkzeug unserer Rache sein kann. Und jener wird das Beryllyion brauchen, wenn er erfolgreich sein soll.«
    »Aber wenn es in die Hände der Serapen gelangen sollte ...«
    »... dann würden sie in der Lage sein, uns auch in unserer selbst gewählten Verbannung aufzuspüren – und endgültig zu vernichten.«
    Eine Zeit lang herrschte Schweigen zwischen den Göttern, alle dachten über die Konsequenzen nach, die Praal ihnen aufgezeigt hatte.
    »Wir müssen und wir werden Vertrauen haben, und wenn ich die Zeichen der Zukunft richtig deute, steht uns eines Tages vielleicht die Möglichkeit zur Rückkehr offen. Dieses Risiko müssen wir einfach eingehen!«
    »Dann sei es so!«
    Alle sprachen diese Worte gleichzeitig und mit Überzeugung aus. Praal nickte und hielt das Amulett vor den anderen in die Höhe. Es war unscheinbar, selbst das grünliche Licht, das von ihm ausging, wirkte schwach und vergänglich, doch das täuschte.
    Das Leuchten, das über Praals Körper lag, dehnte sich aus und umfing nun auch das Amulett. Ein blendend heller Strahl schoss in die Höhe, dann war das Amulett verschwunden.
    »Wohin hast du es gebracht?«
    Praal lächelte, auch wenn das nicht zu sehen war. »Es ist an einem sicheren Ort. Dort, wo es die Serapen niemals vermuten würden. Bei all ihrer Macht und ihrer Arroganz wird es ihnen dennoch versagt bleiben.«
    Er verstummte kurz. »Doch wenn die Zeit gekommen ist, wird das Beryllyion wieder auftauchen und gegen sie eingesetzt werden.«
    Die vier anderen Götter nickten zustimmend.
    »Es ist Zeit!«, sagte schließlich Rolok.
    Praal ließ die Arme sinken. Die Götter fassten sich bei den Händen und murmelten Worte in einer Sprache, die uralt und voller Macht war. Zunächst geschah nichts, dann jedoch formte sich aus den Worten eine schwarze Wolke, die zugleich vorhanden und doch nicht vorhanden zu sein schien. Sie strahlte pure Fremdartigkeit aus. Die Luft begann zu vibrieren, als würde sie von den Worten selber bewegt.
    Die Götter nickten einander zu, setzten sich in Bewegung und traten direkt in das schwarze Nichts hinein, wo sie verschwanden. Schließlich war nur noch Praal da.
    Er musterte das

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